Brauwirtschaft unterstützt Akoholversuche an Mäusen

Update

Über 22.000 Unterschriften haben PETAs Unterstützer/-innen unter die Petition gesetzt. Diese wurde mittlerweile an die Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft e.V. (Wifö) übergeben. Trotz wiederholter Nachfrage erhielten wir keine direkte Auskunft von dieser Einrichtung. Auf ihrer Website veröffentlichte die Wifö jedoch eine Stellungnahme, laut der sie die von PETA vorgetragenen Bedenken ernst nehme und bei künftigen Entscheidungen zu Förderanträgen berücksichtigen werde. Aus diesem Grund wurde die Petition vorerst eingestellt. Wir fordern die Wifö auf, künftig ausschließlich tierfreie Forschungsmethoden zu unterstützen.
 

Brauwirtschaft unterstützt Akoholversuche an Mäusen

Die Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft e.V. unterstützt Versuche, in denen Mäusen große Mengen Alkohol eingeflößt werden. Diese Studien wurden in dem Journal Alcohol and Alcoholism veröffentlicht. Diese grausamen und absurden Tierversuche sollen Auskunft über die Auswirkungen von chronischem Alkoholkonsum beim Menschen geben.

In dem Journal Alcohol und Alcoholism wurden Studien publiziert, deren Ergebnisse auf Tierversuchen basieren und sich daher nicht risikolos auf den Menschen übertragen lassen.
Die beiden veröffentlichten Manuskripte „Hops (Humulus lupulus) Content in Beer Modulates Effects of Beer on the Liver After Acute Ingestion in Female Mice“ [1] (Ausgabe September 2016) und „Beer Is Less Harmful for the Liver than Plain Ethanol: Studies in Male Mice Using a Binge-Drinking Model” [2] (Ausgabe Mai 2015) versuchen darzulegen, dass Bier oder dessen Inhaltsstoffe weniger schädlich für die Leber sind als hochprozentiger Alkohol.

Die Studien, durchgeführt von einer Gruppe von Forschern um Prof. Dr. Ina Bergheim (derzeit an der Universität Wien tätig),wurden von der Wissenschaftsförderung der Deutschen Brauwirtschaft e.V. unterstützt und geben an, ihre Erkenntnisse könnten potenziell Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, konkret auf leberbedingte Todesfälle durch chronischen Alkoholmissbrauch, haben. Die Studien stellen in diesem Zusammenhang die Frage, ob Bier bzw. die Inhaltsstoffe von Bier weniger schädlich für die Leber sind als Ethanol. Im Gegensatz zu dem als Einflussfaktor auf die menschliche Sterblichkeit genannten chronischen Alkoholmissbrauch erhielten die untersuchten Mäuse jedoch nur eine einzige Alkoholration, dafür aber in einem „Binge-Drinking“-Modell, was so viel wie Rauschtrinken bedeutet. Den Mäusen wurde also einmalig eine große Menge Alkohol eingeflößt. Anschließend wurden sie getötet, um ihre Lebern zu untersuchen.

Abgesehen von der Grausamkeit dieses Versuchs, kann man zudem nicht vorhersagen, inwiefern sich die Ergebnisse auf die menschliche Gesundheit übertragen lassen. Grundsätzlich beschreiben beide Manuskripte einen Ethanolkonsum bei einer Spezies, die natürlicherweise kein Ethanol konsumiert. Zudem unterscheiden sich Mensch und Maus in ganz entscheidenden physiologischen Vorgängen, wie zum Beispiel bei der Immunaktivierung [3]. Auch die Lebensumstände eines Menschen und einer im Labor unter sterilen Bedingungen gefangen gehaltenen Maus haben kaum etwas miteinander zu tun – dadurch werden Einflüsse (wie z. B. Ernährung, Stress, Smog) außer Acht gelassen, die sich zusätzlich zu dem Alkoholkonsum auf die menschliche Gesundheit auswirken.

PETA USA hat sich in einem Brief an Herrn Prof. P. De Witte, einen der Chefredakteure der Fachzeitschrift Alcohol and Alcoholism, gewandt – mit der Aufforderung, eingereichte Studien künftig genauer zu prüfen und sich tierfreier Forschung zuzuwenden. Innovative Wissenschaft bedient sich effektiven tierfreien Forschungsmethoden, z. B. hochmoderner Technologien wie den „Organs-on-chips“. Diese nutzen menschliche Gewebe und Zellen, um so miniaturhafte, funktionierende menschliche Organe zu schaffen, anhand derer Krankheiten und Behandlungswege untersucht werden können.

Was Sie tun können

Unterstützen Sie nur Firmen oder Institutionen, die eine tierfreundliche Firmenpolitik verfolgen und keine Tierversuche durchführen oder in Auftrag geben. Hier finden Sie eine Liste mit tierversuchsfreien Produkten.

  • Quellen

    [1] Landmann, M. / Sellmann, C. / Engstler, A. J. et al. (2016): Hops (Humulus lupulus) Content in Beer Modulates Effects of Beer on the Liver After Acute Ingestion in Female Mice. In: Alcohol and Alcoholism. Ausgabe September 2016.
    [2] Landmann, M. / Wagnerberger, S. / Kanuri, G. et al. (2015): Beer Is Less Harmful for the Liver than Plain Ethanol: Studies in Male Mice Using a Binge-Drinking Model. In: Alcohol and Alcoholism. Ausgabe Mai 2015).
    [3] Zschaler, J. / Schlorke, D. / Arnhold, J. (2014): Differences in Innate Immune Response Between Man and Mouse. Online abrufbar unter: http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/20519/Zschaler,%20Schlorke,%20Arnhold%202014_Crit%20Rev%20Immunol.pdf. (13.12.2016).