Pelz „Made in China“

Pelzfarmen in aller Welt haben eines gemeinsam – katastrophale Haltungsbedingungen. Überall sind die Tiere in winzigen Drahtgitterkäfigen eingesperrt, viele leiden unter schweren Verhaltensstörungen bis hin zur Selbstverstümmelung. In China kommt hinzu, dass es keine greifenden Tierschutzgesetze gibt und selbst schlimmste Formen der Tierquälerei nicht strafrechtlich verfolgt werden. Neben Europa ist China der größte Pelzproduzent der Welt. [1] Neben Millionen Füchsen, Nerzen, Marderhunden, Waschbären und vielen weiteren Wildtieren werden dort auch Hunde und Katzen für die Pelzindustrie getötet.

Das Leid auf chinesischen Pelzfarmen

Gemeinsam mit dem Dokumentarfilmer Manfred Karremann veröffentlichte PETA 2005 und erneut 2013 schockierende Recherchen über die Pelzindustrie in China. Die Aufnahmen zeigen Tiere wie Marderhunde, die ohne jegliche Beschäftigungsmöglichkeit in winzigen Käfigen eingesperrt sind. Auf den Pelzfarmen können sie weder herumlaufen noch ihrem Spürsinn nachgehen oder spielen. Im Alter von wenigen Monaten werden die Tiere direkt auf den Farmen getötet oder in winzigen Käfigen zu großen Pelzmärkten transportiert. Dort werden die Drahtkäfige in scheinbar endlosen Reihen gestapelt und von Pelzeinkäufern begutachtet. Marderhunde, Waschbären und Füchse werden mit der gleichen Selbstverständlichkeit nach Aussehen und Farbe ausgewählt wie Gemüse beim Einkauf im Supermarkt.

Marderhunde auf Pelzmärkten mit Knüppeln erschlagen

Sobald die Pelzeinkäufer ihre Wahl getroffen haben, zerren Arbeiter die wehrlosen Tiere aus den Käfigen und schlagen mit Metallstangen auf sie ein. Viele Tiere werden dabei nicht getötet, sondern lediglich betäubt oder schwer verletzt. Die Videoaufnahmen zeigen lange Reihen von niedergeknüppelten Marderhunden, die noch immer atmen und sich bewegen. Diesen Tieren wird das Fell bei lebendem Leib vom Körper geschnitten. Gängige Tötungsmethoden in der chinesischen Pelzindustrie sind neben dem Erschlagen auch Erhängen, Erdrosseln mit Drahtschlingen sowie Ausbluten. Viele Tiere werden vor den Augen ihrer Artgenossen getötet.

Hunde- und Katzenfelle aus China

Die von PETA veröffentlichten Enthüllungen konnten erstmals einen Einblick in die chinesische Produktion von Hunde- und Katzenfellen liefern. Zahllose Tiere, von denen einige sogar noch ein Halsband tragen, werden auf tagelangen Fahrten in LKWs über tausende Kilometer ohne Nahrung und Wasser transportiert. Inmitten der lebenden Hunde und Katzen befinden sich tote oder sterbende Artgenossen. Häufig werfen Arbeiter die Transportboxen einfach von den 3-4 Meter hohen LKWs herunter, wodurch die darin befindlichen Tiere blutige Verletzungen und Knochenbrüche erleiden. Die Enthüllungen konnten dazu beitragen, dass die EU im Jahr 2009 ein Importverbot für Hunde- und Katzenfelle einführte. Aufgrund mangelnder Kontrollen ist es jedoch weiterhin möglich, dass diese Felle auf dem europäischen Markt angeboten werden. [2]

Pelz aus China wird weltweit verkauft

Nach der Tötung der Tiere werden die Pelze in riesigen Gerbereien mit hochgiftigen Chemikalien haltbar gemacht und von China aus an Unternehmen und Händler in aller Welt exportiert. Besonders tückisch sind hierbei pelzbesetzte Jacken oder Mützen aus dem Großhandel, denn bei den Pelzkragen handelt es sich meist um das Fell von Marderhunden aus China. Solche Jacken sind schon für weniger als 20 Euro erhältlich; viele dieser Produkte sind falsch oder gar nicht gekennzeichnet. Der niedrige Preis trägt zusätzlich dazu bei, dass vielen Konsumenten nicht bewusst ist, dass sie das Fell eines qualvoll getöteten Tieres an ihrem Jackenkragen tragen.

So viel Chemie steckt im Pelz

Das Team rund um Manfred Karremann recherchierte nicht nur auf zahlreichen Pelzfarmen, sondern auch in einer großen chinesischen Gerberei, in der jede Woche zehntausende Rohfelle zugerichtet werden. Hierbei kommen dutzende umwelt- und gesundheitsschädliche Chemikalien zum Einsatz. So wird bei der Reinigung der Felle beispielsweise Tetrachlorethylen eingesetzt, das bei Langzeitexposition Schädigungen des zentralen Nervensystems hervorrufen und das Risiko einer Parkinson-Erkrankung erhöhen kann. [3, 4] In den Gerbereien hantieren Arbeiter ohne erforderlichen Atemschutz mit den Chemikalien. Zudem zeigen Untersuchungen zahlreicher Pelzprodukte, dass sich auch Endverbraucher einem Gesundheitsrisiko aussetzen, da viele Pelze toxisch belastet sind.

Was Sie tun können

Bitte helfen Sie den Tieren, indem Sie Pelzprodukte weder kaufen noch tragen.

Sie kennen einen Modehändler, der noch immer Pelz verkauft, und möchten aktiv werden? Kontaktieren Sie das Unternehmen und informieren Sie den Geschäftsführer über das Leid der Tiere in der Pelzindustrie. Mit unserem kostenlosen Demopaket gegen Pelz können Sie auch ganz einfach eine Protestaktion in Ihrer Stadt organisieren.