Update vom 22. August 2023
Nach zunächst tierfreundlicher Entscheidung: EgyptAir transportiert wieder Affen in den Tod
Nachdem EgyptAir im August 2022 angekündigt hatte, keine Affen mehr aus ihren Heimatländern zu verschleppen und in Tierversuchslabore zu transportieren, hat die Airline ihr Versprechen offenbar gebrochen und verfrachtet wieder Affen in Labore – und damit in ein leidvolles Leben und letztendlich den Tod. EgyptAir unterstützt somit aus reiner Profitgier die legale Quälerei hinter verschlossenen Türen; und zusätzlich die Ausbreitung von Krankheiten und den Verlust einer gefährdeten Tierart.
Unsere Partnerorganisation PETA USA hat erfahren, dass die Fluggesellschaft vor kurzem etwa 500 Langschwanzmakaken von Mauritius zum John F. Kennedy International Airport in New York transportiert hat – Endstation: Versuchslabor. Die Tiere sollen Berichten zufolge aus einem Affenzuchtunternehmen verfrachtet worden sein, in dem sich die hochansteckende Krankheit Tuberkulose ausgebreitet hat, die von Affen auf den Menschen übertragbar ist. Doch damit nicht genug: Die Tiere wurden bereits von der International Union for Conservation of Nature als gefährdete Art eingestuft.
Dieser Transport ist ein eindeutiger Verstoß gegen das Versprechen, das EgyptAir im vergangenen Jahr gegeben hat: dass das Unternehmen keine Affen mehr in Labore transportieren würde.
Helfen Sie, EgyptAir zu überzeugen, Affentransporte dauerhaft einzustellen
2022 konnten wir EgyptAir mit viel öffentlicher Kritik zum Umdenken bewegen: Zahlreiche Unterstützer:innen überfluteten das Unternehmen mit über 100.000 E-Mails und Hunderten von Anrufen, Dutzende Aktionen von PETA Deutschland, PETA USA und weiteren Partnerorganisationen weltweit klärten die Öffentlichkeit über das blutige Geschäft auf. Nun müssen wir erneut Druck auf EgyptAir ausüben und ihn erhöhen, damit die Fluggesellschaft die Affentransporte tatsächlich dauerhaft einstellt.
Wir brauchen daher noch einmal Ihre Hilfe: Bitte unterschreiben Sie unsere Petition an die Verantwortlichen von EgyptAir – auch wenn Sie bereits unterschrieben haben, denn die Nachricht trifft direkt bei EgyptAir ein.
Originaltext vom 24. Juni 2022
Immer mehr Airlines stellen Affentransporte für Tierversuche ein – Egypt Air bildet die Ausnahme
Fast alle großen Fluggesellschaften weltweit haben den Transport von Affen für Versuchslabore eingestellt – nicht zuletzt aufgrund der Proteste von PETA, anderen Tierschutzorganisationen und mitfühlenden Menschen auf der ganzen Welt.
Im Gegensatz zu den aktuellen Entwicklungen hat sich Egypt Air entschieden, sich weiterhin auf den grausamen Handel mit Primaten einzulassen, die für Tierversuche missbraucht werden.
- Mai 2022: Es wurde bekannt, dass Egypt Air Hunderte von Affen aus Mauritius zum John F. Kennedy International Airport in New York transportierte. Die Affen waren über 30 Stunden lang in kleinen Kisten in Flugzeugen eingesperrt, doch die qualvolle und lebensgefährlich anstrengende Reise endete nicht in New York: Dort wurden die zweifellos verängstigten Tiere offenbar in Lastwagen verladen und stundenlang zu Quarantäneeinrichtungen in Texas gefahren.
- April 2022: PETA USA erhielt die Nachricht, dass 720 Langschwanzmakaken, die ihren Familien in Kambodscha entrissen worden waren, am 30. April 2022 zum John F. Kennedy International Airport in New York gebracht wurden.
Seit März 2022 hat Egypt Air mehr als 4.000 Makaken in die USA transportiert – wie viele der Tiere den Transport überlebt haben, ist unklar. Es steht jedoch fest, dass die Tiere unter unzumutbaren Bedingungen gelitten haben.
Bereits im vergangenen Jahr 2021 hat das US-Landwirtschaftsministerium Department of Agriculture die Fluggesellschaft wegen mangelhafter Verhältnisse wie unzureichender Belüftung und Transportboxen verwarnt, nachdem ein Katzenbaby tot am John F. Kennedy International Airport (JFK) in New York angekommen war – die Katze wurde als aufgegebenes Gepäck von Kairo transportiert. Die Transportkiste war mit Plastikfolie umwickelt, sodass keinerlei Luftzirkulation möglich war. Während des 11-stündigen Fluges hatte das Kätzchen weder Nahrung noch Wasser erhalten. Der Körper des Tieres war mit Urin verschmutzt.
Wir von PETA Deutschland fordern die Fluggesellschaft gemeinsam mit unseren internationalen Partnerorganisationen auf, die Tiertransporte einzustellen. Wir brauchen Ihre Hilfe, damit die Verantwortlichen von Egypt Air verstehen, dass die Gesellschaft es nicht hinnimmt, dass Affen ihren Familien entrissen und für über 30 Stunden in kleine Kisten gesperrt werden – um dann auch noch für qualvolle und sinnlose Experimente missbraucht zu werden.
Jährlich werden Zehntausende Affen in US-Labore transportiert
Jedes Jahr werden Zehntausende von Affen in die USA transportiert, um in Labore gesperrt und in Experimenten gequält zu werden, die durchweg nicht zu sinnvollen wissenschaftlichen Fortschritten führen. Diese hochsozialen und sensiblen Individuen werden entweder in der Natur gefangen oder in Gefangenschaft auf elenden Fabrikfarmen gezüchtet, wo viele von ihnen an Verletzungen und Krankheiten sterben, noch bevor sie in kleine Holzkisten gepfercht, in dunkle, furchteinflößende Frachträume von Flugzeugen gesperrt und in die ganze Welt verfrachtet zu werden.
Tiertransporte in Versuchslabore: Unfälle und Missstände sind alltäglich
Die Tiere werden bei den Transporten unter unhygienischen Bedingungen in viel zu engen Transportboxen stundenlang meist ohne Zugang zu Nahrung und Wasser durch die ganze Welt geschickt – unzählige Tiere sterben dabei qualvoll.
Zuletzt war ein Verkehrsunfall in Pennsylvania, bei dem ein Transporter mit 100 Langschwanzmakaken involviert war, Auslöser dafür, dass Kenya Airways die grausamen Affentransporte einstellte. Zahlreiche Augenzeug:innen hatten dabei Kontakt mit den Affen – mindestens eine Person berichtete anschließend über Krankheitssymptome. Makaken tragen eine Vielzahl von Krankheitserregern in sich, die auf den Menschen übertragen werden können. Der internationale Transport von Affen ist somit nicht nur ein ethisches Problem, sondern auch eine ernste Bedrohung für die öffentliche Gesundheit und Sicherheit – das gilt auch für die Reisenden und Besatzungsmitglieder auf diesen Flügen.
Nachdem PETA Kenya Airways mit diesen Informationen kontaktiert hatte, verpflichtete sich das Unternehmen, den Transport von Affen von Mauritius in die USA einzustellen.
Jetzt über Tierversuche informieren
Alle elf Minuten stirbt ein Tier in einem Tierversuchslabor. Aufklärung rettet dabei leben. Wenn Sie mehr über das Thema erfahren möchten und auch Ihr Umfeld zum Thema Tierversuche informieren möchten, lesen Sie hier alle wichtigen Infos.