Weltwelpentag: PETA-Team rettet zwei Malteserwelpen

Der Handel mit Tierbabys floriert. Tagtäglich werden Vierbeiner über Internetportale angeboten, während in deutschen Tierheimen über 380.000 Hunde, Katzen und viele andere Lebewesen sehnsüchtig auf ein neues Zuhause warten. Nicht selten stammen im Internet angebotene Welpen aus kriminellen Geschäften, bei denen einzig und allein der Profit und nicht das Tier im Vordergrund steht. Wie auch in einem aktuellen Fall von illegalem Tierhandel, welchen unsere PETA-Ermittler:innen aufgedeckt haben.

Es ist der bereits zweite Fall von mafiösem Welpenhandel in der baden-württembergischen Landeshauptstadt innerhalb einer Woche. Die Polizei und die zuständige Veterinärbehörde ermitteln nun intensiv.

Illegaler Handel mit viel zu kleinen Hundebabys

In einem Stuttgarter Stadtteil sollten die zwei kleinen Malteserwelpen von einem rumänischen Paar übergeben werden. Für 950 Euro waren sie kurz zuvor auf einem Internetportal zum Kauf angeboten worden. Laut Aussage der Verkäuferin sollte es sich bei den Welpen um 4 Monate alte Malteser handeln, welche legal mit EU-Pass und entsprechenden Impfungen und Mikrochips verkauft werden sollten. Vor Ort stellte sich heraus, dass die Welpen erst fünf bis sechs Wochen alt und die Dokumente von einem rumänischen Tierarzt gefälscht waren. Die Mikrochips hätte die Mutter der Verkäuferin selbst gesetzt.

Ein Einsatzteam der Polizei hatte sich bereits am Übergabeort positioniert. Als die PETA-Ermittlerin und ein Tierschutzkollege alle Beweise und die Welpen gesichert hatten, griff die Polizei zu. Sie stellte die kleinen Hundewelpen und die gefälschten Papiere sicher. Die geschwächten Malteser wurden umgehend ins Stuttgarter Tierheim gebracht, wo sie medizinisch versorgt und für zwei Monate in Quarantäne untergebracht werden.

Malteserwelpen
Person haelt Malteserwelpen im Arm vor einem Polizeiauto
Malteserwelpen in Transportbox

1.500 Kilometer Fahrt für den kriminellen Verkauf

Die Welpen waren viel zu früh von ihrer Mutter getrennt und aus dem rumänischen Sibiu über 1.500 Kilometer nach Stuttgart für den vermeintlichen Verkauf gebracht worden. Der aktuelle Fall stellt einen Verstoß gegen das Tierschutz-und das Tierseuchengesetz sowie vermutlich auch eine Straftat aufgrund der Urkundenfälschung dar. Die Polizei und das Veterinäramt Stuttgart ermitteln in dem Fall.

„Der Handel mit sogenannten Rassehunden floriert derzeit massiv. Die aktuellen Fälle machen deutlich, wie hoch die Nachfrage ist und wie skrupellos Händler:innen für das schnelle Geld mit kleinen Tierkindern agieren. Sie sind die wahren Opfer der kriminellen Geschäfte“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland.

Welpenhandel ist kein Einzelfall

Malteser werden derzeit als sogenannte Trendhunderasse besonders häufig im illegalen Handel verkauft. Baden-Württemberg liegt auf Platz drei der Bundesländer, in welchen im vergangenen Jahr die meisten Welpen beschlagnahmt wurden. Darunter auch etliche Vierbeiner, welche durch den Einsatz und die Recherche von uns gerettet wurden.

„Während sich die deutschen Tierheime, darunter auch das Stuttgarter Tierheim, mit in Not geratenen Vierbeinern aus dem Ukraine-Krieg füllen, die dringend einen sicheren Platz im Tierheim benötigen, tragen die geschwächten Welpen aus dem illegalen Welpenhandel zu einer weiteren großen Belastung bei. Oftmals benötigen sie intensive medizinische Versorgung und aufgrund der Tollwut-Quarantäne zusätzlichen Platz in den ohnehin überfüllten Tierheimen.“

Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA

Handel mit Jungtieren boomt

Der Handel mit Jungtieren im Internet boomt – und durch Corona ist die Nachfrage nach tierischen Mitbewohnern noch einmal gestiegen. Nach der Kontaktaufnahme über Onlineportale werden die Tiere oft mit gefälschten Heimtierausweisen an ihre neuen Halter:innen verkauft. Häufig kommen die Hundekinder aus Osteuropa. Dort sind die Muttertiere auf Welpenfarmen tagtäglich gezwungen, teils ohne Tageslicht in engen Käfigen in ihren eigenen Fäkalien auszuharren. Viele von ihnen leiden an schmerzhaften Hautkrankheiten.

Die Mütter erfüllen in ihrem kurzen Leben in der Branche nur einen Zweck: dauerhaft Welpen zu gebären. Sind sie für die Züchter:innen nicht mehr „produktiv“ genug oder zu alt, werden sie in der Regel getötet oder ausgesetzt. Ihre im Internet angebotenen Kinder sind oftmals schwer krank, verwurmt, ohne Impfschutz und voller Parasiten. Die Transporte aus fernen Ländern nach Deutschland schwächen die Welpen zusätzlich.

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Adoptieren statt kaufen – Weltwelpentag!

Am Weltwelpentag wollen wir auf das Leid der kleinen Vierbeiner aufmerksam machen. Wenn Sie einen tierischen Mitbewohner nach ausreichender Überlegung bei Ihnen zu Hause aufnehmen wollt, dann entscheiden Sie sich immer für einen Vierbeiner aus dem Tierschutz. In Tierheimen und Tierschutzvereinen warten viele Lebewesen auf ihre zweite Chance im Leben und darauf, von liebevollen und fürsorglichen Menschen aufgenommen zu werden. Darunter auch viele Welpen.