Tiergarten Nürnberg: 50 Jahre Tierquälerei im Delfinarium

Im Mai 1912 öffnete der Tiergarten Nürnberg seine Tore. Im Sommer 2021 feiert der Zoo das 50-jährige Jubiläum seines Delfinariums. Während die Zooverantwortlichen feiern, leiden die Delfine und andere Tiere bereits seit einem halben Jahrhundert unter artwidrigen Bedingungen. Im Sommer 2011 wurde die sogenannte Delfinlagune eröffnet, um das Delfinarium zu erweitern. Doch seit der Eröffnung liefern die neuen Betonbecken Grund für Streit, denn die Becken sind undicht und Reparaturen zeit- und kostenintensiv – für die Tiere bedeutet das zusätzlichen Stress. [1] Bereits seit einem halben Jahrhundert leiden Delfine und Co. im Delfinarium des Nürnberger Zoos.

Delfinarium Nürnberg – ein halbes Jahrhundert Tierquälerei

Seit rund einem halben Jahrhundert werden Delfine, Seelöwen und Manatis im Delfinarium Nürnberg gehalten. Die Delfinlagune wurde erst 2011 eröffnet – ist seitdem allerdings eine Dauerbaustelle. Schäden an den Becken erfordern jahrelange Reparaturen, die den ohnehin in Gefangenschaft leidenden Tieren zusätzlich zusetzen. Bereits während des Baus der Delfinlagune kam es immer wieder zu Pannen– bereits beim Bau traten erhebliche Komplikationen auf [2] und Salzwasser wurde in ein benachbartes Waldgebiet abgepumpt. [3]

In den vergangenen Jahren sind im Delfinarium im Tiergarten Nürnberg bereits über 35 Tiere gestorben. Zahlreiche Tiere werden abgeschoben oder zwischen zoologischen Einrichtungen zu krampfhaften Zuchtzwecken hin- und hergereicht, damit immer neue Tierbabys Besucher:innen anlocken, die die Kassen füllen. Der Tiergarten Nürnberg bietet Delfinshows an, bei denen die Tiere zu unnatürlichen Tricks gezwungen werden. Damit die intelligenten Meeressäuger die triste Gefangenschaft überhaupt ertragen, werden sie in Zoos und Delfinarien oft mit Psychopharmaka ruhiggestellt.

Delfine im Wasserbecken

Delfinarien bedeuten unvorstellbares Tierleid

Delfinarien sind enge und karge Betonbecken – für hochintelligente und sensible Meeressäuger bedeutet ein Leben in dieser Gefangenschaft ein Dasein voller Leid und Entbehrungen. Delfine werden dressiert, für Belohnungen in zirkusähnlichen Shows aufzutreten – zur Unterhaltung zahlender Besucher:innen, denen das Leid der Tiere in den Einrichtungen meist nicht bewusst ist.

Delfinarien und Meereszoos sind rein kommerzielle Einrichtungen, in denen intelligente, soziale und sensible Säugetiere ohne Rücksicht auf ihr natürliches Verhalten und ihre Bedürfnisse ausgebeutet werden. [4] In der Natur legen sie täglich weite Strecken zurück und tauchen mehrere Hundert Meter tief.

In Gefangenschaft sterben Delfine immer wieder lange vor ihrer natürlichen Lebenserwartung: 2021 starben Orca Ula und Orca Kayla im Loro Parque Teneriffa.

Delfine gehören in den Ozean, dort können sie weit schwimmen, tief tauchen, gemeinsam jagen und frei über ihre Zeit und Aktivität bestimmen und sich ihre soziale Gruppe selbst aussuchen. Sie können das Meer erkunden und seine Bewohner.

„50 Jahre Delfingefängnis sind ein Armutszeugnis für die Stadt. Alle Wissenschaftler:innen und alle Besucher:innen wissen, dass Delfine in den Ozean gehören. Sie zu kommerziellen Zwecken ihrer Freiheit und ihres natürlichen Lebens zu berauben, ist ein moralisches Verbrechen.“

Dr. Tanja Breining

Wir von PETA Deutschland fordern zum 50-jährigen Bestehen des Delfinariums im Nürnberger Zoo, die Delfinhaltung zu beenden. Anfang September 2021 haben wir uns daher an den Zoodirektor Dr. Encke und den Oberbürgermeister König gewandt und 50.000 Euro Zuschuss für den Kauf eines Roboterdelfins angeboten, wenn die dort gehaltenen Tümmler in betreute Meeresbuchten überführt werden.

So können Sie Delfinen in Meereszoos helfen

Besuchen Sie keine Zoos und Tierparks, in denen Tiere zu Unterhaltungszwecken ausgebeutet werden. Delfine gehören nicht in kleine Betonbecken von Zoos und Delfinarien, sondern verdienen ein glückliches und möglichst selbstbestimmtes Leben. Fordern Sie daher die Zoos in Nürnberg und Duisburg auf, die bei ihnen gefangenen Delfine in betreute Meeresbuchten umzusiedeln.