Preiserhöhung: Hafermilch bei Aldi günstiger als Muttermilch von Kühen

Der Discounter Aldi geht bei den aktuellen Lebensmittelkosten einen Schritt weiter und hat die Preise für Kuhmilch erhöht. Damit sind pflanzliche und somit tierleidfreie Milchalternativen günstiger als die Muttermilch von Kühen – aber nur unwesentlich. Leider gilt weiterhin eine höhere Mehrwertsteuer auf pflanzliche Produkte. Das muss sich ändern!

Wir von PETA Deutschland fordern von der Politik, dass die aktuell höhere Mehrwertsteuer auf pflanzliche Produkte ohne Tierleid nachhaltig gesenkt wird – auch zur Entlastung des Klimas. Gleichzeitig müssen tierische Erzeugnisse stärker besteuert werden.

Aldi erhöht Milchpreise der Eigenmarke – Haferdrink „Gut Bio“ bleibt günstig

Die Preiserhöhung des Discounters betrifft verschiedene Sorten der Eigenmarke Milsani: Vollmilch kostet beispielsweise 17 Cent mehr, Muttermilch von Kühen aus Biohaltung wird um 54 Cent teurer. Dazwischen rangieren verschiedene weitere Preissteigerungen bei anderen Sorten. Als Grund gibt Aldi die steigenden Kosten an, die an die Verbraucher:innen weitergegeben werden müssten. [1]

Dagegen bleibt der Preis für den Haferdrink von Aldis Eigenmarke „Gut Bio“ mit 99 Cent unverändert. Zum Vergleich: Vor den Preiserhöhungen war Kuhmilch sogar günstiger als die tier-, klima- und gesundheitsfreundlichen pflanzlichen Alternativen.

Aldi Hafermilch
Der Haferdrink von Aldi ist nicht von den Preiserhöhungen der Milchprodukte betroffen.

Auf pflanzliche verarbeitete Lebensmittel fallen 19 Prozent Mehrwertsteuer an

Während es auf den ersten Blick logisch und gut erscheint, dass Pflanzenmilch inzwischen ihrer Wertschöpfungskette entsprechend günstiger ist als das Tierqualprodukt der Milchindustrie, gibt es trotzdem weiterhin ein Ungleichgewicht zwischen tierischen und vielen veganen Produkten: Viele Lebensmittel auf Pflanzenbasis werden als „verarbeitete Artikel“ mit 19 Prozent besteuert – Verbraucher:innen zahlen also eine deutlich höhere Mehrwertsteuer für Lebensmittel, die in jeder Hinsicht besser für Tiere, Menschen und die Umwelt sind.

Grund dafür ist, dass tierische Produkte wie Fleisch, Milch und Eier nach wie vor stärker vom Staat subventioniert werden. Pro Jahr erhält die Tierwirtschaft staatliche Fördergelder in Höhe von 13,3 Milliarden Euro. [2] Die Gelder gehen dabei vor allem an Großunternehmen oder Konzerne, nicht aber an die Landwirt:innen, die eigentlich tier- und umweltfreundlicher wirtschaften möchten.

PETA fordert Steuersenkung für pflanzliche Produkte

Wir von PETA Deutschland fordern seit Jahren eine nachhaltige Steuersenkung für vegane verarbeitete Lebensmittel – und gleichzeitig einen erhöhten Steuersatz auf tierische Produkte. Diese Entwicklung könnte das Konsumverhalten positiv zugunsten gesunder Ernährung beeinflussen. Zum Vergleich: Ein Drittel aller Gesundheitskosten sind mit rund 100 Milliarden Euro auf ernährungsmitbedingte Krankheiten wie erhöhte Cholesterinwerte, verschiedene Krebsarten, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. [3]

Beutel mit Gemuese
Von einer höheren Subventionierung pflanzlicher Lebensmittel profitieren die Natur, die Menschen sowie zahllose weitere Tiere.

Das können Sie für eine nachhaltige Besteuerung tun

Kaufen Sie pflanzliche Milchalternativen wie Haferdrinks und beeinflussen Sie so mit Ihrer Nachfrage das wachsende Angebot im Supermarkt. Unterschreiben Sie außerdem unsere Petition, um die millionenfache Tierausbeutung durch fehlgeleitete Subventionen endlich zu beenden. Ihre Stimme macht den Unterschied!