Zoo Bremerhaven: Diese 7 Schimpansen leiden in Gefangenschaft

Aktuell leben etwa 450 Menschenaffen wie Schimpansen, Gorillas, Orang-Utans und Bonobos in 35 deutschen Zoos und Tierparks in Gefangenschaft. Eines von zahlreichen Beispielen ist der Zoo am Meer Bremerhaven, in dem derzeit sieben Schimpansen eingesperrt sind (Stand 2020).

Die Menschenaffen leiden unter artwidrigen Haltungsbedingungen

Im Bremerhavener Zoo werden Schimpansen bereits seit 1962 eingesperrt. Im Jahr 2000 wurde der Zoo vorübergehend geschlossen, denn die Gehege wurden abgerissen und für 30 Millionen Euro neue Anlagen gebaut. Unter dem Namen „Zoo am Meer“ fand 2001 die Wiedereröffnung statt. Die derzeitige Schimpansenanlage ist mit künstlichen Felsen, einem künstlichen Termitenhügel und einer Wandbemalung ausgestattet, die den Besuchern eine Savannenlandschaft vortäuschen soll. Damit die Tiere nicht zur Decke des Raums hinaufklettern, ist sie auf einer Höhe von etwa 4,5 Metern mit stromführenden Drahtbahnen abgehängt. Harter Betonboden bildet den Grund des Geheges. Zur Besucherseite gibt es zwei Sichtfenster, einen Blick nach draußen haben die Tiere allerdings nicht. Auch das Außengehege besteht aus Betonwänden und -boden in Felsoptik, hinzu kommt eine Plattform mit Blick über das Zoogelände. [1]

So geht es den sieben Schimpansen im Zoo Bremerhaven

Insgesamt sieben Schimpansen müssen ihr Dasein im Zoo Bremerhaven fristen: Der Schimpansen-Mann Chico wurde 1979 dort geboren, vier Jahre später kam seine Gefährtin Jenny hinzu, nachdem sie vom Zoll beschlagnahmt worden war. 1995 kam ihr gemeinsamer Sohn Dumas auf die Welt, 2008 ein weiterer Sohn namens Ndutu. Die Schimpansen-Frau Ituri wurde in Zaire, in der Demokratischen Republik Kongo, geboren und lebt seit 1984 in Bremerhaven in Gefangenschaft. Im November 2015 kamen außerdem die damals 20-jährige Lizzy und ihre zehn Jahre jüngere Tochter Donna aus dem englischen Chester Zoo nach Bremerhaven. [2]

Schimpanse im Zoo Bremerhaven

Unpassende klimatische Bedingungen

Neben der artwidrigen Gefangenschaft stellen die niedrigen Außentemperaturen ein großes Problem im Zoo am Meer in Bremerhaven dar. Aufgrund des feucht-kühlen Klimas an der Nordsee können die Schimpansen vor allem in den Wintermonaten nur selten oder nur für kurze Zeit das Außengehege nutzen. Gerade dann ist die Enge ihres Beton-Innengeheges für sie besonders bedrückend.

Zu den ungeeigneten klimatischen Bedingungen kommt hinzu, dass eine schlechte Belüftung der kleinen, bunkerähnlichen Innengehege und der Kontakt zu Menschen Atemwegsinfektionen bei den empfindlichen Menschenaffen begünstigen können. 2019 litten zwei der Schimpansen nachweislich an Husten, der eine medikamentöse Behandlung erforderte. [3]

Die Schimpansen zeigen Verhaltensstörungen

Einige der Schimpansen weisen auffällig kahle Stellen am Körper auf – das Herausreißen der eigenen Körperhaare oder übertriebene Fellpflege bei anderen Gruppenmitgliedern ist ein Ausdruck massiver psychischer Probleme. [1] Die übertriebene Fellpflege zählt zu den häufigsten Verhaltensstörungen bei Schimpansen in Zoos. [4]

Schimpanse im Zoo Bremerhaven

Menschenaffen in Zoos: Die Tiere leiden in Gefangenschaft

Die unnatürlichen und meist mangelhaften Haltungsbedingungen in der Zoo-Gefangenschaft führen bei Menschenaffen immer wieder zu plötzlichen Todesfällen, Verhaltensstörungen und anderen Erkrankungen. Wir von PETA Deutschland setzen uns deshalb dafür ein, dass die leidvolle Gefangenschaft von Menschenaffen in Zoos schnellstmöglich beendet wird.

Stimmen Sie für ein Ende der Menschenaffenhaltung

  • Bitte besuchen Sie keine Zoos, in denen Schimpansen und andere Menschenaffen zur Unterhaltung von Menschen eingesperrt werden.
  • Unterzeichnen Sie unsere Petition, mit der wir das Ende der Menschenaffenhaltung in Zoos fordern.