Zirkus Charles Knie – Chronik der Tierschutzverstöße und weitere Vorfälle

In der folgenden Chronik (Stand 2019) finden Sie eine Auflistung tierschutzrelevanter Vorfälle und weiterer Vorkommnisse bei Zirkus Charles Knie seit 2012.

Diese Chronik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ergänzungen/Änderungen bitte unter Nennung von Quellenangaben an PETA Deutschland senden.

Achtung: Diese Chronik ist eine Zusammenstellung von Informationen aus Sekundärquellen, Whistleblower-Meldungen, Presseveröffentlichungen und behördlichen Dokumenten. Diese liegen uns vollständig vor. Eigene Recherchen und Erkenntnisse werden konkret benannt. Die Chronik wird fortlaufend aktualisiert.

  • 2022

    September 2022
    Im Stammquartier des Zirkus Charles Knie in Northeim brechen zwei Stachelschweine aus ihrem Gehege aus. Zirkusmitarbeitende können die Tiere noch am selben Tag wieder einfangen.
    Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Einbeck-Entlaufene-Stachelschweine-gefunden,aktuellbraunschweig9264.html

  • 2019

    Oktober 2019
    Beim Gastspiel in Ehingen bohrt Zirkus Charles Knie zum Zeltaufbau Eisenstangen in den Beton des neuen Basketball-Platzes. Zur Beseitigung der Schäden werden die 23 Löcher im Boden zwar aufgefüllt, doch von Käfigen und Maschinen verursachte Kratzer und Furchen blieben. Die Stadt Ehingen geht für die 3.500 Euro Instandsetzungskosten in Vorkasse.
    Quellen: Schwäbische Zeitung v. 28.10.2019: „Eisenstangen in neues Basketballfeld gebohrt“, https://www.schwaebische.de/landkreis/alb-donau-kreis/ehingen_artikel,-eisenstangen-in-neues-basketballfeld-gebohrt-so-hat-der-zirkus-den-platz-hinterlassen-_arid,11134604.html // Schwäbische Zeitung v. 22.10.2019: „Aufregung um Zirkus: Eisenstangen in neuen, 65.000 Euro teuren Streetballplatz gebohrt“, https://www.schwaebische.de/landkreis/alb-donau-kreis/ehingen_artikel,-aufregung-um-zirkus-eisenstangen-in-neuen-65-000-euro-teuren-streetballplatz-gebohrt-_arid,11131137.html

    Mai 2019
    Während des Gastspiels in Leer wird im Mai 2019 auf laufender Zirkus-Tournee ein Kamelfohlen geboren. Zirkus Charles Knie habe die Schwangerschaft der Kamelstute nicht bemerkt. Wir von PETA Deutschland haben daraufhin Anzeige beim zuständigen Veterinäramt erstattet, da der Transport von hochträchtigen und säugenden Tieren untersagt ist. Das Veterinäramt des Landkreises Leer hat den Tierschutzverstoß bestätigt und ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Der Zirkus habe die Trächtigkeit erkennen und den Transport unterlassen müssen. Dennoch hat die Behörde dem Weitertransport von Kamelstute und Fohlen zum nächsten Gastspielort in Wilhelmshaven zugestimmt.
    Quellen: Neue Osnabrücker Zeitung v. 15.05.2019: „Hat Zirkus Charles Knie in Leer gegen Tierschutzrecht verstoßen?“, https://www.noz.de/lokales/ostfriesland/artikel/1739503/hat-zirkus-charles-knie-in-leer-gegen-tierschutzrecht-verstossen, Korrespondenz mit Landkreis Leer liegt PETA vor.

  • 2018

    2018
    Die beiden Kängurus des Zirkus Charles Knie leiden 2018 nachweislich unter der Krankheit „Lumpy Jaw“, einer Entzündung im Kieferbereich. Das Auftreten der Krankheit wird durch zu hohe Besatzdichte, sonstigen Stress, mangelnde Hygiene und ungeeignetes Futter begünstigt.
    Quelle: Auskunft des Landratsamts Böblingen gemäß Landesinformationsfreiheitsgesetz liegt PETA Deutschland vor.

    April 2018
    Bei einem Gastspiel in Stendal attackiert eine Löwin Raubtierdompteur Alexander Lacey. Sie trifft ihn mit einem Prankenhieb, er erleidet eine Bisswunde. Nachdem die Löwin aus dem Käfig geführt wurde, setzt Lacey die Vorstellung fort. Aufgrund der schwerwiegenden Verletzungen wird der Dompteur anschließend mehrere Tage im Krankenhaus behandelt.
    Quellen: Schweriner Volkszeitung v. 05.04.2018: „Zirkus in Schwerin – Eine ganz eigene Welt in der Welt“, https://www.svz.de/lokales/zeitung-fuer-die-landeshauptstadt/eine-ganz-eigene-welt-in-der-welt-id19495521.html // Facebook: Allianz für Menschenrechte, Tier- und Naturschutz, https://www.facebook.com/Tierschutzallianz/photos/a.400805063316781.90567.318201348243820/1744511812279426

  • 2015

    Juni/Oktober 2015
    Das Amtsgericht Darmstadt verurteilt den Elefantenhalter des Zirkus Charles Knie, R. Errani, im Juni 2015 wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer Geldbuße in Höhe von 150 Euro. Grund der Bestrafung ist die gängige Praxis in dem Zirkus, die Elefanten zwischen den häufigen Ortswechseln des Zirkusbetriebs bis zu 16 Stunden auf den engen LKW-Transportern zu belassen. Das Amtsgericht hat die Auffassung des Veterinäramtes Darmstadt bestätigt: Den Elefanten ist erhebliches Leiden zugefügt worden, weil sie nach Ankunft am Zielort nicht sofort aus dem Transporter gelassen wurden. Das Amtsgericht hat einen Widerspruch der Zirkusverantwortlichen im Oktober 2015 abgewiesen – das Urteil ist somit rechtskräftig.
    Quelle: Aktenzeichen 233 OWi 8200 Js 40305/13 AG Darmstadt

    Juni/September 2015
    Zirkusdirektor Sascha Melnjak wird in einem Zeitungsartikel in der Fuldaer Zeitung im September 2015 wie folgt zitiert: „Unsere Tiere sind Nachzuchten und haben die freie Wildbahn nie erlebt.“ In einem Artikel in der FAZ sagt er im Juni 2015, die Tiere bei Knie „sind keine Wildtiere, sie sind im Zirkus geboren […]“
    Laut einem Gutachten im Auftrag des hessischen Umweltministeriums handelt es sich bei den zu dem Zeitpunkt im Zirkus mitgeführten drei Elefanten des Dompteurs Errani jedoch um Wildfänge.
    Quelle: Fuldaer Zeitung v. 29.09.2015, „Wildtiere in der Manege sind Tierquälerei – Demo in Fulda gegen Zirkus Charles Knie“ // Gutachten (2011) liegt PETA vor

  • 2012

    Juli 2012
    Augenzeug:innen dokumentieren an mehreren Orten, dass die Elefanten und andere Tiere beim Transport zum nächsten Gastspielort bis zu 16 Stunden auf dem LKW-Anhänger ausharren müssen. PETA Deutschland erstattet daraufhin Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Wuppertal gegen die Zirkus-Verantwortlichen wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz (Az. 70 Js 46/12).
    Quelle: Schriftliche Aussagen sowie Fotomaterial liegen PETA vor

    Juli 2012
    Die Staatsanwaltschaft Flensburg stellt eine Anzeige durch einen Verantwortlichen des Zirkus Charles Knie gegen einen PETA-Mitarbeiter ein. PETA darf somit unter anderem weiterhin äußern, dass die Akkord-Tournee des Zirkus erheblichen Stress für die Elefanten, Seelöwen und andere Tiere bedeutet und dies der Tierquälerei gleichkommt.
    Quelle: Az. 108 Js 10989/12 (Landgericht Lüneburg)

    Juni 2012
    In Lüneburg bricht ein Känguru aus dem dort gastierenden Zirkus Charles Knie aus. Das Känguru läuft durch die Lüneburger Innenstadt, den Kurpark und schlussendlich auf einen Schulhof, wo es verletzt eingefangen wird.
    Quelle: Bild Zeitung v. 06.06.2012: „Zirkus-Känguru auf Stadttour in Lüneburg“, http://www.bild.de/regional/hannover/hannover-regional/zirkuskaenguru-auf-stadttour-in-lueneburg-24522364.bild.html

    März 2012
    Ein Riesenkänguru bricht aus dem in Zeven gastierenden Zirkus Charles Knie aus und überquert bei dem Fluchtversuch mehrere Straßen. Nachdem Polizei und Zirkusmitarbeiter:innen das Känguru einfangen, weisen die Polizisten darauf hin, dass so ein Känguru „ganz schön austeilen“ kann.
    Quelle: Pressemitteilung der Polizei in Rotenburg v. 29.03.2012: „Hier sitzt ein Känguru auf der Straße“, http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/59459/2225646/pol-row-hier-sitzt-eine-kaenguru-auf-der-strasse-foto/gn

    März 2012
    Besitzer:innen von Freikarten, die der Zirkus im Vorfeld des Gastspiels in Prüm großzügig verteilte, werden am Eingang abgewiesen. Einige Besucher:innen bezeichnen das Vorgehen des Zirkus unseriös und sind derart erbost, dass die Polizei eingreifen muss.
    Quelle: Volksfreund v. 09.03.2012: „Freikarten-Frust: Ärger an der Zirkuskasse“, http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/pruem/kurz/Kurz-Freikarten-Frust-Aerger-an-der-Zirkuskasse;art8112,3088252

Was Sie tun können

Bitte besuchen Sie niemals einen Zirkus mit Tieren. Das Tierleid bei Zirkus Charles Knie ist kein Einzelfall: Auch in Zirkussen wie Circus Krone, dem Moskauer Circus und weiteren werden Tiere misshandelt und gequält. Entscheiden Sie sich daher für tierfreundliche Alternativen!