Gefährlicher Trend: Warum Hund und Katze nicht fasten sollten

Es ist zum „Trend“ geworden, Hunde und Katzen nur noch jeden zweiten Tag zu füttern und dann die doppelte Menge Nahrung zu geben. Influencer Christian Wolf behauptete beispielsweise im Februar 2022, dadurch das Leben seiner Katzen verlängern zu wollen. [1]

Andere Tierhalter:innen denken, es wäre für die Vierbeiner gesünder oder helfe ihnen beim Abnehmen. Diese Ernährungsweise ist jedoch nicht nur unnatürlich für die Tiere, sondern kann sogar ihre Gesundheit gefährden.

Fasten kann bei Tieren zu Magenproblemen führen

Erhalten Hunde und Katzen zu selten Nahrung, kann dies dazu führen, dass ihr Magen übersäuert. Viele Tiere übergeben sich daher an den Fastentagen, was keineswegs „normal“ oder „in Ordnung“ ist. Regelmäßiges Erbrechen ist nicht nur unangenehm für die Tiere, sondern kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie Dehydrierung oder Schäden an der Speiseröhre führen.

Ist der Magen leer, erbrechen die Tiere gelbe Galle. Häufig passiert das schon, wenn der Abstand vom Abendessen zum Frühstück zu lange ist. Anstatt zu fasten, sollten dann die Abstände zwischen den Mahlzeiten verkleinert werden, um eine Übersäuerung des Magens zu verhindern.

Hund liegt auf einer Bank

„Natürliche“ Ernährung: Ein Chihuahua ist kein Wolf

Manche Tierhalter:innen behaupten, es wäre „naturnah“, wenn Hunde oder Katzen nur alle zwei Tage oder einmal am Tag ernährt werden, da es ihre Vorfahren in freier Wildbahn ebenso tun würden. Hunde und Katzen haben jedoch fast nichts mehr mit Wölfen oder Großkatzen wie Tigern und Löwen zu tun. Sie sind domestizierte Tiere und haben einen anderen Stoffwechsel als ein Wildtier. Hunde und Katzen haben sich über Jahrtausende an ein Leben mit dem Menschen angepasst. Sie zu behandeln wie ihre Vorfahrenkann den Vierbeinern sogar schaden.

Ausnahme bei Magen-Darm-Infekten

Wenn Hunde oder Katzen Magen-Darm-Probleme haben, beispielsweise durch einen Infekt, kann es helfen, die Nahrung für 24 Stunden wegzulassen. Dies ist der einzige Fall, in dem Fasten für unsere tierischen Mitbewohner nach Absprache mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin in Ordnung ist. In diesem Fall kann sich ein gereizter Magen-Darm-Trakt wieder beruhigen, ohne durch eine Nahrungsaufnahme gestört zu werden.

Geht es dem Vierbeiner wieder besser, sollte Nahrung unbedingt wieder regelmäßig angeboten werden, um eine erneute Reizung zu verhindern. Viele Vierbeiner vertragen kleine, über den Tag verteilte Portionen übrigens besser.

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So nehmen Hund und Katze bei Übergewicht gesund ab

Wenn Ihr Hund oder Ihre Katze unter Übergewicht leidet, besuchen Sie in jedem Fall einen Tierarzt oder eine Tierärztin, bevor Sie die Ernährung Ihres Vierbeiners umstellen. Denn durch das plötzliche Weglassen der Nahrung bei übergewichtigen Tieren gerät der Körper in ein gefährliches Energiedefizit.

Stellen Sie daher gemeinsam mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin einen gesunden Plan auf, durch den Ihr tierischer Mitbewohner abnehmen kann, ohne seine Gesundheit zu gefährden. Hierfür gibt es übrigens Tierärzte und Tierärztinnen, die sich auf die gesunde Ernährung von Hunden und Katzen spezialisiert haben.