Vernachlässigte Rinder beim „Bauern nebenan“

Immer wieder erreichen uns Whistleblower-Meldungen von Tierfreunden – darunter auch viele Hinweise zu Missständen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Diese Beobachtungen zeigen erneut deutlich, dass es bei der Tierhaltung nicht auf die Betriebsgröße und Tieranzahl ankommt. Auch in kleinen Betrieben, „also beim Bauern nebenan“, leiden Tiere in der Fleisch- und Milchindustrie.

Hier zwei Beispiele von vernachlässigten Rindern, die wir so immer wieder vorfinden:

Anbindehaltung von Rindern in Waldershof

Diese Kühe müssen offensichtlich ihr gesamtes Leben am gleichen Fleck im Stall verbringen. Als sei dies für die intelligenten und sensiblen Tiere nicht schlimm genug, sind die Liegeflächen ohne Einstreu – also hart und unbequem. Zudem scheint der gesamte Stall verschmutzt zu sein, die Tiere wirken vernachlässigt. Die Euter der Kühe sehen teilweise extrem voll aus, was für die Tiere sehr schmerzhaft sein kann.

Eine Kuh trägt eine sogenannte Fußfessel. Diese wird Kühen manchmal nach der Geburt ihres Kalbes angelegt, damit sie auf den nicht tiergerechten Böden im Stall Halt finden und aufstehen können, ohne sich zu verletzen. Manche Landwirte legen diese Fessel aber auch jungen Kühen an, die nicht gemolken werden wollen und dabei ausschlagen.

Ebenfalls traurig: Keine Kuh darf jemals Mutter für ihr Kind sein. Das Kalb wird ihr kurz nach der Geburt weggenommen – denn die Milch soll schließlich für den Konsum des Menschen verkauft werden.

Harte, verschmutzte Liegefläche und ein prallgefülltes Euter – scheinbar Alltag für diese Kühe in Anbindehaltung
Fußfesseln sollen der Kuh nach der Geburt in der nicht artgerechten Umgebung Halt bieten. Ihr Kalb durfte sie nicht einmal einen Tag lang behalten.

Vernachlässigte Rinder in Obermarsberg

Diese Rinder leben offensichtlich seit mehreren Wochen in ihrem eigenen Kot. Sie haben keine Möglichkeit, sich – wie gesetzlich vorgeschrieben – auf eine trockene und saubere Fläche zu legen. Der Kot kann Hautverletzungen verursachen, die Hufe angreifen und die Atemwege schädigen. Zudem ist solch eine nicht tiergerechte Haltung natürlich mit schwerem psychischem Leid verbunden, denn normalerweise würden Rinder den Tag über auf einer grünen Wiese grasen. Laut der Meldung des Informanten ist das Dach des verdreckten Stalles nicht abgedeckt, sodass es hineinregnen kann.

Meldungen an die zuständigen Veterinärämter

PETA hat diese Haltungen umgehend bei den zuständigen Veterinärämtern angezeigt und in beiden Fällen die Antwort erhalten, dass Kontrollen durchgeführt und wohl auch Verbesserungen für die Tiere angeordnet wurden. Leider muss man aber deutlich sagen, dass beide Haltungsformen in Deutschland generell erlaubt sind. Artgerecht ist jedoch keine davon – und früher oder später werden diese Rinder im Schlachthaus getötet, nachdem sie für die Milchproduktion teilweise jahrelang ausgebeutet wurden.

Was Sie tun können

Die Nachfrage bestimmt das Angebot! Wer sich beim Einkauf für pflanzliche Lebensmittel entscheidet, unterstützt das Leid der Tiere in der landwirtschaftlichen Tierhaltung nicht länger. Unterstützung beim mühelosen Umstieg auf die vegane Ernährung bietet Ihnen das kostenlose und unverbindliche Veganstart-Programm.