Schwänze abgetrennt: Schafe werden für Wolle verstümmelt

Wussten Sie, dass vielen Schafen für die Wollindustrie ein extra langer Schwanz angezüchtet wird? Trotzdem sieht man auf der Weide häufig nur Schafe mit kurzen Schwänzen. Das liegt daran, dass er ihnen häufig abgeschnitten, weggebrannt oder mit einem Gummiring abgeklemmt wird, bis er nach einigen schmerzhaften Wochen abfällt.

Langer Schwanz bei Schafen: Erst angezüchtet, dann abgeschnitten

Als der Mensch vor Tausenden Jahren damit begann, Schafe für ihre Wolle auszubeuten, hatten die Tiere noch keinen langen Schwanz. Sie waren auch noch nicht gezwungen, die enormen Wollmassen der heutigen Schafe mit sich herumzuschleppen. Damit die Tiere möglichst viel Wolle „produzieren“, wurde ihnen der natürliche Fellwechsel weggezüchtet. Gleichzeitig wurde den meisten Schafrassen auch ein langer Schwanz angezüchtet, damit dort noch mehr Wolle wächst. Dieser stört die Schafe bei der Fortpflanzung und Lämmer finden schwerer die Brust ihrer Mutter.

Grafik Qualzucht Schaf

Inzwischen wird die Wolle am Schwanz der Schafe zwar nicht mehr geschoren, trotzdem wurde er den Tieren nicht weggezüchtet. Das führt dazu, dass die Tiere am Hinterteil stärker durch Kot und Urin verschmutzen und anfällig für Parasiten wie Fliegenmaden werden. Fliegen legen ihre Eier in die warme und feuchte Haut der Tiere und die geschlüpften Maden essen das Schaf bei lebendigem Leib auf. Ein solcher Befall endet häufig tödlich.

Anstatt die Zucht von Schafen mit langen Schwänzen zu beenden, entscheiden sich die meisten Schafhalter:innen für die schnellste und schmerzhafteste Methode: Der Schwanz wird entfernt.

So wird Lämmern der Schwanz abgetrennt

Das Abtrennen bzw. Kupieren der Schwänze von Schafen ist weit verbreitet und wird auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt. Fast jedes Schaf in der weltweiten Wollindustrie muss diese extrem schmerzhafte Amputation durchleiden. Der Schwanz wird den noch jungen Lämmern ohne Betäubung mit einer Art Hitzemesser weggebrannt, abgeschnitten oder durch ein enges Gummiband eingeschnürt, bis er nach zwei bis drei schmerzhaften Wochen abstirbt und abfällt. Die Gummibänder werden auch benutzt, um Lämmer zu kastrieren.

In Deutschland darf der Schwanz laut Tierschutzgesetz nur noch durch den Einsatz elastischer Gummiringe entfernt werden. Meistens wird der grausame Eingriff an Lämmern durchgeführt, die noch keine 8 Tage alt sind, da diese noch nicht betäubt werden müssen. Für die Tierkinder bedeutet das alles höllische Qualen, weswegen sie immer wieder unruhig aufspringen und versuchen, ihren Schmerzen davonzulaufen.

Schafe werden auch für zertifizierte Wolle verstümmelt

Auch für „zertifizierte Wolle“ wird den Schafen der Schwanz abgetrennt. Laut den Kriterien von Zertifikaten wie dem „Responsible Wool Standard“ dürfen die Schwänze weiterhin mittels Gummiring oder Hitze entfernt werden. Nicht einmal die Gabe von Schmerzmitteln ist verbindlich vorgeschrieben. Einige wenige Schafhalter:innen verzichten auf das Abtrennen der Schwänze und scheren das Fell am Hinterteil der Tiere regelmäßig aus. Für die sensiblen Fluchttiere ist die Schur allerdings immer mit Angst, Panik und möglichen Schnittwunden verbunden. Die Zucht von Schafen mit langem Schwanz oder einer faltigen Haut sollte schlichtweg beendet werden.

Folterinstrumente der Wollindustrie

Kaufen Sie vegane Wolle

Schafe sind keine Wolllieferanten, sie wollen ein friedliches und artgerechtes Leben führen und nicht für ihr Fell ausgebeutet und verstümmelt werden. Entscheiden Sie sich daher für tierfreundliche Alternativen zu Wolle, die genauso gut wärmen, kuschlig sind und gut aussehen.