Erfolg: Kenya Airways beendet nach Unfall Affentransporte

Nachdem Kenya Airways jahrelang Affen transportierte, die in Tierversuchen missbraucht werden, kündigte die Airline Ende Januar 2022 nach einem Verkehrsunfall in Pennsylvania an, den Transport von Affen einzustellen. PETA USA hatte die Airline unmittelbar nach dem Vorfall kontaktiert und die Verantwortlichen aufgefordert, keine Affen für Tierversuche mehr zu transportieren. [1]

Verkehrsunfall von Affen-Transporter: Möglicherweise infizierte Affen aus LKW entkommen

Die Makaken waren von Kenya Airways in die USA gebracht worden, um in tierquälerischen Experimenten missbraucht zu werden. Normalerweise tragen Menschen beim Kontakt zu den Tieren Sicherheitskleidung, weil Langschwanzmakaken Menschen mit verschiedenen Krankheiten infizieren können, dazu gehört unter anderem das Herpes-B-Virus, das durch Speichel, Kot oder Urin übertragen werden kann. [1]

Die betroffenen Affen stammen aus Mauritius. Herpes B ist bei Affen dieser Herkunft zwar nicht bekannt, doch in jüngster Vergangenheit sollen sie auch nicht darauf getestet worden sein. Zudem können Affen diverse unbekannte Viren in sich tragen.

Passant:innen und Autofahrer:innen kamen bei dem Vorfall mit den Affen in Kontakt: So gelangte der Speichel eines Affen in das Auge einer Frau am Unfallort. Der Autofahrerin wurde vorher mitgeteilt, dass sich Katzen in den Transportboxen befänden – beim Aufsammeln der Boxen fand sie sich dann jedoch inmitten von Affen wieder. Später stellte sich heraus, dass sich das Auge entzündet hatte und tränte, darüber hinaus klagte die Frau über Husten. Sie erhielt vorsorglich virenhemmende Medikamente sowie eine Behandlung zum Schutz vor Tollwut. Wenn Käfige mit Affen in die USA transportiert werden, werden sie am Flughafen von Angestellten in voller Schutzausrüstung entladen. Denn das Risiko einer Krankheitsübertragung ist enorm. Doch alle Menschen, die auf dem Highway in Kontakt mit den verängstigten Affen kamen, trugen nicht einmal einen Mundschutz. Alle beteiligten Personen wurden gebeten, sich ärztlich untersuchen zu lassen. [1]

Die Affen mussten stundenlang – teilweise wahrscheinlich verletzt und in jedem Fall völlig verängstigt – bei eisigen Temperaturen auf dem Highway ausharren. Sie hatten keinerlei Schutz und wurden nicht tiermedizinisch versorgt. Passant:innen versuchten, in die Käfige zu schauen oder diese sogar aufzurichten. Die Makaken, die aus den Transportboxen entkommen sind, wurden getötet, nachdem sie eingefangen worden waren. Der Gesundheitsstatus der überlebenden Affen soll mindestens 31 Tage in Quarantäne überwacht werden. [1]

Nach PETA-Schreiben: Kenya Airways beendet Transporte für Tierversuche mit Affen

Nach dem Vorfall wandte sich PETA USA in einem Schreiben an die Geschäftsleitung und den Vorstand der Fluglinie und forderte die Verantwortlichen auf, dieses grausame Geschäft nicht mehr zu unterstützen.

Die Geschäftsleitung reagierte umgehend: Nach Auslaufen eines Vertrages im nächsten Monat möchte die Airline den Transport von Affen beenden.

„[D]er aktuelle Vertrag für den Transport von (in Gefangenschaft für den Export gezüchteten) Makaken wird nach seinem Auslaufen Ende Februar nicht erneuert.“

Michael Joseph, Vorsitzender Kenya Airways

Wir von PETA Deutschland und unsere internationalen Partnerorganisationen freuen uns über die Entscheidung, dass Kenya Airways mit diesem grausamen Geschäft in Zukunft nichts mehr zu tun haben möchte. Denn die Industrie quält nicht nur Tiere, sondern gefährdet die öffentliche Gesundheit, indem Menschen durch die Nähe zu den Tieren gefährlichen Krankheitserregern ausgesetzt werden.

Mittlerweile geht das zuständige Landwirtschaftsministerium dem Fall nach, da PETA USA bei den verantwortlichen Behörden wegen zahlreicher möglicher Verstöße gegen geltende Richtlinien Beschwerde eingelegt hat.

Importe von Affen werden kaum kontrolliert

Der Import von Affen zu Versuchszwecken wird kaum überwacht. Die Affen kommen per Flugzeug aus Asien oder Afrika an, nachdem sie teils tagelange Reisen inmitten ihrer eigenen Ausscheidungen durchstehen mussten. Dann werden die Tiere vor der Öffentlichkeit verborgen in Quarantäneeinrichtungen gebracht, bevor sie auf Labore im ganzen Land verteilt werden. PETA USA wurde mitgeteilt, dass keine Behörde informiert und auch sonst keine Maßnahmen ergriffen werden, wenn ein Affe nach der Quarantänefrist Symptome wie blutigen Durchfall zeigt.

Medizinische Tierversuche mit Makaken – auch für Behandlungsmethoden gegen das Coronavirus

Medizinische Experimente mit Affen wie Makaken sind ein skrupelloses, profitorientiertes Geschäft: Jeder einzelne Makake ist bis zu 10.000 Dollar wert. Während der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach den Tieren gestiegen, um die Entwicklung von Impfstoffen voranzubringen. Einige Forscher:innen forderten daher, dass die USA zahlreiche Tiere als Reserve halten sollten.

Die Ergebnisse von Tierversuchen sind auf den Menschen kaum übertragbar – das gilt auch für Affenversuche. Der mit den Experimenten verbundene Import und Missbrauch der Tiere muss aufhören – zur Sicherheit von Mensch und Tier!

Helfen Sie, Tierversuche zu beenden!

Dieser tragische Vorfall ist ein weiteres Beispiel dafür, dass Tierversuche mit großen Risiken verbunden sind und es an der Zeit für tierfreie Forschung ist.

Gemeinsam mit unseren internationalen Partnerorganisationen haben wir von PETA Deutschland einen Leitfaden entwickelt, um die Forschung mit tierfreien Methoden voranzutreiben – den Research Modernisation Deal. Das lösungsorientierte Strategiepapier zeigt der Politik und Wissenschaft detailliert auf, wie sich grausame und unnötige Tierversuche in der Forschung durch moderne tierfreie Methoden ersetzen lassen.

Unterstützen Sie bitte unseren Research Modernisation Deal, und geben Sie damit den unzähligen Tieren eine Stimme, die jährlich in Tierversuchen gequält werden. So tragen Sie dazu bei, dieses unvorstellbare Leid nachhaltig zu beenden!