Pavian in US-Tierversuchslabor: Wunde mit Waschmittel „gereinigt“

Die Liste der Zustände, unter denen Affen im US-amerikanischen Xenotransplantationslabor von David K.C. Cooper leiden, ist lang. Im Labor der University of Alabama-Birmingham (UAB) werden die Organe genmanipulierter Schweine Pavianen transplantiert – doch als wäre das nicht schon schlimm genug, berichtete nun ein Informant von diversen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz. Unter anderem ist von Tieren die Rede, die unsagbare Schmerzen und Stress erleiden mussten, weil Angestellte entweder unaufmerksam oder schlichtweg unqualifiziert waren.

Angestellte geben Waschmittel auf OP-Wunde

In einem Fall trugen Angestellte ein Waschmittel auf die offene OP-Wunde des Pavians Laja auf. Man hatte Laja im Januar 2019 eine Schweineniere transplantiert – im September war die Pavian-Dame tot. Auf Videoaufnahmen von Juni 2019 ist zu erkennen, dass Laja bereits zu dieser Zeit recht dünn war und Fell verloren hatte. Letzteres war auf stereotype Verhaltensweisen zurückzuführen – ein klares Anzeichen für starkes psychisches Leid.

Mit der Zeit verschlechterte sich Lajas Zustand, und sie schien starke Schmerzen zu haben. In ihrem Bauchraum und entlang der eitrigen Transplantationsnarbe sammelte sich Flüssigkeit. Laja hatte außerdem eine Wunde am Oberschenkel. Dem Informanten zufolge trugen die Experimentatoren an beiden Stellen ein Waschmittel auf, um den schlechten Zustand ihrer Haut zu verschleiern.

Bis September 2019 ging es Laja immer schlechter, bis sie schließlich eingeschläfert wurde – dem Informanten zufolge lediglich, weil das Transplantat von Lajas Körper abgestoßen wurde. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte man die Affendame weiter leiden lassen, um noch mehr Daten zu sammeln.

In einem anderen Versuch wurde einem Pavian ein Schweineherz transplantiert. Dann sperrte man den Pavian in eine Sauerstoffkammer. Ein Bild zeigt nicht nur den schrecklichen Zustand des Tieres nach der Operation, sondern auch, dass der intravenöse Zugang undicht war. Zwei Tage später war der Pavian tot.

Inkompetente Angestellte und abgelaufene Medikamente

Dem Informanten zufolge verliefen die Blutabnahmen oft so unprofessionell, dass die Paviane Blutergüsse und schlimmere Verletzungen davontrugen, als es nötig gewesen wäre. Im September 2019 meldete der Informant die Nutzung abgelaufener oder unpassender Medikamente offiziell. Doch seinen Aussagen zufolge unternahm die Aufsichtsbehörde „nicht viel“ dagegen, da sie nie mit eigenen Augen sahen, wie Mitarbeiter solche Medikamente verwendeten – die Zeugenaussage des Informanten schien niemanden zu interessieren.

Fälschung von Unterlagen, um Fehlverhalten zu verschleiern

Zudem gab der Informant an, Angestellte des Labors hätten Aufzeichnungen gefälscht. Damit wurde vorgetäuscht, die Tiere früher tierärztlich versorgt zu haben, als es in Wirklichkeit der Fall war – um Fehlverhalten zu verschleiern. Viele andere Missstände, die die Sicherheit innerhalb und außerhalb des Labors gefährdeten, wurden der Laborleitung gemeldet, doch dem Informanten zufolge geschah nichts

Tiere sind keine Ersatzteillager

Schweine sind soziale, verspielte Tiere, sie sich gegenseitig beschützen und enge Beziehungen zueinander eingehen. Man weiß, dass sie träumen, ihren Namen kennen und ein derart komplexes Sozialleben führen, wie es zuvor nur von Primaten bekannt war. Sie zeigen sogar Mitgefühl für andere Schweine, die gerade glücklich sind oder leiden. Schweine sind keine Ersatzteillager für speziesistische Experimentatoren, und Xenotransplantations-Versuche sind ethisch höchst fragwürdig.

Die Wissenschaft sollte sich stattdessen für die Aufklärung über menschliche Organspenden stark machen, wodurch die Bereitschaft zur Spende erhöht werden könnte. Auch gibt es in einigen Ländern die Widerspruchslösung – so würde die Bevölkerung angehalten, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich bewusst dafür oder dagegen zu entscheiden. Mit solchen Maßnahmen kann die Anzahl der Organspenden drastisch erhöht werden: Frankreich änderte beispielsweise sein Gesetz in den 70er-Jahren entsprechend und konnte seitdem einen Anstieg der Organspenden um fast 5.000 Prozent verzeichnen.

Was Sie tun können

PETA USA versucht aktuell auf verschiedenen Ebenen, gegen das Labor vorzugehen. Bitte unterstützen Sie die Petition unserer Partnerorganisation und fordern Sie die Leitung der Universität auf, Coopers Labor umgehend zu schließen.