Simulation statt Tierschutz: Landwirt setzt Kühen VR-Brillen auf

Damit die Kühe in seinem Betrieb noch mehr Milch produzieren, setzt ein türkischer Landwirt den Tieren während des Melkvorgangs Virtual-Reality-Brillen auf. Diese zeigen den Kühen Bilder von grünen Wiesen, auf denen sie grasen – während sie in Wahrheit in einem engen Melkstand stehen und ihre Muttermilch von Maschinen abgemolken wird. [1]

Kühe haben beim Melken oft Panik

Besonders für junge Kühe ist das Melken ein beängstigender Vorgang, bei dem sie oft panisch versuchen, sich mit Tritten zu wehren. Die sensiblen Tiere sind häufig traumatisiert, da ihnen kurz nach der Geburt ihre Kälber weggenommen wurden. Zudem ist es für sie unangenehm, wenn Menschen ihre Euter berühren.

Um die Kühe während des Melkens zu beruhigen, testeten bereits Ende 2019 russische Landwirtschaftsbetriebe Virtual Reality. [2] Damit wird Tieren vorgegaukelt, sie wären auf einem Sommerfeld und nicht in einem Stall. Sie sehen Wiesen, Wälder und Bäche und werden dabei zusätzlich mit klassischer Musik von Mozart und Beethoven beschallt. Laut Angaben des türkischen Landwirtes produzieren die beiden Kühe, an denen er die VR-Brillen testet, mehr Milch als ohne die Brillen. [1]

 

 
 
 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von by F.M. Yay (@thiscyberpunklife)

Virtual Reality beendet das Tierleid nicht

Es ist kein Wunder, dass es Kühen besser geht, wenn sie nicht in einem kargen Stall mit zahlreichen Artgenossen eingesperrt sind, sondern unter freiem Himmel auf Wiesen grasen dürfen. Dass Landwirt:innen den Tieren diese Realität vorgaukeln, anstatt die Haltungsbedingungen zu verbessern, zeigt erneut deutlich die Profitgier der Milchindustrie. Die Bedürfnisse und das Wohl der Tiere stehen hinter ihrem „Nutzen“ für den Menschen an.

Doch auch verbesserte Haltungsbedingungen würden das Leid der Kühe nicht beenden. Denn auch für Weidemilch oder in kleinen Bio-Milchbetrieben werden die Tiere gewaltsam zwangsbesamt, von ihren Kindern getrennt, leiden unter Krankheiten, werden als Ware behandelt und im Schlachthaus getötet, wenn ihre „Milchleistung“ nachlässt. Wer den Tieren wirklich helfen möchte, missbraucht sie nicht als Milchlieferanten, sondern lässt sie in Ruhe.

Wie Sie Kühen helfen können

Helfen Sie den Kühen, indem Sie keine Milchprodukte mehr kaufen und stattdessen auf pflanzliche Alternativen setzen. Inzwischen gibt es für Käse, Sahne, Butter, Eis, Joghurt und jedes weitere Milchprodukt eine vegane Version, für die kein Tier leiden musste.