ORF-Moderatorin und Krone-Journalistin Maggie Entenfellner musste sehr geduldig sein, um ein Anzeigenmotiv für die Tierrechtsorganisation PETA umzusetzen: Rund sechs Stunden wurde ihre Haut von Bodypainter Torsten Winter bemalt, bis die Verwandlung in einen Tiger abgeschlossen war. Die engagierte Tierschützerin setzt sich damit für PETAs Kampagne gegen die Nutzung von exotischen Tieren in Zirkussen ein.
Weltweit sind sich führende Experten einig, dass Wildtiere im Zirkus extremen Belastungen ausgesetzt sind, da sie lebenslang Entbehrungen in Kauf nehmen müssen. Dies bezahlen die Tiere durch Verhaltensauffälligkeiten, Krankheit oder frühzeitigem Tod. Allein in Deutschland ist zwischen 1993 und 2003 ein Drittel des Elefantenbestandes im Zirkus frühzeitig verstorben, der Rest ist verhaltensgestört.
„Wildtiere im Zirkus“ ein Thema, das in Österreich glücklicherweise nicht mehr akut ist, denn hier trat am 1. Januar 2005 ein Verbot von Wildtieren im Zirkus in Kraft. In Deutschland hat sich der Bundesrat zwar bereits 2003 in einer Entschließung einstimmig dafür ausgesprochen, die Bundesregierung allerdings handelt nicht und setzt auf Zeit. Zeit, die die betroffenen Tiere nicht haben.
Elefanten, Affen, Raubkatzen, Bären und andere exotische Tiere leiden in Gefangenschaf: Jungtiere werden viel zu früh von ihrer Mutter weggenommen, um sie für eine Gefangenschaft in Menschenhand zu prägen und zu zähmen. Sie sind immer wieder auch die Publikumsmagnete, die für volle Kassen im Zirkus sorgen. Aber auch Jungtiere werden erwachsen und viele Käfige und Gehege in Zirkussen sind hoffnungslos überfüllt. Zirkus ist kein Spaß für die Tiere. Ihr Leben verbringen sie auf der Straße in LKWs, an Ketten und Stricken fixiert, in engen Käfigen und Boxen. Früher wurden im Zirkus sogar „gezähmte, wilde exotische Menschen“, die man aus fernen Ländern herkarrte, als Sensation ausgestellt. Von schlechten Traditionen muss man Abstand nehmen.
Längst ist die Zeit auch reif, dass man sich von Wildtieren im Zirkus verabschiedet.