Erfolg! Tschechien verschärft Strafe für Tierquäler

Gezielter Schlag gegen Tierquäler und Welpenmafia!

Das tschechische Parlament hat sich Anfang März 2020 mit überwiegender Mehrheit für eine schärfere Bestrafung von Tierquälern, Welpenhändlern und illegalen Züchtern ausgesprochen. Durch die Unterstützung des Präsidenten müssen Tierquäler schon bald mit härteren Strafen rechnen. Tschechien nimmt mit der Gesetzesänderung eine Vorbildrolle für weitere europäische Länder ein!

Mehr Handhabe für Justiz und Polizei

Nach Inkrafttreten der Gesetzesänderung ist bei Tierquälerei mit einer Freiheitsstrafe von bis zu sechs Jahren zu rechnen. Diese kann auch dann ohne Bewährung ausgesprochen werden, wenn vorher keine anderen Straftaten vorlagen. Illegale Zuchtanlagen wurden als Straftat neu definiert, um eine Handhabe gegen deren tierschutzwidrigen Umgang mit Hunden und Katzen zu haben. Muttertiere werden in illegalen Zuchtanlagen wie Gebärmaschinen gehalten. Ihre Jungtiere werden oftmals viel zu früh von ihnen getrennt, mithilfe von Händlern über Internetportale verkauft und auf lange Transporte nach Deutschland und in andere westeuropäische Länder geschickt. Wer jetzt noch solche illegalen Zuchtanlagen betreibt, dem drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis oder bis 200.000 Euro Geldstrafe.

Verschärfte Strafen für Tierquälerei ermöglichen der Polizei, illegale Zuchtanlagen und die Welpenmafia gezielt zu verfolgen und gegen sie vorzugehen. Organisierte Kriminalität mit Hunde- und Katzenwelpen kann so besser dokumentiert, aufgedeckt und bestraft werden.

Grafik Welpenhandel

Das Leiden der Welpen und Elterntiere

Der Welpenhandel ist in Tschechien eines der profitabelsten illegalen Geschäfte. [1, 2] Um möglichst viel Profit aus der Ware Tier zu schlagen, vegetieren Hunde und Katzen in lebenslanger Haft, in Einsamkeit und Elend. Viele verbringen ihr kurzes Leben in kleinen Zwingern und Käfigen, ohne jemals das Sonnenlicht zu sehen oder in Sozialkontakt mit Artgenossen zu kommen. Sind sie zu schwach oder nicht mehr produktiv genug, werden sie ausgesetzt oder getötet. Denn dann zählt ihr Leben nichts mehr.

Häufig werden die Hunde- und Katzenwelpen ihren Müttern schon nach wenigen Wochen entrissen, somit bleibt ihnen die wichtige Sozialisierung durch die Mutter wird verwehrt. Viele Welpen leiden dadurch an schweren Verhaltensstörungen, die sich häufig bis ins Erwachsenenalter ziehen und teils nie mehr verschwinden.

Aufgrund der schlechten hygienischen Bedingungen und der geschwächten und ungeimpften Muttertiere sind auch viele Welpen schwer krank. Meist werden sie in den Zuchtanlagen weder geimpft noch entwurmt. Aus diesem Grund leidet ein Großteil an Parasiten, Wurmbefall, Entzündungen oder unter Erkrankungen wie Parvovirose oder Staupe, die in vielen Fällen tödlich verlaufen. Impfausweise und Gesundheitszeugnisse werden aus Geiz häufig gefälscht. Für den Transport werden die kleinen Welpen „fit“ gespritzt und mit Antibiotika vollgepumpt. Viele der Welpen überleben den Transport nicht oder kommen schwerkrank im neuen Zuhause an und sterben nach kurzer Zeit.

Was Sie tun können

  • Bitte kaufen Sie niemals ein Tier im Internet. Die Aufnahme eines tierischen Mitbewohners bedeutet eine große Verantwortung. Wenn Sie sich ausreichend Gedanken über die Adoption eines tierischen Freundes gemacht haben, dann besuchen Sie bitte ein lokales Tierheim oder einen Tierschutzverein. Dort warten viele große, kleine, junge und alte Tiere auf eine zweite Chance im Leben.
  • Erfahren Sie von solch illegalen Machenschaften, werden sie bitte Whistleblower und helfen Sie den Tieren.