Griechenland verbietet Grundschleppnetz­fischerei in Schutzgebieten als erstes EU-Land – Deutschland muss nachziehen

Mitte April 2024 verkündete Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, dass Griechenland ein Verbot der Grundschleppnetzfischerei in den landeseigenen „Meeresschutzgebieten“ umsetzen wird. [1] Damit wäre Griechenland das erste EU-Land, was diese Fangmethode verbietet.

Wir von PETA Deutschland appellieren daher an das deutsche Umweltministerium und das Fischereiministerium, nachzuziehen und ebenfalls ein Verbot der tier- und umweltfeindlichen Fischereimethode – sowie jeglicher Fischerei in „Schutzgebieten“ – zu erlassen. Schutzgebiete müssen No-Take-Zonen werden!

Mehr Schutz für Meerestiere in Griechenland: Mittelmeerstaat als Vorbild für Deutschland und gesamte EU?

Neben dem geplanten Verbot der Grundschleppnetzfischerei in Schutzgebieten kündigte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis zudem eine Vergrößerung der bestehenden Meeresschutzgebiete in Griechenland um 80 Prozent an sowie ein Überwachungssystem bestehend aus Drohnen, Satelliten und künstlicher Intelligenz. Weiterhin versprach er, bis 2030 fünfzig Prozent des Plastikmülls aus dem Meer zu entfernen und ein Maßnahmenbudget von rund 800 Millionen Euro. [1]

„Nach Griechenland muss Deutschland jetzt das zweite Land der EU werden, das Grundschleppnetzfischerei in Schutzgebieten verbietet und so Meerestiere wie Fische, Delfine und Krebse vor einem qualvollen Tod und der Zerstörung ihres Lebensraums schützt. Zudem brauchen wir mehr und größere No-Take-Zonen, sowie die staatlich finanzierte Umschulung von Fischer:innen zu „Sea-Ranger:innen“, die Schutzgebiete überwachen und Geisternetze aus den Meeren bergen.“

Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA Deutschland

Wir begrüßen diese wegweisende Entscheidung Griechenlands, das damit eine Vorreiterrolle für Europa einnimmt.

Zurückgelassene Fischereigeräte vermüllen die Ozeane

Im Rahmen einer Studie wurde 2022 herausgefunden, dass jedes Jahr zwei Prozent der Fischfanggeräte verloren gehen oder zurückgelassen werden. In Zahlen bedeutet dies

  • 78.230 Quadratkilometer Fischereinetze
  • 739.583 Kilometer Langleinen, die 18-mal die Erde umrunden könnten
  • sowie 25 Millionen Reusen und Fallen und fast 14 Milliarden Langleinenhaken. [2]
Vogel steht in Fischernetzen
Zurückgelassene Fischnetze sind eine tödliche Gefahr für Meeres- und Küstenbewohner.

Fische sind intelligente und empfindsame Lebewesen

Wissenschaftliche Studien belegen, dass Fische empfindsame, intelligente Tiere sind: Sie haben eine ausgeprägte Persönlichkeit, lernen voneinander [3] und erkennen sich selbst im Spiegel und auf Fotos. [4] Sie haben individuelle Charaktere, kommunizieren miteinander und empfinden Freude und Schmerz. [5] Jährlich werden mehr Fische für den menschlichen Verzehr getötet als alle anderen Tiere zusammen.

Es ist unmoralisch und speziesistisch, Fischen einen anderen Stellenwert zuzuschreiben als anderen Lebewesen. Mittlerweile gibt es für jeden Bedarf tierfreundliche Alternativen – auch für Fischfleisch.

Helfen Sie den Fischen in EU-Gewässern: Fordern Sie effektive Meeresschutzgebiete in Europa

Entscheiden Sie sich den Tieren und der Umwelt zuliebe für eine vegane Ernährung. Unser kostenloses Veganstart-Programm unterstützt Sie 30 Tage lang unverbindlich beim Umstieg auf eine Vegane Ernährungs- und Lebensweise – und versorgt Sie auch darüber hinaus mit Tipps und Rezepten.

Unterschreiben Sie unsere Petition an den EU-Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei, Virginijus Sinkevičius, um echte Meeresschutzgebiete in EU-Gewässern auszuweisen, in denen der Fang von Meerestieren komplett verboten ist.