Passionsspiele: Esel Sancho weigert sich und wird ersetzt

Esel
Symbolbild

Bei den Passionsspielen in Oberammergau ab 14. Mai 2022 wird Esel Sancho durch einen anderen Esel ersetzt. Sancho habe sich geweigert, den Jesus-Darsteller auf der Bühne zu tragen. [1] Erneut zeigt sich, dass Tiere nicht freiwillig an Bühnenaufführungen teilnehmen und nicht dazu da sind, dass sie uns unterhalten.

Wir von PETA Deutschland fordern, dass bei den Oberammergauer Passionsspielen keine Tiere mehr als Requisiten benutzt werden.

Esel Aramis soll Jesus-Darsteller tragen

Anstelle von Sancho soll Esel Aramis den Jesus-Darsteller bei den Passionsspielen beim nachgespielten Einzug in Jerusalem tragen. Laut der Sprecherin der Spiele sei Esel Sancho nicht mehr so motiviert gewesen und wolle nicht mehr auf die Bühne. Gleichzeitig sagt sie: „Wir wollen kein Tier zu etwas zwingen.“ Doch genau dies passiert nun mit Aramis, denn auch er würde nicht freiwillig einen Menschen auf dem Rücken tragen, wenn er eine Wahl hätte. Doch seine Gutmütigkeit wird nun schamlos ausgenutzt.

„Es ist kein Wunder, dass Sancho die Bühnenauftritte verweigert, denn für einen Esel bedeuten sie Stress und Leid. Esel sind nicht dazu da, über ein halbes Jahr lang fast täglich ein schweres Gewicht auf ihrem Rücken zu tragen, vor Publikum auf einer Bühne zu stehen und in einer fremden Umgebung gehalten zu werden.“

Peter Höffken, PETA Deutschland

Pferde, Ziegen und Kamele als lebende Requisiten missbraucht

Neben dem Esel, der den Jesus-Darsteller trägt, werden bei den Passionsspielen in Oberammergau zahlreiche weitere Tiere als lebendige Requisiten missbraucht:

  • Pferde
  • Ziegen
  • Schafe
  • Enten
  • Hühner
  • Tauben
  • Kamele

Für all diese Tiere bedeutet es enormen Stress, auf Bühnen mit grellen Scheinwerfern, lärmenden Lautsprechern und umgeben von unzähligen Menschen zu stehen. So sind Pferde schreckhafte Fluchttiere, die bereits bei kleinen Störungen in Panik geraten und gefährlich für Mensch und Tier werden können. Zwischen den Auftritten werden die Tiere in der Regel in Ställen gehalten, in denen ihnen natürliche Verhaltensweisen weitgehend verwehrt werden.

Pferd im Stall
Symbolbild. Auch andere Tiere wie Pferde werden als lebende Requisiten bei den Passionsspielen missbraucht.

PETA fordert ein Ende des Tiermissbrauchs

Tiere sind keine lebendigen Requisiten oder Darsteller eines Theaterstücks, sondern fühlende Lebewesen mit individuellen Bedürfnissen. Es ist Tierquälerei, sie unter dem Deckmantel der „Tradition“ zu Unterhaltungszwecken zu missbrauchen. Die Geschichte Jesu kann auch ohne die Ausbeutung von echten Tieren authentisch und unterhaltsam nacherzählt werden.

Wir haben an den Spielleiter Herrn Stückl appelliert, Sanchos Weigerung als ein Zeichen zu verstehen und dem Esel und den anderen Tieren die Nutzung bei den Passionsspielen zu ersparen.

Sie wollen helfen?

  • Bitte besuchen Sie niemals Aufführungen oder Shows, bei denen lebendige Tiere missbraucht werden. Dies bedeutet immer großen Stress und Leid für die Tiere.
  • Machen Sie auch Familie und Freund:innen auf den Missbrauch von Tieren in der Unterhaltungsbranche aufmerksam.

Hier erfahren Sie, was Sie für die Tiere in der Unterhaltungsbranche noch tun können: