Simbabwe: 35 Elefantenbabys gefangen & an Zoo in China verkauft

In Simbabwe wurden im Hwange National Park 35 Baby-Elefanten der freien Wildbahn und ihren Familien entrissen, um sie an Zoos in China zu verkaufen. Tierschützer beobachteten, wie ein Ranger die Tierkinder von ihren Müttern und Herden trennte. Dafür wurde die Herde mit einem Helikopter aufgeschreckt. Die jüngsten der gefangenen Elefanten waren gerade mal zwei Jahre alt (1).

„Die Babys waren desorientiert, erschöpft und gestresst“


Die Elefantenmütter haben Berichten zufolge versucht, ihre Kinder zu retten und zurückzuholen. Mit dem Helikopter wurden sie jedoch davon abgehalten. Die Wildfänger verluden dann die 35 Baby-Elefanten auf Trucks und trennten sie damit endgültig von ihrer Heimat und ihren Familien.

Wildfänge sind in Simbabwe legal

Erschreckenderweise sind das Einfangen und der Export von Wildtieren in Simbabwe nach lokalem Recht legal. Der Staat nutzt beispielsweise die 35 Baby-Elefanten, um seine Schulden bei China abzubezahlen.

Schon 2017 wurden Bilder einer skrupellose Fangaktion im Hwange National Park öffentlich (2). Die Videoaufnahmen zeigen, wie die Elefantenkinder eingefangen, auf Transporter verladen und dabei geschlagen und getreten werden. Simbabwe wird bereits seit Jahren wegen dieses skrupellosen Vorgehens kritisiert, da das Land Tierkinder einfängt und verkauft, die noch sehr stark auf ihre Mütter angewiesen sind. Weibliche Elefanten bleiben sogar ein Leben lang bei ihren Müttern. Männliche Tiere verlassen die Herde erst nach mindestens zehn Jahren.


Die Trennung von der Mutter bringt Elefantenbabys oft so sehr zur Verzweiflung, dass sie Nahrung und Wasser verweigern und sterben. So wurden 2017 36 Elefantenbabys aus Simbabwe an China und die Vereinigten Arabischen Emirate verkauft – bereits nach wenigen Wochen verstarb eines der Tiere. Elefanten, die die dramatische Trennung von ihrer Familie überleben, leiden ihr Leben lang und sind oftmals schwer traumatisiert.

Ein kurzes und trauriges Leben in Gefangenschaft

Die Elefantenkinder erwartet nun ein trauriges Leben in Gefangenschaft. Die verängstigten Tiere wurden auf traumatische Weise aus ihrem natürlichen Umfeld gerissen und aus finanziellen Gründen in einen Betrieb gebracht, in dem sie ein Leben lang misshandelt und gefangen gehalten werden.

In der Wildnis hätten die Elefantenbabys ihr ganzes Leben noch vor sich gehabt. Im Zoo verringert sich die Lebenserwartung der Tiere jedoch stark. Statt der 60 bis 70 Jahre, die sie in Freiheit leben könnten, werden Afrikanische Elefanten im Zoo oft nur ein Drittel bis halb so alt (3-4). Inzwischen sind fast alle Elefanten, die 2012 von Simbabwe als Babys in einen Zoo nach China gebracht wurden, gestorben.
 
Auch werden Elefanten in Gefangenschaft seelisch krank. Sie entwickeln gravierende Verhaltensstörungen wie das rhythmische Pendeln des Kopfes. Wildlebende Elefanten zeigen dieses Verhalten nicht – es deutet auf seelische Störungen hin. Die große Belastung der Tiere entsteht durch die Gefangenschaft auf viel zu kleinem Raum, das grausame Training mit Mitteln wie dem Elefantenhaken und den Transporten zwischen verschiedenen Zoos.

Was Sie tun können

Bitte besuchen Sie niemals Zoos und andere Einrichtungen, in denen Tiere gefangen gehalten und für Profitzwecke benutzt werden. Klären Sie auch Ihre Freunde und Bekannten über das traurige Leben der Wildtiere in Gefangenschaft auf.