Nach 45 Jahren eingesperrt im Zoo Duisburg: Flussdelfin „Baby“ ist tot

Das traurige Leben des letzten wildgefangenen Delfins im Duisburger Zoo ist nach 45 Jahren Gefangenschaft zu Ende gegangen: Delfin „Orinoko“, der hauptsächlich „Baby“ genannt wurde, ist tot. „Baby“ war der letzte in Gefangenschaft lebende Flussdelfin außerhalb Südamerikas. Sein Tod steht für das Ende einer Ära voller Leid und Einsamkeit. Ein Blick auf „Babys“ tragisches Leben beweist: Delfine gehören nicht in Zoos und Delfinarien!

Flussdelfin „Baby“: Der Natur entrissen und nach knapp 46 Jahren in Gefangenschaft eingeschläfert

Ursprünglich wurde „Baby“ in Freiheit geboren: Er stammt aus dem südamerikanischen Amazonas-Gebiet. 1975 wurden er und weitere Artgenossen als Wildfänge aus ihrer natürlichen Umgebung entrissen und nach Deutschland gebracht. [1] Das ist jetzt 45 Jahre und neun Monate her – so lange lebt „Baby“ bereits in Duisburg. Seit 14 Jahren ist er außerdem ganz allein: Als letzter seiner Art im dortigen Delfinarium fristete er in einem kleinen Becken ein einsames und eintöniges Dasein. Nun verkündete der Zoo Duisburg, dass „Baby“ nach einer Krankheit eingeschläfert werden musste. Er habe nicht mehr essen wollen und zunehmend verhalten reagiert. [2]

Zusätzlich war eine Wundinfektion diagnostiziert worden. Da sich sein Zustand verschlechterte, wurde „Baby“ eingeschläfert. Zum Zeitpunkt seines Todes war er der am längsten in Gefangenschaft lebende Flussdelfin der Welt – eine traurige Bilanz, die mit viel Qual und Entbehrung für das Tier einherging

Delfin im Zoo
Für eine Handvoll Fische werden Delfine zur Unterhaltung des zahlenden Publikums gezwungen.

Delfine leiden massiv in Gefangenschaft

Es macht keinen Unterschied, wie groß und modern Becken sind – für Delfine bedeutet Gefangenschaft immer Tierleid. In Gefangenschaft haben Meerestiere kaum Möglichkeiten, ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben – das wird aber gerne als Argument für die Haltung von Delfinen, Orcas und Co. in Zoos angeführt. Von Tieren in Gefangenschaft lassen sich jedoch keine generellen Erkenntnisse ableiten. Zudem leisten Zoos keinen Beitrag zum Artenschutz: Kein einziger der im Duisburger Zoo lebenden Delfine wurde jemals in die Natur zurückgebracht.

„Die Gefangenschaft von Delfinen bedeutet immer Tierleid, egal wie groß und modern die Becken auch sein mögen. Bei Roboter-Delfinen hingegen sieht die Sache anders aus. Im Juli erst hatte PETA den Zoo aufgefordert, die Großen Tümmler in betreute Meeresschutzgebiete zu überführen und in einen ‚Robotic Dolphin’ zu investieren.“

Meeresbiologin Dr. Tanja Breining, Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA Deutschland.
Delfine im Meer
Ein Leben im Meer soll auch für die Delfine in deutschen Zoos möglich werden.

Roboter-Delfine als unsterblicher Ersatz für Zoos

Wir von PETA fordern den Zoo Duisburg auf, die Gefangenschaft von Delfinen endlich komplett zu beenden und die echten Delfine in betreute Meeres-Sanctuarys, also Auffangstationen, zu überführen. Stattdessen empfehlen wir dem Zoo Duisburg eine Investition in einen Robotic Dolphin – diese Option wäre nicht nur tierfreundlicher, sondern auch deutlich nachhaltiger: Der Zoo Duisburg gilt mit mehr als 60 Todesfällen unter dem ehemaligen Delfintrainer Ric O’Barry als größter Delfinfriedhof Europas. Eine Attrappe würde das massive Tierleid nachhaltig beenden und der Zoo hätte weiterhin seinen „Besuchermagneten“.

Was Sie tun können

  • Bitte besuchen Sie niemals Zoos und Delfinarien, denn damit unterstützen Sie, dass empfindsame Tiere wie Delfine weiterhin unter großem Leiden kommerziell ausgebeutet werden.
  • Wenn Sie mehr über faszinierende Tiere wie Wale und Delfine erfahren möchten, sehen Sie sich Dokumentationsfilme wie „Wale – Clevere Giganten“ [3] an.
  • Unterschreiben Sie unsere Petition und helfen Sie dabei, Delfine im Nürnberger und Duisburger Zoo in Auffangstationen umzusiedeln.