TATORT im Faktencheck: Tiere aus dem Zoo landen wirklich auf dem Teller

Im neuen Tatort „Schlangengrube“ wollte sich ein reicher Zoospender quer durch die exotische Tierwelt des Münsteraner Zoos mampfen.

Was sich allzu fiktiv und unglaublich anhört, ist in deutschen Zoos leider bittere Realität:

Zoos: Arche Noah oder Gefängnis mit Todestrakt?

Um die Besucher mit ständig neuen süßen Tierbabys anzulocken, werden viel mehr Tiere gezüchtet, als die Zoos unterbringen können. Die einstigen Besucherlieblinge werden später häufig an Tierhändler oder Privatpersonen verkauft – seltene Tiger und Löwen gingen schon von deutschen Zoos an Zuchtfarmen in China oder Jagdfarmen in Südafrika. Von vielen der angeblichen „Artenschutz-Erfolge“ hört man nie wieder etwas.

Die Berliner Zoos und andere große deutsche Zoos wie Dresden, Wuppertal und Osnabrück haben insgesamt viele tausend Tiere an den dubiosen Tierhändler Werner Bode verkauft. Bode zählte  nicht nur ein Tierversuchslabor zu seinen Kunden, in dem Affen für äußerst schmerzhafte Experimente missbraucht wurden, sondern auch einen Zoo-Schlachthof und ein „Spezialitätenrestaurant“.

Etliche Tiere werden von den rund 600 deutschen Zoos auch selbst getötet – laut der Veröffentlichung des ehemaligen Chefs des deutschen Zooverbands Peter Dollinger („Nachhaltige Zucht im Zoo“, 2014) sind es 30.000 bis 40.000 Tiere pro Jahr. Viele von ihnen werden verfüttert, weil es eigentlich verboten ist, Tiere aus Platzgründen zu töten. Aber in vielen Zoos wie im Tiergarten Nürnberg werden sogar seltene Tiere wie das Przewalski-Wildpferd und Prinz-Alfred-Hirsche einfach getötet, weil kein Platz mehr für sie da ist.
Der Saarbrücker Zoo verkaufte in den 90er Jahren mehrere seltene Bisons an einen österreichischen Züchter und Restaurantbesitzer, der in seinen Gaststätten auch Bisonfleisch anbot.

TV-Bericht über die Schlachtung von Bären aus deutschen Zoos und Tierparks:

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Was Sie tun können

Bitte besuchen Sie keine Zoos. Diese Gefängnisse verursachen nicht nur Verhaltensstörungen bei vielen Tieren; oft werden die Tiere auch nach Belieben getötet oder an dubiose Händler verkauft.