Aufgedeckt: Indische Tiermärkte als Auslöser der nächsten Pandemie?

Aktuelle Videoaufnahmen von PETA Indien beweisen: In Indien sind Lebendtiermärkte nach wie vor geöffnet und es wird mit Wildtierfleisch gehandelt – und das, obwohl dies ein enormes Risiko für die Verbreitung von Infektionskrankheiten birgt.
Angesichts der immer weiter steigenden Fallzahlen von COVID-19 veröffentlicht PETA Indien nun eine Zusammenstellung von Videomaterial, das zeigt, wie es auf Lebendtiermärkten und Wildtierfleischmärkten in Indien wirklich aussieht. Was an diesen Orten voller Körperflüssigkeiten, rohem Fleisch und kranken, gestressten Tieren vor sich geht, verstößt ganz klar gegen das indische Tierschutz- und Lebensmittelrecht.

Fleischmärkte als Brutstätte von Viren

Die unhygienischen Bedingungen an den Verkaufsständen sind ein idealer Ausgangspunkt für die Verbreitung von Krankheiten. Die Wissenschaft geht davon aus, dass das neuartige Coronavirus – dem weltweit bereits mehr als 500.000 Menschen zum Opfer fielen – erstmals auf einem Tiermarkt im chinesischen Wuhan von Wildtieren auf den Menschen übertragen wurde. Eine andere Theorie bringt die Krankheit mit Schweinen in der Massentierhaltung in Verbindung. PETA Indien fordert die zuständigen Behörden auf, alle derartigen Lebendtiermärkte zu untersagen und Chinas Beispiel zu folgen – dort will man aus Gründen des Infektionsschutzes auch Geflügelmärkte nach und nach verbieten, von denen es in Indien ebenfalls zahlreiche gibt.

Hygienestandards stehen hinten an

Die Aufnahmen zeigen Männer, die auf dem Markt Ghazipur Murga Mandi in Delhi mit bloßen Händen lebenden Hühnern die Kehle durchschneiden, die Vögel häuten und ihr von Blut und Gedärmen triefendes Fleisch sortieren. Auf einem Fischmarkt in Malancha im indischen Bundesstaat Westbengalen fanden sich ganze Beutel voller lebender Krebse und Aale. Und im Bundesstaat Nagaland wurden auf dem Keera Bazaar in Dimapur sowie in der Nähe des Mao Market in Kohima eingefangene Hunde getötet und ihr Fleisch verkauft. Nagaland hat zwar gerade entschieden, den Verkauf von Hundefleisch zu untersagen, doch der illegale Handel geht in anderen Bundesstaaten weiter. Im Bundesstaat Manipur hantierten Verkäufer auf dem Nute Bazaar mit den verkohlten Überresten von Wildtieren wie Affen, Wildschweinen, Stachelschweinen und Wild. Auf dem Churachandpur-Markt wurde ebenfalls Fleisch von verschiedenen Wildtieren verkauft.

Die nächste Pandemie könnte ihren Anfang in Indien nehmen

Derartige Märkte sind potenzielle Brutstätten für die Verbreitung von Zoonosen, also Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übergehen. COVID-19, H5N1-Vogelgrippe, SARS und H1N1-Schweinegrippe gehören alle zu den Zoonosen, die mit der Nutzung von Tieren zur Nahrungsmittelgewinnung in Verbindung stehen. Die einzige Möglichkeit, solche Märkte sicherer zu machen, ist, sie komplett zu schließen.

Blut, Exkremente und andere Körperflüssigkeiten können von Verkäufern und der Kundschaft leicht an Schuhen nach Hause getragen werden. Wie die Aufnahmen zeigen, tragen Mitarbeiter häufig keine Schutzkleidung. Fliegen schwirren um verwesende Leichen, und die Verkaufsflächen und Böden sind mit dem Blut geschlachteter Tiere besudelt.

PETA Indien hat sich bereits an die Ministerien für Gesundheit und Familien, Umwelt, Forst und Klimawandel sowie Fischerei, Tierhaltung und Milchproduktion gewandt und eine sofortige Schließung der gefährlichen und grausamen Märkte gefordert.

Was Sie tun können

Helfen Sie uns, den gefährlichen Tiermärkten ein Ende zu setzen. Unterschreiben Sie unsere Petition an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und fordern Sie diese dazu auf, Lebendtiermärkte zu schließen.