10 Pelz-Fakten: Die traurige Wahrheit über das Tierqualprodukt

Anders als Zigarettenverpackungen müssen Pelzmäntel oder Kapuzen, Accessoires und Schuhe mit Fellbesatz leider keinen schockierenden Warnhinweis tragen, der den Verbraucher:innen zeigt, welches Leid das Produkt Pelz verursacht. Konsument:innen können daher problemlos verdrängen, dass für jedes einzelne Stück Pelz ein Tier erschlagen, mit Elektroschocks getötet oder lebendig gehäutet wurde.

Sind Sie bereit herauszufinden, was wirklich hinter den Kulissen der Modeindustrie passiert? Wenn Sie die folgenden schockierenden Fakten über Pelz gelesen haben, werden Sie beim nächsten Einkauf vermutlich keine Produkte mit dem Fell eines zu Tode gequälten Tieres mehr kaufen.

10 schockierende Fakten über Pelz

1. Es gibt keine humane Art, Tiere wegen ihres Pelzes zu töten. 

Größere Tiere wie Füchse oder Marderhunde werden weltweit durch anale und genitale Elektroschocks getötet. Kleinere Tiere wie Nerze werden vergast. In Ländern wie China mit sehr geringen Tierschutzstandards werden Marderhunde oftmals gewaltsam erschlagen oder zu Tode getreten. 

2. Tiere in der Pelzindustrie werden oftmals lebendig gehäutet. 

Die Tötungsmethoden sind dabei nicht immer wirksam: Es kommt oft vor, dass Tiere bei vollem Bewusstsein gehäutet werden und sogar noch mehrere Minuten atmen, nachdem ihnen das Fell vom Körper geschnitten wurde, dies belegen Undercover-Aufnahmen. Ein Grund dafür ist beispielsweise, dass eigentlich illegale Autogase, die kleine Betriebe teils anwenden, meist langsam und unzuverlässig töten und jedes Tier eine andere Toleranz besitzt. Einige Tiere erlangen daher wieder das Bewusstsein, während sie bereits gehäutet werden. Statt mit Kohlenstoffdioxid müssten die Tiere rechtlich mit Kohlenstoffmonoxid getötet werden.

Vergasungsbox fuer Nerze
Auf dieser Farm werden Nerze wegen ihres Pelzes in winzige Boxen gesperrt und dafür mit Gas getötet.

3. Rund 85 Prozent aller Tiere, die ihres Pelzes wegen getötet werden, leiden auf Pelzfarmen. [1]

Die Tiere werden auf Pelzfarmen in winzigen Drahtgitterkäfigen eingepfercht: Es fehlt ihnen an jeglichen Beschäftigungsmöglichkeiten und sie können ihren natürlichen Bedürfnissen in keiner Weise nachgehen. Viele Tiere entwickeln schwere Verhaltensstörungen wie Kannibalismus oder drehen sich unaufhörlich im Kreis.

4. 15 Prozent der gehandelten Pelze stammen von Tieren aus der Jagd. 

Viele der Tiere, die wegen ihres Fells getötet werden, werden bei der Jagd erschossen, beispielsweise mit qualvoller Schrotmunition, die die Fellqualität schönen soll oder sie werden mit Fangeisen gefangen. Tritt ein Tier in die Falle, gräbt sie sich oft bis zum Knochen in das Fleisch. In diesem Zustand sind Tiere unter unvorstellbaren Schmerzen Witterungsverhältnissen, Hunger, Durst und Angriffen durch Beutegreifer schutzlos ausgeliefert – so lange, bis die Pelzjäger:innen zurückkommen und die wehrlosen Opfer erschlagen oder erschießen.

Tote Fuechse auf einem Anhaenger
Pelz von Füchsen: Dahinter steht die Idee, Tiere, die bei der Jagd ohnehin getötet werden, zu „verwerten“.

5. Auch Hunde, Katzen und Kaninchen werden ihres Pelzes wegen getötet.

Etwa eine Milliarde Kaninchen [2] und zwei Millionen Hunde und Katzen landen jährlich als Pelzprodukte auf dem Markt. Ihr Fell wird oftmals zu Schlüsselanhängern oder Besatz an Schuhen verarbeitet. Da der Handel mit Pelzen sehr intransparent ist, gehört Kennzeichnungsbetrug zum Alltag. Kund:innen können niemals sicher sein, welches Tier sich hinter einem Pelz verbirgt.

Doch es ist ganz egal, ob das Fell von einem Marderhund, Fuchs, Kaninchen, Hund oder einer Katze stammt – Tiere sind nicht dazu da, dass wir aus ihnen Bekleidung machen. Die Einteilung von Tieren nach ihrem Nutzen für den Menschen nennt sich Speziesismus, doch es ist moralisch niemals in Ordnung, anderen Lebewesen Leid zuzufügen und sie auszubeuten.

6. Tierquälerei ist in der Pelzindustrie allgegenwärtig und oftmals legal. 

In China werden etwa 50 Prozent aller Pelze produziert. [3] Dort gibt es keinerlei Strafen für Personen, die Tiere auf Pelzfarmen misshandeln. Doch auch in Europa sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Haltung sogenannter Pelztiere unvorstellbar niedrig – die Haltung von Tieren in der Pelzindustrie ist immer tierquälerisch.

Kein einziges Tier kann auf einer Pelzfarm seine Grundbedürfnisse ausleben und ist damit ganzes Leben anhaltendem Leid ausgesetzt.

Hunde in Käfigen für Pelze
Nerze, Marder, Hunde und mehr: Zahlreiche Tiere leben und sterben unter qualvollen Bedingungen für Pelz.

7. Pelzfarmen in Europa sind ebenso schlimm wie Pelzfarmen in China.

Die Haltungsbedingungen für Tiere auf Pelzfarmen sind weltweit vergleichbar und immer grausam. In Finnland werden beispielsweise sogenannte Monsterfüchse gezüchtet, die zuchtbedingt viel zu groß sind und qualvoll gemästet werden. Die Produzent:innen möchten dadurch von jedem einzelnen Tier noch mehr Fell bekommen und die Profite weiter steigern.

8. Die Pelzproduktion schadet der Umwelt. 

Die Pelzproduktion ist extrem umweltschädlich: Die Versorgung der vielen oftmals fleischessenden Tiere mit Nahrung verschlingt zahlreiche Ressourcen und ihre Ausscheidungen verseuchen angrenzende Gewässer und tragen zur gegenwärtigen Klimakrise bei. Damit die Felle der getöteten Tiere nicht verwesen, werden sie mit giftigen Chemikalien wie etwa Schwefelsäure, Ammoniumchlorid oder Formaldehyd behandelt. [4, 5]

unbearbeitete Hundelederfelle auf einem Haufen
Pelz wird mit verschiedenen umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien behandelt.

9. Kunstpelze sind besser für die Umwelt als Tierpelze.

Die Herstellung eines Nerzmantels benötigt 20-mal mehr Energie als die Produktion eines Kunstpelzes. Gründe dafür sind unter anderem

  • der Transport von Tiernahrung zu Farmen,
  • die Müllverwertung,
  • Elektrizität für Gebäude und Tötungsapparate,
  • der Einsatz von Pestiziden, Impfstoffen und Antibiotika
  • sowie der Abtransport von Tierkörpern. [4]

10. Pelze sind giftig und können Menschen krank machen. 

Mehrere Laboruntersuchungen von Pelzprodukten aller Preisklassen haben Rückstände krebserregender, allergieauslösender und hormonverändernder Chemikalien nachgewiesen, die bei Hautkontakt zu schweren Erkrankungen wie Krebs, chronischen Vergiftungen oder Allergien führen können. [5]

Pelzfarmen sind zudem Brutstätten für Viren: Seit Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 sind allein auf Pelzfarmen in Europa in Hunderten Einrichtungen Corona-Infektionen bei Nerzen nachgewiesen worden, die neben Marderhunden aufgrund der unhygienischen und beengten Haltung besonders anfällig sind.

Nerzfarm
Bei der großen Anzahl von Tieren auf engstem Raum können sich Viren schnell ausbreiten und mutieren.

Werden Sie aktiv – helfen Sie den Tieren in der Pelzindustrie!

Wenn Sie helfen möchten, das Leid unzähliger Tiere in der Pelzindustrie zu beenden, können Sie auf verschiedene Weisen aktiv werden: Informieren Sie sich und Ihr Umfeld über die Unterschiede von tierischem Pelz und Kunstpelz und die katastrophalen Einflüsse der Pelzproduktion auf die Umwelt und das Klima.