Fast 22 Millionen Tiere wurden 2017 in der EU für Tierversuche missbraucht!

Die EU hat neue Zahlen veröffentlicht: Im Jahr 2017 litten 9,39 Millionen Tiere für wissenschaftliche Zwecke. Die letzten Zahlen stammen aus dem Jahr 2011. Wie damals gehört Deutschland auch jetzt zu den Ländern mit den meisten Tierversuchen.

Zudem sind in diese erschreckend hohe Zahl die Millionen Tiere, die zwar in Laborkäfigen vor sich hinvegetieren, aber nicht in Tierversuchen eingesetzt werden, gar nicht miteingerechnet. Diese Tiere werden für die Entnahme von Organen getötet, als Zuchtmaschinen verwendet oder einfach wie „Überschussware“ weggeworfen, weil sie nicht zum richtigen Zeitpunkt die „richtigen“ Testkriterien erfüllten.

Deutschland missbrauchte 2017 insgesamt 2,8 Millionen Tiere für wissenschaftliche Prozeduren – entweder eingesetzt in Tierversuchen oder getötet für ihre Organe. Die offizielle Zählung schließt letztere Guppe gar nicht mit ein – somit berichtet man hier sogar nur von 2,0 Millionen Tieren! Doch nicht nur die hohe Zahl der für Tierversuche eingesetzten Tiere ist ein Armutszeugnis – zudem hat die EU-Kommission damit gedroht, Deutschland beim Europäischen Gerichtshof zu verklagen, weil es in der deutschen Gesetzgebung in vielen Punkten gravierende Defizite und die entsprechende EU-Richtlinie für Tiere in Laboren nicht angemessen umgesetzt wird. Die deutsche Statistik für 2017 führte insgesamt auf:

1.963.337 Mäuse.
316.397 Ratten.
300.033 Fische.
94.816 Kaninchen.
49.974 Vögel.
3.438 Affen.
3.304 Hunde.
718 Katzen.

Die Zustände in einem Labor bei Hamburg (LPT) zeigen, wozu das führen kann: Blutverschmierte Hunde, die sich selbst überlassen wurden, oder viel zu kleine Käfige für die verängstigten Affen. Selbst minimale Tierschutzstandards wurden offenbar nicht erfüllt, es wird von einem „Kontrollversagen“ der zuständigen Behörden gesprochen. In Hamburg demonstrierten daraufhin über 7.000 Menschen gegen Tierversuche und für die Schließung des Labors.
 

Doch welche Tierversuche werden in der EU und in Deutschland eigentlich durchgeführt? Füllt man als „Forscher“ die richtigen Antragsdokumente aus, darf man einem Tier in einem Labor beinahe alles antun: Tiere werden vergiftet, man verweigert ihnen Nahrung, Wasser oder Schlaf, verursacht psychische Belastungen, infiziert sie mit Krankheiten, verursacht Hirnschäden oder Lähmungen, verstümmelt die Tiere, bestrahlt sie, fügt ihnen Verbrennungen zu oder vergast sie, man reibt ihnen Chemikalien auf die rasierte Haut oder in die Augen, zwangsernährt sie und tötet sie per Stromschlag oder auf andere Weise. All dies geschieht für einen angeblichen „wissenschaftlichen Fortschritt“ – dabei können Tierversuche meist nicht vorhersagen, was im Menschen passieren wird.

Dabei gibt es bereits zahlreiche tierfreie Testmethoden – und mehr und mehr Behörden erkennen dies an:

 

  • Die niederländische Regierung plant, ab 2025 keine Tiere mehr in Toxizitätstests zu verwenden.
  • Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) hat zugesagt, ab 2035 keine Toxizitätstests an Säugetieren mehr finanzieren und anfordern zu wollen. Zudem möchte sie Experimente an Säugetieren bis 2025 um 30 Prozent reduzieren und Forschungsteams, die an der Entwicklung von tierfreien Methoden arbeiten, mit mehreren Millionen Dollar unterstützen. PETA USA hatte sich 20 Jahre lang für diese Punkte eingesetzt!

Systematische Untersuchungen dokumentieren das massive Scheitern von Tierversuchen zum „Wohle des Menschen“ in den Bereichen neurodegenerative Erkrankungen, neuropsychiatrische Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle, Krebs, Diabetes, Fettleibigkeit und bei vielen weiteren Erkrankungen.

Obwohl das Versagen von Tierversuchen zunehmend erkannt wird, werden in Europa weiterhin jedes Jahr Millionen von Tieren für Experimente missbraucht.

Es wird Zeit für einen Paradigmenwechsel, weg von Tierversuchen und hin zu einer tierfreien Wissenschaft – einer Wissenschaft, die Menschen, Tiere und Umwelt schützt. Die bereits vorhandenen Methoden sind vielfältig: Sie reichen von der Nutzung menschlicher Zellen und Gewebeteile über Computersimulationen bis hin zu Multiorganchips. Es gibt bereits vielversprechende Fortschritte, doch es müssen wesentlich mehr Gelder in die Entwicklung und Verbreitung tierfreier Methoden investiert werden!

Was Sie tun können

Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition und helfen Sie uns im Kampf gegen Tierversuche.