Oliver Pocher wurde am Sonntag, den 8. März 2020, bei einer Wildschweinjagd in den USA verletzt. Durch den Rückstoß seines Gewehrs prallte die Waffe nach hinten und das Zielfernrohr traf den Comedian an der Stirn. Bei Instagram postete er anschließend Bilder und Storys mit seinen Verletzungen aus dem Krankenhaus.
Wir von PETA Deutschland wünschen Oliver Pocher natürlich eine baldige Genesung und haben den Comedian in einer Nachricht gebeten, in Zukunft nie wieder auf Tiere zu schießen. Denn auch, wenn der Entertainer den Vorfall mit Humor nimmt und in seinem Posting mit dem Ausdruck „EGAL“ auf seine Wendler-Parodien anspielt, hoffen wir sehr, dass der Unfall ihn zum Nachdenken anregt.
Die Wildschweinjagd ist grausam und sinnlos
Es sollte für jeden Tierfreund selbstverständlich sein, dass es kein Spaß ist, Wildtiere zu töten – weder für eine Fernsehsendung noch als Freizeitbeschäftigung. Abgesehen davon, dass kein Tier sterben möchte, kommt es bei der Jagd häufig zu Fehlschüssen – besonders bei unerfahrenen Schützen. Die angeschossenen Tiere fliehen dann mit blutenden Schusswunden und rennen um ihr Leben. Gelingt es ihnen, zu entkommen, erliegen sie teilweise erst nach einem tagelangen Todeskampf ihren Verletzungen.
Wissenschaftler haben außerdem bewiesen, dass die Jagd auf Wildschweine zudem kontraproduktiv ist. Jäger bringen als Argument für ihr Töten gerne die Regulierung des Tierbestandes vor. Doch es wurde bewiesen, dass die Geschlechtsreife der weiblichen Wildschweine in bejagten Populationen früher eintritt als bei Tieren in jagdfreien Zonen. Dadurch steigt die Geburtenrate, sodass die Jagd den Wildschweinbestand sogar erhöht. [1]
Jagdunfälle sind keine Seltenheit
Der Unfall von Oliver Pocher ist leider kein Einzelfall: Immer wieder kommt es zu Jagdunfällen, bei denen Menschen verletzt und sogar getötet werden. Sie alle entstehen durch fahrlässiges Handeln oder Gewalttaten von Jägern, die Passanten oder andere Jäger in Gefahr bringen. So traf erst im Dezember 2019 ein Jäger einen Treiber bei einer Hasenjagd mit einem Schuss ins Gesicht, da die Schrotkugel an einer Böschung abprallte. [2] Nur einen Monat zuvor wurde ein Jogger während einer Treibjagd von einem Jäger ins Bein geschossen. [3]
Wir von PETA fordern ein Verbot der Hobbyjagd in ganz Deutschland, da sie sowohl für die Tiere als auch die Menschen eine Gefahr darstellt und so der Tod von zahlreichen Lebewesen verhindert werden könnte.
Was Sie tun können
- Schauen Sie keine Fernsehsendungen, in denen Tiere gequält oder getötet werden.
- Klären Sie Freunde, Familie und Bekannte über die Sinnlosigkeit der Jagd auf.
- Unterschreiben Sie unsere Petition für ein Ende der Hobbyjagd.
-
Quellen
[1] Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.
[2] Heute (09.12.2019): Jagdunfall: Schütze traf Treiber (55) im Gesicht, https://www.heute.at/s/jagdunfall-schutze-traf-treiber-55-im-gesicht-49989702 (zuletzt abgerufen am 09.03.2020)
[3] Waldroder Zeitung (03.11.2019): Jogger wird bei Treibjagd getroffen, https://www.wz-net.de/lokales/jogger-wird-bei-treibjagd-getroffen_10_111796547-21-.html (zuletzt abgerufen am 09.03.2020)