TV-Moderatorin Katja Lührs im Interview über vegane Ernährung

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TV-Moderatorin Katja Lührs im Gespräch über Tierrechte, Hund Joschi und ihr veganes Leben. Sie hält sich fit mit veganen Vitalstoffen – für die Tiere und die Gesundheit! Für PETA hat Katja Lührs Fragen über ihr veganes Leben beantwortet und sie gibt uns einen Einblick in ihre Gedanken zum Thema Tierrechte.

Was empfinden Sie zu Tieren?

Tiere sind unsere Freunde und Gefährten. Jeder Tag mit ihnen ist ein Geschenk. Wir können unglaublich viel von ihnen lernen – zum Beispiel Gelassenheit, … Dies habe ich bei meinen Hunden Blacki, „Frau Floh“ und Joschi, zwei Nymphensittichen und anderen Tieren erfahren. Sie wollen leben und hängen am Leben wie wir Menschen auch. Und sie haben ein Recht, auf diesem Planeten Erde zu sein und ihre Persönlichkeit, ihre Wesensart, zu entwickeln, wie wir Menschen auch. Meiner Meinung nach hat jeder Mensch eine Verpflichtung, die Tiere, die Natur und ihr Überleben zu retten. Verändern wir unsere Gesellschaft durch Mitgefühl und Achtsamkeit durch eine tierfreundliche Lebensweise – auch durch eine bewusste Auswahl unserer Lebensmittel, also indem wir uns vegan ernähren. Für mich ist der Sinn des Lebens, jeden Tag ein besserer Mensch zu werden, mit viel Liebe, Güte, Mitgefühl und Dankbarkeit auf diesem tollen Planeten Erde zu leben und in jeder Hinsicht „achtsam“ mit ihm umzugehen. Nichts ist selbstverständlich und die Denkweise „Nach mir die Sintflut“ kann nur in eine Sackgasse führen.

Wie kamen Sie zur veganen Ernährung?

Über meine Moderation lernte ich gute, glaubwürdige Ärzte und Ernährungswissenschaftler kennen, die eine pflanzliche Ernährung befürworten – auch aus Gesundheitsgründen. Zudem veranlasste mich eine Fernsehsendung über die Massentierhaltung, meine Essgewohnheiten zu verändern. Als ich die Livesendung anmoderierte, konnte ich kaum meine Tränen zurückhalten. Ich beschloss: „Wenn ich diese schlimmen Bilder nicht ertragen kann, dann ist es höchste Zeit, die Ernährung umzustellen – hin zu einer pflanzlichen Kost.“ Dies ist mir leider nicht sofort gelungen, aber nach und nach innerhalb von 3 Monaten wurde ich Vegetarierin. Dabei war vor über 27 Jahren mein Partner, der sich schon vegetarisch ernährte, ein Vorbild für mich. Ich ersetzte tierische Nahrungsmittel durch pflanzliche. Diese Entscheidung war für mich der wichtigste Schritt in meinem Leben. Vor vier Jahren bin ich noch einen Schritt weitergegangen und ernähre mich seitdem vegan – rein pflanzlich. Ich wähle diese Ernährungsweise, um verantwortlich zuhandeln – für die Tiere, meine eigene Gesundheit und die Umwelt. So habe ich auch beim Essen ein gutes Gewissen.

Welchen Einfluss hat die vegane Ernährung auf die Gesundheit?

Die gesundheitlichen Vorteilenehmen zu, wenn die Menge tierischer Produkte in der Nahrung reduziert wird und stattdessen pflanzliche Lebensmittel gegessen werden. Und Veganer, die auf eine ausgewogene vielseitige Ernährung achten, sind oft gesünder als Mischköstler. Die vielen Vitalstoffe des Gemüses, der Früchte, der Vollkornprodukte, der Kräuter und der Nüsse fördern unser Wohlergehen. Schon der griechische Arzt Hippokrates sagte vor 2400 Jahren: „Deine Nahrung sei Deine Medizin“.

Wie hat sich die Ernährungsumstellung auf pflanzliche Kost für Sie ausgewirkt?

In meiner Kindheit und auch in späteren Jahren war ich oft krank. Ich litt unter Magengeschwüren und Rheuma. Deshalb hatte mir schon früh ein vernünftiger Arzt geraten, tierische Produkte von meinem Speiseplan zu streichen. Leider hatte ich damals nicht auf ihn gehört, trotz der gravierenden gesundheitlichen Probleme. Erst – wie erwähnt – die Sendung über die Massentierhaltung hat mich geläutert.

Jeder lernt auch durch eine andere Weise. Egal wie, Hauptsache, es klappt dann doch noch. Seitdem ich pflanzenbasiert esse, geht es mir gesundheitlich richtig gut. Und meine Haut ist ohne aufwendige, teure Produkte super schön geworden. Wenn man körperliche Beschwerden überwunden hat, lebt es sich unvergleichbar leichter. Jeder, der das einmal schmerzhaft erfahren hat, sieht, was er mit Ernährung sowie Bewegung an der frischen Luft und einer positiven Grundeinstellung erreichen kann. Man sollte nur einmal den Anfang suchen und dann geht es von Tag zu Tag besser. Schon deshalb kann ich jedem die vegane Kost empfehlen.

Wie ist Ihnen die Ernährungsumstellung gelungen?

Ich habe meine Ernährung Schritt für Schritt umgestellt.Inzwischen gibt es immer mehr Menschen, die ihre Ernährung direktvom Mischköstler zum Veganer umstellen. Das bewundere ich sehr! Übrigens, die Vielfalt der veganen Speisen ist phantastisch. Aus den Gemüsesorten und anderen pflanzlichen Lebensmitteln lassen sich unzählige leckere Speisen zaubern. Die vegane Kost ist nicht nur gesund, sondern bietet klasse Geschmackserlebnisse. Als ich meine Ernährung umgestellt habe, gab es fast keine Bücher darüber. Heute sind in den Buchhandlungen viele gute vegane Kochbüchern zu finden– und die Regale in den Bioläden sind voll von veganen leckeren Produkten.

Aus welchen Gründen haben Sie das Buch „Viva Veggie!“veröffentlicht?

Als ich vor 27 Jahren begann, mich pflanzlich zu ernähren, gab es kaum Ernährungstipps zu einer pflanzlichen Kost. Mit „Viva Veggie!“ möchte ich anderen Menschen den Weg in eine gesunde Ernährung erleichtern. „Viva Veggie!” ist ein Ernährungsratgeber, der fundierte Informationen über die vegane Kost enthält. Denn das Buch ist in Zusammenarbeit mit Ernährungswissenschaftler entstanden. Es macht auch auf eventuelle Nährstoffmängel aufmerksam und erklärt, welche Lebensmittel das ausgleichen können.

Warum haben Sie seit 25 Jahren keine Kuhmilch mehr getrunken?

Als ich erfahren habe, dass die Milch durch Erhitzen verfremdet wird und das Kasein-Eiweiß in den fertigen Milchproduktenfür den menschlichen Körper nicht geeignet ist, habe ich das Milchtrinken und den Verzehr von Milchprodukten beendet. Einige moderne Ärzte weisen darauf hin, dass die Kuhmilch für Kälber bestimmt ist. Die Wachstumshormone in der Kuhmilch fördern demnach das Wachstum der Kälber. Denn ein Kalb wächst nach der Geburt innerhalb von einem Jahr zu einem Riesen mit etwa 200 Kilo. Menschen sollten Kuhmilch meiden, dabei ihnen die Hormone in der Milch Krebs fördern könnten.

Auf was achten Sie bei der veganen Ernährung?

Katja Lührs: Besonders auch Veganer sollten auf eine ausreichende Zufuhr des Vitamins B12 achten. Ich nehme zwei bis dreimal in der Woche eine Tablette Vitamin B12 als Nahrungsergänzungsmittel zu mir. Einmal im Jahr lasse ich mein Blut untersuchen. Es ist in der Zusammensetzung heute gesünder als vor vielen Jahren. Grundsätzlich bin ich ausreichend mit Nährstoffen wie Eiweiß versorgt. Denn ich esse gerne Lebensmittel wie Seitan, Mungbohnen oder Kichererbsen, die sehr proteinreich sind. Und da ich Kürbiskerne, Nüsse und andere eisenreiche Lebensmittel verspeise, ist auch meine Eisenzufuhr ausreichend.

Welches ist Ihre Lieblingsspeise?

Jeden Tag trinke ichSmoothies – frische, im Mixerzubereitete Gemüse-und Obstsäfte. Diese Smoothiesversorgen mich mit vielen Vitalstoff en, die für dieGesundheit eine wichtige Rolle spielen. Sie sind zudem sehr gut bekömmlich. Vor allem grünen Smoothies mit Blättern von Salaten, Kräutern und Wildkräutern sowie Blattgemüse wird eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt. Natürliche Farbstoffe der pflanzlichen Lebensmittel – wie Betacarotin – wirken zum Beispiel antioxidativ. Die Vitalstoffe der pflanzlichen Lebensmittel helfen dem Körper dabei, lange jung zu bleiben. Empfehlenswert ist es also, bunt zu essen.

Fast hätte ich vergessen zu erwähnen, dass ich seit ca. einem Jahr auf Lupinieneiweiß gestoßen bin bei meinen Recherchen. Tolle Sache! In meinen täglichen Smoothie mische ich zwei Esslöffel davon und mixe alle Zutaten.

Beobachten Sie einen Trend – hin zu einer veganen Lebensweise?

Meine Hoff ung ist, dass auch andere Persönlichkeiten sich als „Veganer“ bekennen (und sich auch bei PETA melden). Was für ein Segen für die Tierwelt.

Es wäre auch schon ein Schritt in die richtige Richtung, wenn sich mehr Menschen als bisher als Vegetarier bekennen würden, um so auf die Vorteile der pflanzlichen Ernährung für die Gesundheit, die Ernährung der Weltbevölkerung, das Klima und den Tierschutz aufmerksam zu machen.

Stellen Sie sich die gewaltige Veränderung für die Tiere vor, wenn alle Menschen auf der Welt, die bisher Fleisch gegessen haben, dieses nur noch einmal in der Woche tun. So wie es unsere Vorfahren, die sich das tägliche Fleisch nicht leisten konnten, getan haben. Und wahrscheinlich entdecken diese Menschen, die ihre Ernährung umstellen, immer mehr die vielfältigen Vorzüge der pflanzlichen Ernährung. Albert Einstein soll gesagt haben: „Nichts wird die Gesundheit der Menschen und die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.“…….