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Einsatzbericht Ukraine: Hunde nach Luftalarm in Sicherheit

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Wir von PETA Deutschland sind weiterhin in der Ukraine im Einsatz für die Tiere. Wir haben ein Projekt ins Leben gerufen, mit dem wir in der ungarisch-ukrainischen Grenzregion mehrere private Tierheime ausgebaut haben, um Platz zu schaffen für Hunde und auch Katzen in Not, die aus der Ukraine kommen und dringend versorgt werden müssen. Zudem müssen natürlich alle Auflagen zu Impfungen, Quarantäne, Mikrochip setzen und Heimtierpass erfüllt werden.

Damit wir so möglichst viele Tiere retten können, wurden in diesem aufwändigen Projekt mehr als 300 Plätze für Hunde und Katzen geschaffen. Mittlerweile sind mehr als 100 Tage seit dem militärischen Angriff Russlands auf die Ukraine vergangen. Seit mehr als 100 Tagen kämpfen wir jeden Tag für jedes Tierleben.

Luftalarm erschwert Rettungsmission

Vor einigen Tagen konnten wir mehrere Hunde und Katzen aus Charkiw retten. Die Hunde haben schwere Verletzungen, sie humpeln und sind stark abgemagert. Sie alle brauchen dringend unsere Hilfe, denn in der Region, aus der sie kommen, sind die Lebensbedingungen derzeit sehr schwierig – medizinische Hilfe ist dort nahezu unmöglich. Sie sind krank und leiden unter der langen Zeit, die sie ohne ausreichend Nahrung verbringen mussten.

Unter Einsatz ihres Lebens haben die ukrainischen Tierschützer:innen die Hunde zu unserem sicheren Ort gebracht – eine tagelange Strapaze für alle Beteiligten! Doch jedes Tier, dem wir alle zusammen helfen können, ist diese Mühen wert! Gemeinsam bringen wir die Tiere in Sicherheit über die Grenze nach Ungarn – natürlich ist jede Aktion an der Grenze mit allen Papieren gemeldet und genehmigt.

Fahrzeug wurde von Granatsplitter getroffen

Während der Übergabe der Tiere aus Charkiw ertönten plötzlich Sirenen des Luftalarms. In solchen Momenten wird uns immer wieder bewusst, dass wir in einem Land sind, in dem Krieg herrscht. In dem Menschen und Tiere ihr Zuhause verlieren – in dem sie aufgrund der russischen Invasion sterben. Mittlerweile sind Schätzungen zufolge rund 6,9 Millionen Menschen aus ihrer Heimat geflüchtet, [1] mindestens 4.266 Zivilist:innen wurden getötet. [2] Täglich werden in unterschiedlichen Regionen des Landes öffentliche Plätze und private Gebäude beschossen. Täglich sterben Menschen – und Tiere.

Das Fahrzeug befreundetet Tierschützer:innen ist erst vor Kurzem von einem Granatsplitter getroffen worden. Der Krieg ist da und real – wir geben nicht auf und bleiben so lange wie wir können vor Ort, um so viele Tiere wie möglich zu retten.

Nächster Einsatz: Angsthunde brauchen unsere Hilfe

Der Krieg ist für alle Lebewesen traumatisierend. Immer wieder begegnen wir Menschen und Tieren, die in völliger Angst sind. Am 22. Mai erreichte uns ein Hilferuf: Sieben schwer traumatisierte Hunde sollten nach Polen ausreisen, um dort die Chance zu bekommen, dass Expert:innen mit ihnen arbeiten und sie ein sicheres Zuhause finden. Doch die Halterin kam nicht über die Grenze in Medyka – ein Drama.

Während wir noch im Einsatz mit den Hunden aus Charkiwwaren, erreichte uns der vollkommen verzweifelte Hilferuf der Tierschützer:innen – sie wussten nicht weiter, waren alle am Ende ihrer physischen und seelischen Kräfte, die traumatisierten Tieren waren seit Tagen im Auto in Transportboxen mit ihnen unterwegs und dann blieb ihnen der Grenzübertritt verwehrt – obwohl die Halterin mit allen Papieren dabei war.

Es war uns sofort bewusst, dass wir hier umgehend Hilfe leisten müssen: So gelang es uns mit vereinten Kräften, die Hunde nach Ungarn in eine unserer Stationen zu bringen und sie zu versorgen. Einer der Hunde hatte eine Augenentzündung, die wir sofort behandeln konnten. Sie verbrachten einige Tage bei uns, um sich ein wenig von den Strapazen zu erholen.

Wir sind überglücklich, dass wir den verzweifelten Frauen und ihren geliebten, verängstigten Vierbeinern helfen konnten. Sie sind jetzt dort, wo sie ursprünglich hinwollten: in einem Therapiezentrum für traumatisierte Tiere. Dort wird auf die Bedürfnisse der stark verängstigten Hunde eingegangen. Dafür machen wir diesen Job. Jeden Tag; so oft wir können!