Serientierquäler in der Wetterau: Mutmaßlicher Täter angeklagt

Update 29. Dezember 2021

Täter muss sich vor Gericht verantworten

Der mutmaßliche Täter, der zwischen Mai 2020 und August 2021 mindestens 32 Igel, vier Kaninchen und zwei Katzen gequält und getötet haben soll, muss sich demnächst vor dem Amtsgericht Friedberg wegen Tierquälerei und vor dem Amtsgericht Büdingen wegen exhibitionistischer Handlungen verantworten.

Nachdem Beamte die Wohnung des Verdächtigen im August 2021 durchsuchten, fanden sie mehrere tote Tiere und zwei noch lebende weibliche Igel. Eine Igeldame befand sich mit zusammengebundenen Hinterbeinen in einer Plastikbox mit Wasser, die andere hatte der Mann an den Vorderbeinen an der Decke aufgehängt. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass beide Igel schwanger waren und ihre Babys verloren haben. Die beiden Mütter wurden untersucht und aufgepäppelt.

Der mutmaßliche Täter wurde daraufhin festgenommen, kam jedoch vorläufig auf freien Fuß, bis er sich zeitnah vor Gericht verantworten muss. [1]

Update August 2021

Mutmaßlicher Täter gefasst

Nachdem über Jahre hinweg ein Serientierquäler in Ober-Mörlen in der Wetterau unzählige Kleintiere wie Igel und Hasen verletzte und tötete, wurde nun der mutmaßliche Täter gefasst. Die Polizei fand in der Wohnung des Verdächtigen Beweismaterial, darunter tote und lebende Tiere. [2]

„Wir sind sehr erleichtert, dass nun ein Tatverdächtiger verhaftet wurde, denn die meisten Tierquäler hören nicht irgendwann von selbst auf. Dem Täter drohen bei einer Verurteilung bis zu drei Jahre Haft. Sollte es sich bei dem Verhafteten um den Täter handeln, hoffen wir, dass das Verfahren in einer Freiheitsstrafe mündet.“

Peter Höffken, PETA Deutschland

Update Mai 2021

PETA-Unterstützerin erhöht Belohnung auf 2.500 Euro

Die Suche nach dem Serientierquäler in der Wetterau geht weiter: Nachdem im März 2021 erneut tote Tiere im Wetteraukreis gefunden worden waren, hatten wir von PETA Deutschland eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro für Hinweise ausgesprochen, die zur Ergreifung des Täters führen. Eine Unterstützerin von uns war von dem Fall sehr betroffen und erhöhte die Summe um 500 Euro auf insgesamt 2.500 Euro.

Originalartikel von März 2021

Nachdem im vergangenen Jahr 13 tote und 13 verletzte Igel im hessischen Wetteraukreis gefunden wurden, wurden Anfang März 2021 erneut zwei tote Igel und zwei tote Hasen im Bereich Kremermühle in Ober-Mörlen aufgefunden, den Hasen waren die Beine zusammengebunden. Die vermutlich gewaltsam getöteten Tiere wurden in auffälligen Taschen und Plastikbehältnissen verpackt abgelegt. [3] Wir von PETA Deutschland haben eine Belohnung für Hinweise ausgelobt, die den oder die Tierquäler überführen.

Mutmaßlicher Serientierquäler hat erneut zugeschlagen

Bereits im Sommer 2020 wurden 13 tote Igel auf dem Friedhof-Parkplatz und in der Usa in Ober-Mörlen sowie 13 weitere angekokelte Igel nahe der Henry-Benrath-Schule in Friedberg gefunden. Von den verletzten Tieren überlebte der Großteil, doch viele Igel waren traumatisiert. In der Region waren auch in den Jahren davor Fälle von Tierquälerei dokumentiert worden.

tote igel

Belohnung in Höhe von 2.000 Euro für Hinweise, die zum Täter führen

Als im September 2020 innerhalb weniger Tage an zwei Orten über ein Dutzend teilweise in Mülltüten und Plastikbehältern verpackte tote Igel aufgefunden und mehr als ein Dutzend verletzter Igel in einer Igelstation abgegeben wurden, lobten wir eine Belohnung von 1.000 Euro aus. Nach den erneuten Funden erhöhen wir diese Belohnung auf 2.000 Euro für Hinweise, die den oder die Tierquäler überführen, um den Fall aufzuklären. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden oder uns telefonisch unter der Nummer 0711-8605910, per Mail oder über unser Whistleblower-Formular zu kontaktieren – auch anonym.

Die Polizei ermittelt in allen Fällen. Sachdienliche Hinweise zu der Tat nehmen auch die Behörden in Butzbach unter der Telefonnummer 06033/70430 entgegen.

„Der brutale Tierquäler muss endlich gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden. Wir hoffen, dass die Polizei im Wetteraukreis alle Register zieht, um den Fall aufzuklären. Wir fordern harte Strafen für derartige Täter, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Wer wehrlose Tiere aus Spaß quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück.“

Peter Höffken, PETA Deutschland

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geld- oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Zusammenhang zwischen Gewalt an Menschen und Tieren

Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen – auch zum Schutz von Menschen: Tierquälerei kann auf schwerwiegende Persönlichkeitsstörungen hindeuten und ein Warnsignal für Gewalttaten gegenüber Menschen sein. [4]

Konnten Sie Tierquälerei beobachten?

Leider kommt es immer wieder zu Misshandlungen von Tieren. Wenn auch Sie Zeuge von Tierquälerei werden, können Sie uns diese über unser Whistleblower-Formular melden.