Nach einem qualvollen Leben: „Wunderhengst“ Totilas gestorben

Totilas galt als „Wunderhengst“ und Rekordbrecher des Dressurreitens und war das teuerste Dressurpferd der Welt. Sein Leben im Pferdesport war geprägt von Qualen und Leid. Jetzt ist Totilas am Abend des 14. Dezembers 2020 im Alter von gerade mal 20 Jahren gestorben.

Ein leidvoller Tod beendet sein qualvolles Leben

Totilas verstarb an den Folgen einer Kolik. [1] Nach einer Operation war der ansonsten gesunde Hengst zwar zunächst wieder aufgestanden, erlag am Ende jedoch der Erkrankung. [2] Tierschützer trauern um den Tod des leidgeprüften Tieres, das den Schmerz und das Leid des Pferdesportes wie kein anderes symbolisierte.

„Totilas ist, stellvertretend für Tausende andere Pferde, die als Sportgeräte missbraucht werden, das bekannteste Beispiel eines verwerflichen und mit krimineller Energie betriebenen Sport-Business.“

Dr. Edmund Haferbeck, PETA Deutschland

Mit grausamen Dressurmethoden gequält

Totilas Leben zeigt deutlich, dass im Dressursport nur Erfolge zählen und Pferde als teure Sportgeräte missbraucht werden. Nachdem Totilas bei der EM 2009 alle Rekorde im Dressurreiten brach, wurde er für schätzungsweise 10 Millionen Euro von Unternehmer und Springreiter Paul Schockemöhle und Familie Linsenhoff-Rath gekauft. [3] Doch die erhofften Erfolge blieben überwiegend aus. Um die einkalkulierten Siege zukünftig zu erzielen, wurde Totilas vor allem seit dem Frühjahr 2012 mit der tierquälerischen Rollkur trainiert. Dabei wird der Kopf des Pferdes so stark nach unten gezogen, dass der Hals systematisch überdehnt wird. Dies ist unglaublich schmerzhaft für die Tiere.

Symbolbild

Gegen Totilas Dresseur wird seit Jahren ermittelt

Auf vielen Turnieren konnte die Anwendung der Rollkur bei Totilas beobachtet werden. So gut wie alle haben weggesehen, als der Hengst auf den Dressurplätzen während und vor den Wettkämpfen drangsaliert wurde. Wir von PETA Deutschland erstatteten daher bereits 2012 Strafanzeige gegen Totilas Dresseur Edward Gal und Reiter Alexander Rath. Nach wiederholten Wiederaufnahmen läuft aktuell immer noch das Ermittlungsverfahren gegen Gal bei der Staatsanwaltschaft Aachen

Pferdesport muss verboten werden

Totilas ist das Symbol eines Sports geworden, der auf systemimmanenter Tierquälerei aufgebaut ist. Zahllose Pferde verletzen sich bei Turnieren und beim Training bei Stürzen und sterben durch die körperliche Überforderung. Pferde, die nach Ansicht ihrer Halter nicht mehr leistungsfähig genug sind, werden zum Schlachter gebracht. Auch Doping ist keine Seltenheit im Pferdesport und erzeugt viel Leid bei den Tieren. Oft werden die Pferde von ihren Reitern mit tierquälerischen Trainingsmethoden, Peitschen und Sporen misshandelt.

Der Leistungssport mit Pferden und das Leid der Tiere muss endlich beendet werden.

totes Pferd
Symbolbild

Was Sie tun können

  • Besuchen Sie niemals eine Pferdesportveranstaltung.
  • Klären Sie Familie, Freunde und Bekannte über die Misshandlung von Pferden im Leistungssport auf und bitten Sie sie, ebenfalls keine Veranstaltungen dieser Art zu besuchen oder zu unterstützen.
  • Wenn Sie auf einen Missstand aufmerksam werden oder Zeuge von Tierquälerei werden, melden Sie uns dies!