Orang-Utan-Dame Sandra nach 33 Jahren aus Zoo befreit

Was für ein großer Tag für die Tiere: Vergangenen Donnerstag wurde die Orang-Utan-Dame Sandra nach mehr als drei Jahrzehnten Zoo-Gefangenschaft in eine amerikanische Auffangstation gebracht. Nun hat sie endlich ein selbstbestimmtes Leben mit Artgenossen.

Das traurige Leben der Orang-Utan-Dame Sandra

1986 erblickte Sandra das Licht der Welt. Im Zoo Rostock verbrachte sie die ersten entbehrungsreichen Jahre, bis sie 1994 in einen Zoo in Buenos Aires verlegt wurde. Hier war sie nicht nur gefangen, sondern auch noch völlig alleine und vegetierte zwei weitere Jahrzehnte in ihrer Zelle vor sich hin. 1999 bekam Sandra eine Tochter, von der sie gegen ihren Willen getrennt wurde. 2014 reichte die Argentinische Anwaltsvereinigung für Tierrechte schließlich Klage ein, da die Orang-Utan-Dame erkennbar unter der Gefangenschaft litt. Erfreulicherweise urteilte das Gericht, dass Sandra elementare Rechte als nicht-menschliches Individuum zustehen. Deshalb kommt sie nun endlich in eine Auffangstation in Florida, wo sie zum ersten Mal spürt, was ein selbstbestimmtes Leben unter Artgenossen bedeutet.
 

Deshalb ist dieser Erfolg ein Meilenstein für die Tierrechtsbewegung     

Auch in Deutschland leben etwa 500 Menschenaffen in Zoo-Gefangenschaft. Wie Orang-Utan-Dame Sandra leiden auch sie unter dem eintönigen Zoo-Alltag und entwickeln Verhaltensstörungen, Depressionen sowie Angstzustände. Einige Menschenaffen verstümmeln sich selbst, andere leben in extremer Zurückgezogenheit. Manche Tiere schaukeln unentwegt hin und her oder verspeisen ihre eigenen Ausscheidungen. Dem renommierten Primatologen Professor Dr. Volker Sommer zufolge erkennen sie die Ausweglosigkeit ihrer Situation in Gefangenschaft und erleben dabei Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.
 

https://youtu.be/3N8IX_qIBps

Das Urteil um Orang-Utan-Dame Sandra gibt Hoffnung, dass diese Art der Tierquälerei eines Tages beendet werden kann. Es ist nicht richtig, fühlende und hochintelligente Lebewesen gegen ihren Willen einzusperren, um sie wie Ausstellungsobjekte vorzuführen. Menschenaffen haben etwa zu 98 % die gleiche DNA wie wir. Sie kommunizieren auf hohem Niveau und können sogar vor Trauer sterben.

„Wir hoffen, dass Sandras Freilassung auch nach Deutschland ein Signal sendet, um die Gefangenschaft unserer nächsten Verwandten in Zoos endlich zu beenden. Da Menschenaffen, die in deutschen Zoos leben, ohnehin kaum ausgewildert werden können, sollten Zoos die Gelder lieber in echte Artenschutzprojekte im natürlichen Lebensraum der Tiere investieren.“ Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsindustrie bei PETA

So helfen Sie Menschenaffen in deutschen Zoos

  • Besuchen Sie nie wieder eine zoologische Einrichtung und klären Sie Ihr Umfeld auf, dass Tiere in Gefangenschaft psychisch leiden.
  • Unterschreiben Sie unsere Forderung, die Nachzucht und den Import von Menschenaffen zu verbieten und schreiben Sie einen Brief an einen Zoo in Ihrer Nähe.