10 Tipps, wie Sie die Jagdsaison überleben

Die Jagd ist gefährlich – nicht nur für Tiere, sondern auch für Menschen. Erfahren Sie hier, wie Sie die Jagdsaison erfolgreich überleben.

10  Tipps, wie Sie die Jagdsaison auf jeden Fall überleben

1. Treiben Sie keinen Sport

Sport ist bekanntlich sowieso gefährlich, doch in der Jagsaison sollten Sie – wie folgender Vorfall zeigt – entweder besonders vorsichtig unterwegs sein oder ganz auf Sport verzichten. Im Januar 2019 wurde im Raum Hannover nämlich ein Jogger von einem Jäger am Kopf verletzt. Dieser hantierte unachtsam mit seinem Gewehr und löste einen Schuss aus, dessen Kugel den Familienvater am Kopf traf, während er mit seinen drei Kindern auf einem Feldweg unterwegs war. [1]

2. Vermeiden Sie Dates im Freien

Wenn Sie kein Adrenalin-Junkie sind, sollten Sie auf Dates in der Natur verzichten. So kam es im September 2015 in Brandenburg am Rand eines Maisfelds zu einer schrecklichen Verwechslung, bei der ein Jäger ein Liebespaar auf einer Decke für ein Wildschwein hielt und schoss. Dabei verletzte er den Mann tödlich, die Frau schwer. [2]
 

3. Setzen Sie sich nicht auf Parkbänke

Die vermeintliche Ruhe, die Parkbänke ausstrahlen, ist trügerisch. So wurde im Mai 2014 eine Frau in Baden-Württemberg von einer Gewehrkugel am Oberarm getroffen und verletzt, als sie auf einer Parkbank saß. Ein Jäger hatte versucht, ein verletztes Wildschwein zu erschießen. [3]

4. Gehen Sie nicht ins Freibad

In Freibädern lauern unzählige Gefahren auf Badegäste. Im Juli 2020 beispielsweise wurde in Sachsen ein Freibadbesucher auf der Liegewiese von einem Jäger angeschossen. Der Mann hatte großes Glück, er wurde nur leicht am Bauch verletzt. [4]

5. Verzichten Sie auf Gartenarbeit

Gartenarbeit kann ebenfalls gefährlich werden. Im November 2018 wollte ein Jäger in Rheinland-Pfalz auf ein Wildschwein und einen Frischling schießen, traf jedoch eine Frau in ihrem Garten. Die 86-jährige Rentnerin starb an der Schussverletzung. [5]

6. Fahren Sie Ihr Kind überall mit dem Auto hin

Für den Fall, dass Ihre Kinder das Haus verlassen müssen, empfiehlt es sich, sie überall mit dem Auto hinzufahren – das zeigt dieses Beispiel: Im Oktober 2015 fuhr ein 14-jähriger Junge in Niedersachsen mit dem Fahrrad zum Sport. Plötzlich entdeckte er einen Jäger, der direkt auf ihn zielte. Der Junge ließ er sich auf den Boden fallen, schrie laut und warf seine auffällige rote Tasche immer wieder in die Luft. Wie sich später herausstellte, handelte es sich sogar um mehrere Jäger, die eigentlich ein flüchtendes Wildschwein töten wollten, aber trotzdem weitere drei Male auf den Jungen schossen. Glücklicherweise trafen sie ihn nicht. [6]
 

7. Fahren Sie nur noch mit einem kugelsicheren Auto

Doch auch in herkömmlichen Autos sind Sie nicht immer vor fehlgeleiteten Schüssen sicher – daher sind in der Jagdsaison kugelsichere Autos empfehlenswert. So wurde im Juli 2018 ein Autofahrer im Ruhrgebiet während der Fahrt von einer Schrotkugel am Hals getroffen. Zwei Jäger hatten einige hundert Meter entfernt auf Tauben geschossen und die Entfernung zum Auto unterschätzt. [7] Was damals glimpflich ausging, sah einen Monat später leider anders aus, als ein Jäger in Bayern den Beifahrer eines Autos mit einem Schuss tödlich verletzte. [8]

8. Kündigen Sie Ihren Job

Als wäre es nicht schlimm genug, dass Sie auf dem Arbeitsweg weder mit dem Fahrrad noch dem Auto sicher sind: Auch auf dem Firmengelände Ihres Arbeitgebers droht Ihnen Gefahr. Im September 2019 entdeckten Mitarbeiter einer Autowerkstatt in Thüringen beispielsweise ein Einschussloch in der Metalltür, nachdem im angrenzenden Maisfeld eine Jagd stattgefunden hatte. [9] Bereits im November 2015 hatten Jäger bei einer Treibjagd in Brandenburg auf ein Firmengebäude geschossen. [10]

9. Gehen Sie niemals ohne BH aus dem Haus

Eine Frau aus Mecklenburg-Vorpommern verdankt ihrem BH vermutlich das Leben. Als sie im August 2015 mit dem Fahrrad an einem Rapsfeld entlangfuhr, wurde sie von einem Jäger im Brustbereich angeschossen. Die Munition prallte am Bügel ihres BHs ab – die 41-Jährige kam mit leichten Verletzungen davon. [11]

10. Bleiben Sie am besten einfach zu Hause

Wenn Sie unsere Tipps bis hierhin gelesen haben, ahnen Sie es schon: Zuhause sind Sie am sichersten. Falls Sie jedoch noch weitere Argumente brauchen, um die Jagdsaison am besten in den eigenen vier Wänden zu verbringen, dann finden Sie hier noch zwei weitere Beispiele: Im Dezember 2014 wurde ein Fahrradfahrer auf einem ruhigen Feldweg in Nordrhein-Westfalen von einer Schrotkugel am Kopf getroffen. [12] Im nächsten Monat gerieten Spaziergänger und Jogger ebenfalls in NRW unter Beschuss, als nahe des viel genutzten Fuß- und Radweges eine Jagd stattfand. Das Gebiet war nicht gekennzeichnet oder abgesperrt worden. [13]
 

Extratipp: Tragen Sie zu Hause eine kugelsichere Weste

Sicher ist sicher: Tragen Sie vorsichtshalber auch zu Hause eine kugelsichere Weste. Im Januar 2015 zertrümmerte nämlich eine Schrotkugel in Niedersachsen das doppelt verglaste Fenster eines Wohnhauses und schlug neben dem Hausbesitzer im Parkettboden ein. [14] Im selben Monat traf eine Gewehrkugel in Rheinland-Pfalz ein Kinderbett, in dem ein schlafendes Baby lag. [15]

Jagd: Gefahr für jedes Lebewesen – für Mensch und Tier

Jahr für Jahr ereignen sich unzählige Vorfälle, bei denen Fehlschüsse oder Querschläger Menschen verletzen oder sogar töten, Gewehrkugeln in Häuser einschlagen oder Spaziergänger plötzlich unter Beschuss geraten. Die Hobbyjagd muss verboten werden!