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Plastik-Alternativen ja! Aber nicht aus Skeletten von toten Krebsen!

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Das Thema Plastik ist in aller Munde. Und zu Recht: Tiere und die Umwelt leiden schrecklich unter unserem ausschweifenden Plastikkonsum. Ein Forschungsteam des Georgia Institute of Technology hat nun eine Kunststofffolie entwickelt, die Frischhaltefolie aus Plastik ersetzen könnte. [1] Das neue Produkt besteht allerdings zu einem Teil aus Chitin – einem Stoff, der im äußeren Skelett von Tieren wie Insekten und Krebsen vorkommt.

Folie aus Tierteilen?

Die Forscherinnen und Forscher berichten im Fachmagazin ACS Sustainable Chemistry and Engineering von ihrer Erfindung. Für die neuartige Folie werden Chitin und Zellulose kombiniert und auf einen Kunststoff aufgesprüht. Das Material weise so gute Eigenschaften auf – unter anderem sei es biologisch abbaubar –, dass man darin eine echte Alternative zu Plastik sehe.

Woher kommt Chitin?

Das klingt zunächst nach einer tollen Möglichkeit, die Umwelt von Plastik zu befreien. Wäre da nicht das Chitin. Der Stoff kann etwa aus dem Außenskelett von Shrimps und Krabben gewonnen werden. Die Forscher/-innen gehen davon aus, dass hierfür Abfallprodukte aus der Schalentierindustrie genutzt werden könnten. Wie schnell sich jedoch „Abfallprodukte“ zu einem einträglichen Zusatzprodukt einer Industrie entwickeln können, sieht man an der Lederindustrie.

Zudem sollten Menschen, die Tiere und Umwelt schützen möchten, auch keine Schalentiere essen – was den Kreislauf der anfallenden „Abfallprodukte“ also langfristig unterbrechen würde.

Lebender Shrimp

Also bleiben wir bei Plastik?

Natürlich ist herkömmliches Plastik keine Alternative. Wer wirklich etwas für Tiere und Umwelt tun will, sollte soweit wie möglich – oder komplett – auf Plastik verzichten. Zudem entwickeln Wissenschaftler/-innen in allen Bereichen des Lebens ständig neue Materialien und es bleibt zu hoffen, dass sich bald eine wahre Alternative findet, für die kein Tier leiden muss.

Was Sie tun können

Helfen Sie selbst mit, die Plastikflut einzudämmen.