Studie: 13 Milliarden Euro Steuergelder jährlich für die Tierwirtschaft

Wie heute weithin bekannt ist, sind pflanzliche Nahrungsmittel besser für unsere Gesundheit, für Tiere, für Schlachthofarbeiter und für die Umwelt. Dennoch sind tierische Produkte grundsätzlich günstiger als pflanzliche, denn sie werden stärker subventioniert. Eine im März 2021 veröffentlichte Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Tierwirtschaft staatliche Förderung in Höhe von mehr als 13,3 Milliarden Euro im Jahr erhält. [1]

Förderung der Tierwirtschaft

Die Studie berücksichtigte alle öffentlichen Fördermaßnahmen der Tierwirtschaft und quantifizierte die Ergebnisse. Der Begriff „Tierwirtschaft“ umfasst hierbei die Haltung der Tiere zur Erzeugung von Fleisch und anderen tierischen Produkten, die Verarbeitung der tierischen Produkte, der Vertrieb der Produkte und die Erzeugung von Futtermitteln. Zu den untersuchten öffentlichen Fördermaßnahmen zählen unter anderem direkte Subventionen, Steuererleichterungen, staatliche Dienstleistungen und staatliche Sozialleistungen. [1, 2, 3]

Schweinemast

Ermäßigte Mehrwertsteuer als größter Anteil

Von den über 13 Milliarden Euro, die zur Finanzierung der Tierwirtschaft beitragen, macht der größte Anteil davon die ermäßigte Mehrwertsteuer (7 statt 19 Prozent) auf tierische Produkte aus – rund fünf Milliarden Euro pro Jahr. Dazu kommen landwirtschaftliche Direktzahlungen der EU für die Erzeugung von Futtermitteln, unterschiedliche direkte und indirekte Subventionen, wie günstige Kredite und die Befreiung landwirtschaftlicher Fahrzeuge von der Kraftfahrzeugsteuer, sowie Fördermaßnahmen des Landwirtschaftsministeriums. [1, 2, 3]

Mangel an Transparenz

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass eine derartige Übersicht von staatlicher Seite bisher nicht veröffentlicht wurde. Sie gehen davon aus, dass die Summe der Subventionierung der Tierwirtschaft sogar noch deutlich höher liegt. Es gebe viele weitere Fördermaßnahmen, für die aber nicht genug Daten zugänglich wären, um eine fundierte Schätzung vorzunehmen.

Auch auf Nachfrage bei staatlichen Institutionen waren viele relevante Daten nicht verfügbar, wie etwa Daten zu Subventionen für Tierzucht oder Zuschüssen zu Tierseuchenkassen. Auch haben die Autoren Faktoren, die der Tierwirtschaft anzulasten sind, nicht miteinberechnet, darunter etwa die Belastung des Grundwassers oder zunehmende Resistenzen gegen Antibiotika. [1, 2, 3]

Förderung des veganen Ökolandbaus

Der Zusammenhang zwischen der Tierwirtschaft und dem Tod von Millionen Tieren, der Umweltzerstörung, menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, ernährungsbedingten Krankheiten und einem erhöhten Risiko von Zoonosen ist hinlänglich bekannt. Dennoch gilt für Fleisch, Fischfleisch, Milch und Eier weiterhin eine reduzierte Besteuerung, während pflanzliche Lebensmittel wie Pflanzendrinks mit 19 Prozent besteuert werden. Die Steuergesetzgebung hat unter anderem eine Lenkungsfunktion – und diese sollte Tier, Mensch und Umwelt zugutekommen. In Zeiten von Klimakrise und Pandemie wird deutlich, dass dringend etwas geändert werden muss.

PETA fordert seit Jahren eine höhere Besteuerung auf tierische Produkte und übergab schon 2017 eine entsprechende Petition mit mehr als 17.000 Unterschriften an das Bundesfinanzministerium. Ein erhöhter Steuersatz auf tierische Produkte könnte Verbraucher eher dazu ermutigen, zu pflanzlichen Grundnahrungsmitteln zu greifen, und könnte Landwirte gleichzeitig beim Umstieg auf den veganen Ökolandbau unterstützen. Diese einfache Maßnahme  könnte unmittelbar dazu beitragen, Tier- und Menschenleben zu schonen, Umwelt und Klima zu entlasten und nicht zuletzt die eigene und öffentliche Gesundheit zu fördern.

Gemuese im Supermarkt

Was Sie tun können

Kaufen Sie keine tierischen Produkte wie Fleisch, Milch, Fischfleisch oder Eier. Diese Erzeugnisse stehen im Zusammenhang mit „Zivilisationskrankheiten“, menschenunwürdigen Arbeitsverhältnissen, einem erhöhten Risiko für eine weitere Pandemie, Umweltzerstörung und immensem Tierleid.

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