
Regenwaldrodung für Futtermittel und Weideflächen
Die größte Gefahr für den Regenwald sind die landwirtschaftliche Tierhaltung und damit verbunden der Konsum tierischer Produkte. Um Platz für Weideflächen oder zum Anbau von Futterpflanzen zu schaffen, wurden allein im Amazonasgebiet seit den 1970er-Jahren 20 Prozent der Waldfläche gerodet. [2] Die Welternährungsorganisation FAO macht die Umwandlung in Weideland für 80 Prozent dieser Verluste verantwortlich. [3] Große Flächen werden abgeholzt oder gerodet, da Tiere im Vergleich zum Menschen deutlich mehr an Nahrung brauchen, um Fleisch oder Milch zu „produzieren“. 70-75 Prozent des so angebauten Sojas landet in den Futtertrögen der sogenannten Nutztiere oder in Aquakulturen. [4] Dies ist eine Verschwendung von Ressourcen, denn die Nahrungsmittel könnten weitaus effektiver für den direkten menschlichen Verzehr genutzt werden.
Brasilianische Fleischimporte verschärfen das Problem
Doch nicht nur Futtermittel stellen ein Problem dar. Der Regenwald leidet zudem unter dem Export von Fleisch aus Brasilien, denn Fleischimporte von brasilianischen Fleischkonzernen sind oftmals mit der illegalen Rodung von Wäldern für Weideland verbunden. Deutsche Handels- und Steakhausketten sind maßgeblich für diese Abholzung mitverantwortlich. So wurden in den vergangenen fünf Jahren mehr als 40.000 Tonnen Rindfleisch von den drei brasilianischen Fleischkonzernen JBS, Minerva und Marfrig Global Foods importiert, die nachweislich an der Abholzung des Regenwaldes beteiligt sind. Für die Fleischimporte nach Deutschland werden Jahr für Jahr etwa 350 Fußballfelder geschützte Naturgebiete in Weideland umgewandelt. [7]