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60 gequälte Pomeranians befreit – 138.000 € Geldbuße für Züchterinnen

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Pomeranian mit weiss-braunem Fell liegt auf einem gruenen Laken mit dem Kopf zwischen den Pfoten.
Symbolbild

Update vom 18. Juni 2025

Erfolg: Über 140.000 Euro Strafe für tierquälerische Pomeranian-Züchterinnen

Nachdem uns von PETA Deutschland im März 2023 eine Whistleblower-Meldung über eine kriminelle Vermehrerzucht erreichte, wurden über 60 Pomeranians aus katastrophalen Bedingungen gerettet. Im Juni 2025 wurden die verantwortlichen Frauen zu einer hohen Geldbuße verurteilt: Eine 23-Jährige muss Geldbußen in Summe von gut 138.000 Euro zahlen. Zusätzlich müssen sie und ihre mitangeklagte Mutter jeweils 180 Tagessätze von je zehn Euro zahlen, da sie in 44 Fällen Hunden Leid und Schmerzen zufügten. [1] Das Urteil ist bisher allerdings nicht rechtskräftig. Der Anwalt der Mutter hat bereits angekündigt, gegen das Urteil Berufung einlegen zu wollen.

Nachdem uns die Meldung 2023 erreichte und wir die Missstände den verantwortlichen Behörden meldeten, wurden die Hunde umgehend aus der Zucht herausgeholt.

Uns liegen Informationen vor, dass den Tieren, die massenhaft im Keller des Hauses in Boxen in ihren eigenen Fäkalien eingesperrt waren, teilweise die Stimmbänder durchtrennt wurden. Dieser Fall konnte nur gelöst werden, weil eine engagierte Whistleblowerin sich an uns gewandt und so dazu beigetragen hatte, das unvorstellbare Tierleid in dieser Zucht zu stoppen.

Verdreckte Käfige voller Exkremente

Die Pomeranians, auch bekannt als Zwergspitze, mussten in dem Keller ein Leben voll Entbehrungen führen. Sie wurden versteckt vor der Öffentlichkeit in verdreckten Käfigen eingesperrt und mussten in ihren eigenen Exkrementen leben. Viele von ihnen haben noch nie das Tageslicht gesehen und waren vermutlich noch nie auf einer Wiese spazieren.

Tierhandel mit Hunden. Banner

Hunden wurden die Stimmbänder durchtrennt

Um die tierquälerische Zucht zu vertuschen, schreckte die Vermehrerin nicht davor zurück, die Tiere zu verstümmeln. Damit die Hunde nicht durch Bellen auffallen, wurden einigen von ihnen die Stimmbänder durchtrennt. Viele Tiere waren zudem krank und die Hündinnen erhielten Hormonspritzen, damit sie zu jeder Läufigkeit geschwängert werden konnten.

Welpenhandel: Hundebabys werden ins Ausland verkauft

Die Welpen aus der Vermehrerzucht wurden auf sozialen Netzwerken im Internet verkauft. Unter was für schrecklichen Bedingungen die Tiere zuvor gelebt haben und welches Leid ihre Eltern erleben müssen, wurde dabei verschwiegen.

Viele Welpen wurden auch an Komplizen für den Verkauf in die Schweiz, nach Frankreich und in andere EU-Länder weitergegeben.

„Dieser Urteilsspruch ist ein bedeutendes Zeichen gegen den kriminellen Welpenhandel. Wir begrüßen die hohen Strafen gegen die zwei beteiligten Frauen, die unzähligen Hunden massives Leid angetan haben. Die Behörden haben hier tolle Arbeit geleistet – für die wir uns bedanken wollen.“

Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland

Alle Menschen, die Tiere über Onlineplattformen und oftmals spontan kaufen, sollten durch diesen Fall gewarnt sein. Denn die Herkunft der Welpen im Hundehandel ist oft ungewiss, teilweise ist unklar, unter welchen Bedingungen die Tierkinder großgezogen werden. Ein Verkaufsverbot von Lebewesen auf Onlineplattformen in Deutschland ist dringend notwendig – ausgenommen für Tierheime und Tierschutzvereine. Nur so kann der kriminelle Hundehandel dauerhaft unterbunden werden.

60 Hunde gerettet und ins Tierheim gebracht

Wir von PETA Deutschland haben nach der Meldung sofort die zuständigen Behörden kontaktiert und über das Tierleid informiert. Gemeinsam mit der Polizei wurde direkt eine Hausdurchsuchung angeordnet, bei der 60 Hunde beschlagnahmt wurden.

Die Pomeranians wurden im Tierheim untergebracht, wo sie medizinisch versorgt werden und hoffentlich bald in ein neues, liebevolles Zuhause vermittelt werden können.

Pomeranians sind eine Qualzucht

Pomeranians leiden nicht nur unter der Haltung in der Zucht, sondern oft auch an körperlichen Beschwerden. Zwergspitze sind eine Qualzucht, die aufgrund ihrer kleinen Statur oft von Geburt an Krankheiten wie Hauterkrankungen, Haarausfall, Atemproblemen, Knieproblemen, Hüftschmerzen, Schwerhörigkeit, Grauer Star, Übergewicht, Zahnproblemen, Arthritis und Arthrose leiden – meist ihr ganzes Leben lang.

Kaufen Sie niemals Welpen im Internet

Dieser Fall zeigt erneut deutlich, woher viele Welpen stammen, die im Internet angeboten werden. Als „seriöse Zucht“ getarnt verkaufen skrupellose Händler:innen mit gefälschten Heimtierausweisen Tierbabys, die meist aus schlimmsten Haltungen stammen. Die Käufer:innen wissen davon nichts.

„Der Handel mit Welpen ist ein Multi-Millionen-Geschäft. Über 46.000 Hunde werden jeden Monat innerhalb der EU gehandelt, ein Großteil der Tiere ist nicht registriert oder ausreichend geimpft“, so Jana Hoger von PETA Deutschland.

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Wie Sie den Tieren helfen können

Wenn auch Sie mitbekommen, wie Tiere leiden und gequält werden, melden Sie uns dies über unser Whistleblower-Formular. Gemeinsam können wir einschreiten und den Tieren helfen!