Tierhandel: 2021 monatlich über 36.000 Hunde online angeboten

Wir von PETA Deutschland haben seit Anfang 2021 erschreckende Zahlen beim Internethandel mit Hunden beobachtet. So wurden 2021 in Deutschland monatlich rund 37.000 Annoncen für Hunde auf den fünf größten Onlineplattformen geschaltet – Tendenz steigend. 70 Prozent davon waren Angebote mit Welpen. Während von Januar bis März fast 97.000 Angebote online gestellt wurden, waren es zwischen April und Juni über 125.000 Anzeigen mit einem oder mehreren Hunden. Das entspricht einem Plus von ca. 29 Prozent. Privathändler und Züchter verlangen dabei bis zu 7.000 Euro pro Tier.

„Besonders der Handel mit Jungtieren steigt rasant an, was weiterhin ein großes Tierschutzproblem darstellt. Immer mehr Tierheime sind überfüllt und verhängen Aufnahmestopps, während im Internet weiterhin massenhaft Hunde verkauft werden. Das muss enden.“

Jana Hoger, PETA Deutschland

Viel zu junge und ungeimpfte Welpen angeboten

Die Anonymität des Internets öffnet dem illegalen Tierhandel Tür und Tor. So werden viele Welpen angeboten, die weder geimpft sind noch alt genug, um sie von ihrer Mutter zu trennen. Die Hundekinder werden daher häufig mit gefälschten Heimtierausweisen verkauft und sind oft schwer krank. Viele haben Würmer oder sind mit Parasiten befallen.

„Der Onlinehandel mit Hunde- und Katzenwelpen ist ein hochkriminelles Milliardengeschäft. Ein Großteil der Welpen ist weder registriert noch geimpft und somit ohne Schutz vor lebensbedrohlichen Krankheiten. Viele Welpen sterben kurz nach der Ankunft im neuen Zuhause.“

Jana Hoger, PETA Deutschland

Die meisten Welpen im Internet stammen aus Osteuropa, wo die Muttertiere regelrecht als Gebärmaschinen missbraucht und unter schrecklichen Bedingungen gehalten werden. Sind sie nicht mehr „produktiv“ genug, werden sie von den Züchtern getötet oder ausgesetzt.

Politik muss kriminelle Verkäufe stoppen

Die erschütternden Zahlen zeigen deutlich, dass das Leid der Tiere, die im Internet verkauft werden, endlich beendet werden muss. Die Politik muss den Onlinehandel mit Hunden, Katzen und allen anderen Tieren dringend unterbinden. Nur Tierschutzvereine sollten weiterhin die Möglichkeit haben, ihre Tiere auf Onlineplattformen vorzustellen.

Durch die ständige Nachzucht und den Handel mit Hunden und Katzen quellen die Tierheime regelrecht über. Während der Corona-Pandemie haben sich viele Menschen einen tierischen Mitbewohner zugelegt, ohne zu wissen, wie es nach dem Lockdown mit den Tieren weitergeht. Das verschärft die Situation der Tierheime zusätzlich. Mit jedem Kauf beim Züchter oder Händler im Internet bleibt ein Tier im Tierheim zurück, das die Chance auf ein neues Zuhause gehabt hätte.

Was Sie tun können

Bitte kaufen Sie niemals ein Tier im Internet, im Zoohandel oder bei einem Züchter, sondern adoptieren Sie Ihren tierischen Mitbewohner aus dem Tierheim. Jährlich werden 350.000 Tiere in deutschen Tierheimen abgegeben und warten sehnsüchtig auf eine zweite Chance.