Erfolg für die Tiere: Das Ende von Pelzfarmen in Italien

Am 30. Dezember 2021 beschloss das italienische Parlament das Verbot von Pelzfarmen. So ist es seit dem 30. Juni 2022 illegal, Pelzfarmen in Italien zu betreiben.

Vor diesem Entschluss sammelten wir von PETA Deutschland rund 30.000 Unterschriften für ein Ende der Zucht von „Pelztieren“. Auch PETA UK veranstaltete zahlreiche Demonstrationen, verfasste Briefe an Politiker:innen und forderte zusammen mit Prominenten das Pelzfarmverbot für Italien. Wir freuen uns sehr über diesen großen Erfolg für die Tiere und danken all unseren Unterstützer:innen für ihren Einsatz!

Pelzfarmen – Brutstätten für Infektionskrankheiten

Pelzfarmen sind eine ernstzunehmende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. Das liegt vor allem an den grausamen Haltungsbedingungen der Tiere in der Pelzindustrie: Tausende, zum Teil kranke Wildtiere werden in winzigen, verdreckten Drahtkäfigen gehalten, die dicht aneinandergereiht stehen. Dadurch können sich Viren rasant verbreiten und gefährlich mutieren – wie zuletzt das Coronavirus SARS-CoV-2 auf dänischen Nerzfarmen. In der Folge können dringend benötigte Impfstoffe an Wirkungskraft verlieren und Menschenleben gefährdet werden.

Nach dem Ausbruch einer mutierten Form des Coronavirus tötete Dänemark unlängst alle 17 Millionen Nerze des Landes mittels qualvoller Vergasung und hat die Pelzzucht vorübergehend verboten. Das Verbot galt allerdings nur bis Ende 2021 – danach sollen wieder Millionen Tiere in winzige Gitterkäfige gepfercht werden können. Die niederländische Regierung handelte konsequenter und zog das bereits beschlossene Pelzfarmverbot um drei Jahre auf Ende 2020 vor, nachdem das Coronavirus im Juni 2020 auf niederländischen Nerzfarmen festgestellt worden war.

Auch in Italien wurde am 10. August 2020 der erste COVID-19 Fall auf einer Nerzfarm festgestellt. Trotz der immensen Gefahr ordnete die italienische Regierung jedoch keine Massentests auf den Pelzfarmen an, sondern versuchte stattdessen, die alarmierende Situation monatelang geheim zu halten. Erst durch öffentlichen Druck wurde der Fall bekannt. Anstatt Pelzfarmen jedoch komplett zu verbieten, unterzeichnete der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza am 23. November 2020 zunächst lediglich eine Verordnung, die es ermöglichte, einzelne Pelzfarmen bis Ende Februar 2021 temporär zu schließen. Außerdem sah die Regelung vor, alle Tiere der entsprechenden Pelzfarm zu töten, falls sich einzelne Tiere mit COVID-19 infizierten. Damit hatte die Pelzindustrie die offizielle Erlaubnis der italienischen Regierung, auf Kosten unschuldiger und empfindsamer Tiere und der öffentlichen Gesundheit weiterhin Profite zu erwirtschaften.

Mehrheit der Italiener ist gegen Pelzfarmen

Auf den letzten 13 Pelzfarmen in Italien litten noch jedes Jahr rund 200.000 Nerze. Wie Ermittlungen auf Nerzfarmen zeigten, sind die Tiere jeden Tag ihres kurzen, armseligen Lebens in Drahtkäfigen eingesperrt und können nie im Wasser schwimmen oder über Wiesen laufen. Viele von ihnen sind schwer verletzt; bei einigen führt die immense Qual der Gefangenschaft dazu, dass sie sich selbst Verletzungen zufügen oder kannibalistisches Verhalten an Artgenossen zeigen.

Auch die Bürgerinnen und Bürger Italiens wissen, dass Pelz nicht in den Kleiderschrank, sondern in die Geschichtsbücher gehört. Über 90 % der Bevölkerung des Landes sprechen sich gegen Pelzfarmen aus. [1] Weltbekannte italienische Marken wie Armani, Gucci, Elisabetta Franchi, Prada und Versace haben die Verarbeitung von Pelz bereits eingestellt.

Was Sie tun können

Helfen Sie uns, auch die Pelzfarmen in den anderen europäischen Ländern zu schließen!