Löwenangriff im Zoo Osnabrück: Pflegerin im Krankenhaus

Löwen im Zoogehege
Symbolbild

Am Vormittag des 21. Februar 2021 hat ein Löwe im Zoo Osnabrück eine Tierpflegerin angegriffen. Die Frau musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. [1]

Schieber offen: Löwe verletzte Pflegerin am Rücken

Wie der Zoo angab, ereignete sich der Vorfall gegen 11:30 Uhr am Sonntagvormittag. Die Pflegerin arbeitete im Löwengehege; ein Schieber zwischen Vor- und Außengehege, der eigentlich geschlossen sein sollte, sei zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich offen gewesen. Der Löwe griff die Frau im Vorgehege an und verletzte sie dabei am Rücken. Daraufhin hat sich die Mitarbeiterin nach Angaben des Zoos in dem Versorgungsgang in Sicherheit gebracht.

Die Frau wurde zwar ins Krankenhaus eingeliefert, doch ihre Verletzungen sollen nicht gravierend gewesen sein. Der Zoologische Leiter des Zoos kündigte an, dass der genaue Hergang des Vorfalls noch aufgearbeitet werden müsse. [1]

Großkatzen in Gefangenschaft – immer wieder Unfälle und Ausbrüche

Immer wieder kommt es in Zoos zu Unfällen und Ausbrüchen von Großkatzen mit teilweise schweren oder sogar tödlichen Folgen: So wurde zuletzt im Juli 2020 eine Tierpflegerin im Zoo Zürich von einer Tigerin getötet. Im Serengeti-Park in Hodenhagen wurde 2019 ein Tierpfleger schwer verletzt, der während der Fütterung das Gehege der Löwen betreten hatte. Im Oktober 2018 wurde ein Pfleger des Köthener Tierparks von zwei Tigern schwer verletzt, da er bei der Fütterung zu nahe am Gehege war. Im September 2017 wurde ein Pfleger im Chemnitzer Tierpark von einer Leopardin ins Gesicht gebissen; auch hier stand ein Schieber zum Außengehege offen.

Raubkatzen nutzen wegen der meist miserablen Haltungsbedingungen in viel zu kleinen Zoogehegen jede Gelegenheit, um ihrem Gefängnis zu entkommen: Zuletzt sind 2019 zwei Geparde im Zoo Erfurt sowie drei Luchse im Wildpark Knüll aus ihren Gehegen ausgebrochen, als die Zäune bei einem Sturm beschädigt wurden. 2017 ist ein Luchs aus der Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen ausgebrochen. Im vorherigen Jahr brachen sowohl im Zoo Leipzig als auch im Wildpark Johannismühle jeweils zwei Löwen aus. Einer der Leipziger Löwen wurde bei seinem Fluchtversuch erschossen. 2012 und 2014 kam es im Salzburger Zoo zu insgesamt drei Ausbrüchen von Geparden.

„Löwen und Tiger sind keine Schmusekatzen, sondern unberechenbare Wildtiere. Angriffe, Unfälle und Ausbrüche lassen sich langfristig nur verhindern, wenn die Tiere nicht mehr eingesperrt werden.“

Dr. Yvonne Würz, PETA Deutschland

Tiere wie Löwen sind keine Unterhaltungsobjekte

Zum Schutz des Zoopersonals und der Tiere fordern wir von PETA Deutschland das Ende der Haltung von Großkatzen in zoologischen Einrichtungen. Durch die artwidrige Haltung auf viel zu kleinen Flächen leiden Raubkatzen teilweise unter extremen Verhaltensstörungen. Auswilderungen sind daher nicht möglich. Wir kritisieren, dass Tiere dennoch rein zu Unterhaltungszwecken in Zoos gehalten werden und fordern ein sofortiges Zucht- und Importverbot, damit die Haltungen auslaufen.

Wildtiere wie Elefanten, Löwen, Tiger und Affen sind nicht dazu da, um uns Menschen zu unterhalten. Tiere gehören nicht in die Gefangenschaft von Zoos, sondern in ihren natürlichen Lebensraum.

Was Sie tun können

Nur mit einem Zucht- und Importstopp für Zoos kann Tieren das Leid in Gefangenschaft erspart werden. Wenn die tierquälerische Zoohaltung allmählich ausläuft, könnten Zoos zu Auffangstationen für Tiere aus Zirkussen und schlechter Haltung umfunktioniert werden.

  • Bitte besuchen Sie keine Zoos und Tierparks, in denen Tiere als Unterhaltungsobjekte missbraucht werden. Es gibt zahlreiche tierfreundliche Alternativen zu Zoos, die Sie stattdessen besuchen können.
  • Klären Sie auch Ihre Familie, Freunde und Bekannten über das Tierleid in Gefangenschaft auf und fordern Sie sie auf, ebenfalls keine Zoos mehr zu besuchen.
  • Helfen Sie, die unnötige Gefangenschaft von Tieren zu beenden, indem Sie unsere Petitionen unterschreiben, um Tieren in Zoos und anderen Einrichtungen zu helfen!