Strafanzeige: Abgemagerte Schweine zwischen Müll und Fäkalien in Karstädt

Mitte Oktober meldeten uns von PETA Deutschland Whistleblower:innen grausame Fälle von Tierquälerei in einer Schweinehaltung im brandenburgischen Karstädt. Das Bildmaterial ist belastend: Die dort lebenden Schweine wurden von den Halter:innen völlig vernachlässigt, krank und bis auf die Knochen abgemagert zwischen Müll und Fäkalien gehalten.

Wir von PETA Deutschland haben Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstattet und fordern neben einer harten Strafe ein konsequent durchgesetztes Tierhalteverbot.

Kreis Prignitz: Hungernde Schweine mit unbehandelten Beulen am Körper

Auf dem Bildmaterial der Schweinehaltung, das uns Augenzeug:innen über unser Whistleblower-Formular zusendeten, ist zu sehen, wie die Tiere in Karstädt im Landkreis Prignitz zugemüllt und inmitten von sich stapelndem Kot und Urin leben mussten. Die Tiere waren offensichtlich nicht nur völlig abgemagert, sondern dazu mit Beulen übersät, die auf Abszesse hindeuten – offensichtlich ohne medizinische Behandlung.

Wir von PETA Deutschland meldeten die untragbare Situation umgehend dem Kreisveterinäramt Prignitz und forderten eine eilige tiermedizinische Überprüfung sowie ein Tierhalteverbot. Das Veterinäramt löste daraufhin am 26. Oktober den Tierbestand auf. Die Schweine wurden dabei leider direkt vor Ort und in einem Schlachthaus getötet. Die Behörden prüfen weitere Schritte gegen den verantwortlichen Halter.

Abgemagertes Schwein in Karstaedt
In einem Stall in Karstädt fanden sich vernachlässigte Schweine.

PETA stellt Strafanzeige – Landwirt hatte bereits Tierhalteverbot

Wegen des unvorstellbaren Leids der Schweine haben wir Anzeige gestellt und fordern neben einer harten Strafe ein lebenslängliches Tierhalteverbot für den verantwortlichen Tierhalter.

„Der Fall zeigt, dass Tiere auch in kleineren Betrieben und Privathaltung leiden. Die Schweine hätten längst eine tierärztliche Behandlung gebraucht. Für Tierhaltungs- und Betreuungsverbote wurde kürzlich im Bundesrat ein bundesweites Register beschlossen. Wir fordern, dass die Bundesregierung das Register unverzüglich umsetzt, um solche Tragödien in Zukunft zu verhindern.“

Lisa Kainz, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA Deutschland

Millionen empfindsame Schweine leiden für Speck, Würstchen und Co.

In der Ernährungsindustrie wurden allein 2021 in Deutschland rund 52 Millionen Schweine für ihr Fleisch ausgebeutet und getötet. Im Haltungssystem sind Krankheiten wie Abszesse, eiternde Augeninfektionen und Atemwegserkrankungen an der Tagesordnung. Dazu kommt tiefes mentales Leid, da die Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen beispielsweise in Kastenständen nicht ausleben können: Viele Schweine beißen aus Frust und Langeweile immer wieder in Metallstangen oder geben sich selbst komplett auf und werden teilnahmslos. Dazu kommt Kannibalismus: Oft zerbeißen sich die Schweine gegenseitig Schwänze und Ohren.

Das Leben und Wohlergehen dieser sogenannten Nutztiere hängt vollständig von der Versorgung der verantwortlichen Menschen ab. Viele Tiere sterben verfrüht durch technische Defekte – beispielsweise weil die Instandhaltung teuer und somit „nicht wirtschaftlich“ wäre – in den Ställen oder sie werden vernachlässigt.

Collage

Vegan werden: So verringern Sie Tierquälerei in der Ernährungsindustrie

Eine vegane Ernährung ist der einfachste und effektivste Weg, um Millionen fühlender Lebewesen wie Schweine, Hühner und Rinder vor einem Leben voller Leid und nicht erfüllter Bedürfnisse zu schützen. Welchen positiven Einfluss die vegane Ernährung außerdem auf das Klima, die Gesellschaft und Ihre Gesundheit hat, erfahren Sie in unserem 30-tägigen Veganstart-Programm. Sie erhalten kostenlose Tipps, Rezepte und vieles mehr!