Erfolg nach Gewalt bei Pferderennen: Pferde-Trainer wegen Tritten zu Geldbuße verurteilt

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Symbolbild

Update vom 11. April 2024

Nach dem Vorfall am 30. Oktober 2021 auf der Rennbahn in Halle hat Trainer Toni Potters nun rechtliche Konsequenzen zu tragen. Damals trat er das Pferd Dear Prudence mehrmals beim Start des vierten Rennens, um es anzutreiben. Eine Videoaufnahme, die uns von PETA Deutschland vorliegt, dokumentiert den tierquälerischen Vorfall. Zwar hatte die Rennleitung damals eine Geldstrafe von 300 Euro verhängt, allerdings nicht wegen Tierquälerei, sondern „wegen Beeinträchtigung des Rennsports“ – eine Farce für das gepeinigte Pferd.

Wir hatten daraufhin kurz nach dem Vorfall am 30. Oktober 2021 Anzeige gegen Toni Potters beim Veterinäramt in Halle erstattet. Aufgrund eines Einspruchs des Pferdetrainers endete ein Ordnungswidrigkeitenverfahren, das die Behörden selbst eingeleitet hatten, vor dem Amtsgericht Halle. Dieses bestätigte uns gegenüber im April 2024, dass Potter das Pferd vorsätzlich getreten hat und verhängte eine Geldbuße in Höhe von 1.350 Euro.

Wir von PETA Deutschland fordern die Abschaffung des „Galopprennsports“, da immer wieder Fälle von misshandelten Pferden an die Öffentlichkeit gelangen.

Update 19.11.2021

Originalartikel

Erneut zeigt sich auf traurige Weise, dass Misshandlungen und Gewalt gegen Tiere im sogenannten Pferdesport an der Tagesordnung sind: Bei einem Pferderennen in Halle (Saale) wurde am 30. Oktober 2021 aufgezeichnet, wie der Trainer Toni Potters dem Pferd Dear Prudence beim Start des 4. Rennens mehrmals gegen die Beine trat. Offenbar wollte er das sensible Tier damit zum Loslaufen animieren. 

Trainer muss nur eine geringe Strafe zahlen

Nach Potters Tat verhängte die Rennleitung eine Geldstrafe in Höhe von gerade mal 300 Euro. Damit sollte nicht einmal die Tierquälerei bestraft werden, sondern lediglich die „Schädigung des Ansehens des Rennsports“. [2]

PETA erstattet Anzeige

Wir von PETA Deutschland haben beim zuständigen Veterinäramt in Halle (Saale) Anzeige gegen den Trainer erstattet und fordern, dass der Tiermissbrauch geahndet und der Täter zur Rechenschaft gezogen wird.

„Die Tritte gegen Dear Prudence zeigen, wie Trainer und Jockeys in Wirklichkeit ticken: Wenn ein Pferd nicht auf Kommando die gewünschte Leistung bringt, muss es mit Gewalt rechnen. Wenn schon vor Publikum so aggressiv mit einem Tier umgegangen wird, dann kann sich jeder selbst ausmalen, wie es hinter den Kulissen zugeht. Solche Misshandlungen sind bei Turnieren an der Tagesordnung – sie werden erst aufhören, wenn der ‚Pferdesport’ verboten ist.“

Peter Höffken, PETA Deutschland

Tierquälerei bei Pferderennen keine Seltenheit

Immer wieder kommt es bei Pferderennen zur Misshandlung von Tieren und immer wieder werden tierschutzwidrige Zustände gemeldet. Häufig werden die Verantwortlichen gar nicht oder nur gering bestraft. Zudem kommt es wegen des hohen Drucks auf die Tiere immer wieder zu schrecklichen, oftmals tödlichen Unfällen, auch weil viel zu junge Pferde in die Rennen geschickt und körperlich vollkommen überlastet werden. Allein zwischen 2015 und 2019 starben über 50 Pferde auf deutschen Rennbahnen.

Zudem leiden die meisten Pferde, die bei solchen Rennen gegen ihren Willen benutzt werden, stressbedingt unter Magengeschwüren. Auch Lungenbluten kommt bei den Tieren häufig vor, ebenso wie Sehnenschäden und Knochenbrüche.

Unterschreiben Sie unsere Petition gegen Pferderennen!

Die halsbrecherischen Pferderennen müssen endlich beendet und verboten werden. Pferde würden niemals freiwillig auf einer Rennbahn um ihr Leben rennen, damit Menschen mit ihnen Geld verdienen können. Die sozialen Fluchttiere haben ein artgerechtes und selbstbestimmtes Leben verdient, bei dem nicht ihr Leben für eine Medaille oder ein Preisgeld aufs Spiel gesetzt wird. Unterschreiben Sie daher unsere Petition an die Bundesregierung mit der Forderung, Pferderennen für immer abzuschaffen!