Man kann kein fleischessender Umweltschützer sein: Feiere den Tag der Erde dadurch, vegan zu werden

Von Heather Moore

Wenn Sie planen, den Tag der Erde am 22. April zu feiern, indem Sie kurz duschen, ein „Rettet unsere Ozeane“ T-Shirt tragen, mit Bus oder Rad statt mit dem Auto zu fahren, recyclebare Dosen sammeln und frittierte Hühnchen oder Cheeseburger futtern—so wie ich es früher tat—könnten Sie mehr Schaden als Nutzen bewirken. Wenn Sie den Planeten begrünen wollen, beginnen Sie damit, Ihre Ernährungsweise zu begrünen. All das Recycling der Welt kann den Schaden an der Umwelt nicht ungeschehen machen, der durch die Tierwirtschaft angerichtet wird.

Ein Bericht der UN vom November 2006 deckte auf, dass die Aufzucht von Tieren für Nahrungszwecke mehr Treibhausgase erzeugen, als alle Autos und Lastwagen der Welt zusammen. Das leitende Mitglied der UN Food and Agriculture Organisation (FAO) Henning Steinfeld sagte, dass die Fleischindustrie ist “ ist einer der größten Verantwortlichen für die heutigen Umweltprobleme.“
Kohlenstoffdioxid, Methan und Stickoxid zusammen verursachen die Mehrheit der globalen Erwärmung. Der Bereich der Tierwirtschaft ist eine der größten Quellen von Kohlenstoffdioxid und die größte einzelne Quelle sowohl von Methan- als auch von Stickstoffoxidemissionen. Laut UN ist tatsächlich „der Tierwirtschaftssektor für 9 Prozent des vom Menschen verursachten CO2s verantwortlich, produziert aber einen viel höheren Anteil sogar noch schädlicherer Treibhausgase. Er produziert 65 Prozent der anthopogenen Stickoxide, die 296 mal mehr Potential als CO2 haben. Das meiste davon stammt vom Dung.“

Eine Studie, die von der Universität von Chicago durchgeführt wurde, ermittelte, dass es effektiver ist, sich auf eine vegane (rein vegetarische) Ernährung umzustellen, um der globalen Erwärmung entgegenzuwirken, als von einem durchschnittlichen amerikanischen Wagen auf einen Toyota Prius zu wechseln. Die Wissenschaftler Gidon Eshel und Pamela Martin fanden heraus, dass amerikanische Fleischesser im Durchschnitt für fast 1,5 Tonnen mehr Kohlenstoffdioxid pro Person und Jahr verantwortlich sind, als Veganer – schlichtweg wegen der Wahl der Nahrungsmittel.
Der FAO-Bericht „Livestock’s Long Shadow – Environmental Issues and Options“ legt nahe, dass die Tierwirtschaft auch eine bedeutende Ursache der Verschlechterung von Land und Wasser ist. Die Tierwirtschaft macht 70 Prozent des gesamten landwirtschaftlich genutzten Landes und 30 Prozent der Landesoberfläche des Planeten aus. Der Bericht sagt aus, dass „die Ausbreitung der Landwirtschaft ein Schlüsselfaktor der Abholzung ist; vor allem in Lateinamerika, wo der größte Teil der Abholzung stattfindet — 70 Prozent des ehemalig bewaldeten Landes im Amazonas ist von Weiden eingenommen, und Futterpflanzen bedecken einen Großteil des Rests.
Mehr als 1 Milliarde Hektar Wald wurden freigelegt um Kulturfläche zu gewinnen und Getreide anzupflanzen, um sogenannte „Nutztiere“ zu ernähren, denen mehr als 70 Prozent des Maises, Weizens und anderer Getreide, die in den USA herangezogen werden, füttert.

Die Rinder der Welt alleine verbrauchen eine Menge von Nahrung, die den Bedürfnissen an Kalorien von 8,7 Milliarden Menschen entsprechen – mehr als die gesamte menschliche Population auf der Erde. Es wäre sehr viel effektiver, diese Nahrung direkt den hungernden, unterernährten Menschen zu geben. Etwa 1,4 Milliarden Menschen könnten mit dem Getreide und der Sojabohnen ernährt werden, die allein an amerikanische Rinder verfüttert werden.

Sich vegan zu ernähren spart auch Wasser. Man benötigt über18.000 Liter Wasser um ein Pfund Fleisch zu produzieren, aber nur 94 Liter Wasser werden benötigt, um ein Pfund Weizen herzustellen. In der Tat verlangt eine vegane Ernährung nur ca. 1.100 Liter Wasser pro Tag, während eine fleischliche Nahrung mehr als 15.000 Liter Wasser am Tag benötigt. Sie sparen mehr Wasser dadurch, kein einziges Pfund Rindfleisch zu essen, als durch den Verzicht von Duschen für ein ganzes Jahr.

Die Tierwirtschaft verschwendet nicht nur Wasser, sondern verschmutz auch unsere Gewässer. So berichtet die amerikanische Umweltschutzbehörde, dass die Massentierhaltung die Gewässer der USA mehr verschmutzt, als alle anderen industriellen Ursprünge zusammen. Tiere, die als Nahrungsmittel aufgezogen werden, produzieren ungefähr 130 mal so viel Exkremente als die gesamte menschliche Population — 87.000 Pfund pro Sekunde.

Eine Synopisis des US-Senate Agricultural Committee Berichts über die Verschmutzung durch Bauernhöfe gibt diese Warnung über die Abfälle der Tiere aus: „Es ist unbehandelt und unhygienisch, übersprudelnd mit Chemikalien und Krankheiten. … Es geht auf den Boden und in das Wasser, in dem viele Menschen unweigerlich baden und ihre Kleider waschen und es trinken. Es vergiftet Flüsse und tötet Fische und macht Leute krank. … Katastrophale Fälle von Vergiftungen, Krankheiten und Todesfällen treten in Gebieten auf, in denen Tierwirtschaft geballt auftritt. … An jedem Ort, an dem Tierfabriken stehen, beschweren sich die Nachbarn darüber, krank geworden zu sein.”

Nichts Gutes kommt von der Tierwirtschaft. Leckere und nahrhafte Fleischersätze, Milchprodukte aus nicht-tierischer Milch und Alternativen zu Eiern können ohne ein einziges Tier hergestellt werden. Und dadurch, dass Sie vegan werden, helfen Sie nicht nur der Umwelt, sondern Sie tragen dazu bei, Ihre Gesundheit zu schützen und das Leben der Tiere zu retten. Jeder Vegetarier rettet mehr als 100 Tiere jedes Jahr. Also, respektieren sie unsere Mitbewohner dieser Erde.

Heather Moore ist eine Autorin für People for the Ethical Treatment of Animals (PETA), 501 Front St., Norfolk, VA, 23510; www.GoVeg.com.