Warum der Konsum von Eiern und Hühnerfleisch unsere Umwelt zerstört

Die Produktion von Fleisch und anderen tierischen Erzeugnissen ist maßgeblich für die größten Umweltzerstörungen unserer Zeit verantwortlich. Dennoch wirbt die sogenannte Geflügelindustrie teilweise mit der Aussage, Fleisch von Hühnern, Puten, Enten, Gänsen oder Wachteln sei eine nachhaltige Alternative zum Fleisch von Schweinen oder Kühen. Daher könne es, ebenso wie Eier, bedenkenlos konsumiert werden. Doch wie schädlich ist der Konsum von Eiern und Hühnerfleisch wirklich?

Auch die Geflügelindustrie hat gravierende Auswirkungen auf die Umwelt. Dazu zählen der Ausstoß von Treibhausgasen, die Regenwaldzerstörung, Wasserverbrauch und -verschmutzung sowie die Feinstaubbelastung. Darüber hinaus trägt die Geflügelindustrie durch den massenhaften Einsatz von Antibiotika zur Bildung von antibiotikaresistenten Keimen bei und ist für millionenfaches Tierleid verantwortlich.

Hühnerfleisch und Eierkonsum treiben Regenwaldzerstörung und Klimakrise an

Die Geflügelindustrie ist für einen hohen Ausstoß von Treibhausgasen verantwortlich. Dies ist einerseits darauf zurückzuführen, dass die Tiere unter anderem mit Soja ernährt werden, das auf gerodeten Regenwaldflächen angebaut wird. Im brasilianischen Amazonas-Gebiet hat sich die Anbaufläche von Soja im Zeitraum von 2000 bis 2019 verzehnfacht. [1] Der Großteil des weltweiten Sojas wird als Nahrung für Tiere in der Tierwirtschaft und in Aquakulturen verwendet – nämlich 70 bis 75 Prozent. [2] Eine 2022 veröffentlichte Studie untersuchte die Soja-Lieferkette für alle EU-Länder und Großbritannien. Demnach werden ganze 41 Prozent des Sojas, das für Tiernahrung verwendet wird, in der Hühnermast eingesetzt. Pro Kilo Hühnerfleisch werden 956 Gramm Soja benötigt. [3]

Aufgrund des hohen Flächenbedarfs beim Anbau der Nahrung für sogenannte Nutztiere ist der Konsum von Tierprodukten generell äußerst ineffizient. Obgleich die Tierwirtschaft 83 Prozent der globalen landwirtschaftlichen Fläche benötigt, erzeugt sie darauf nur 18 Prozent der Kalorien und 37 Prozent der Proteine. [4] Eine vegane Ernährungsweise hingegen reduziert den Flächenbedarf und schafft so wertvollen Platz für Renaturierung und Aufforstung. [5] [6]

Infografik. Vergleich Treibhausgasemissionen von Produkten.

Hohe Treibhausgasemissionen in der Geflügelindustrie: Hühnerfleisch deutlich schlechter als pflanzliche Alternativen

Eine Studie aus dem Jahr 2020 kam zu dem Ergebnis, dass die Produktion von Nuggets aus Hühnerfleisch etwa dreimal so viele Treibhausgasemissionen verursacht wie die Produktion von Gemüse-Nuggets. Bei der Erzeugung von Hühnerfleisch im Vergleich zu Tofu liegt der Wert sogar fünfmal höher. [7]

Auch eine umfangreiche Metastudie der Oxford-Universität kam zu dem Ergebnis, dass die Produktion von Hühnerfleisch durchschnittlich dreimal mehr Treibhausgasemissionen verursacht als Tofu. Im Vergleich zu Erbsen ist der Ausstoß sogar rund zehnmal so hoch. [8] Diese Zahlen verdeutlichen: Auch der Verzehr von Eiern und Hühnerfleisch feuert die Klimakrise weiter an.

Doch nicht nur die Geflügelindustrie, sondern die gesamte Tierwirtschaft ist ein starker Treiber der Klimakatastrophe und Naturzerstörung. Darum fordern wir die Politik dazu auf, ihre Subventionen für die Tierindustrie einzustellen und den veganen Ökolandbau zu fördern.

Online-Petition
Subventionen für Fleisch, Fischfleisch, Milch & Eier abschaffen
Bitte fordern Sie die Bundesregierung und EU-Politik auf, Subventionen für die Produktion und Vermarktung von Fleisch, Fischfleisch, Milch und Eiern abzuschaffen.

Online-Petition

Subventionen für Fleisch, Milch und Eier abschaffen

Werden Sie jetzt aktiv!

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Produktion von Fleisch, Fischfleisch, Milch, Eiern und daraus hergestellten Erzeugnissen zerstört unsere Umwelt, birgt gesundheitliche Gefahren und geht mit milliardenfachem Tierleid einher. Dennoch werden die verschiedenen Industriezweige der Tierwirtschaft jedes Jahr mit Subventionen in Milliardenhöhe gefördert, beispielsweise durch ermäßigte Mehrwertsteuersätze oder direkte Zahlungen an Agrarbetriebe.

Ich möchte Sie hiermit dringend bitten, nicht länger hohe Summen in die zerstörerische Fleisch-, Eier- und Milchindustrie zu investieren. Beenden Sie die Subventionen für tierhaltende Industrien in Deutschland und auf EU-Ebene und fördern Sie mit den Steuergeldern stattdessen den veganen Ökolandbau.

Die Abschaffung von Subventionen für die Tierindustrie ist eine wichtige Maßnahme, um unsere Erde und ihre Bewohner:innen zu schützen. Ein „Weiter so“ gefährdet unser aller Zukunft.

Mit freundlichen Grüßen

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Gigantische Mengen an Exkrementen: Hauptquelle der Feinstaubemissionen

Die Landwirtschaft, und insbesondere die landwirtschliche Tierhaltung, gehört zu den Hauptverursachern der Feinstaubemissionen in Deutschland. Bei ihrer Ausbringung auf den Feldern führt die aus den Exkrementen der Tiere hergestellte Gülle zur Entstehung von Ammoniak. Dieses wiederum trägt zur Bildung von Feinstaub bei und kann Lachgasemissionen verursachen. Laut dem Umweltbundesamt (UBA) stammen etwa 95 Prozent der deutschen Ammoniak-Emissionen aus der Landwirtschaft, 70 Prozent davon aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung. [9] Auch die Geflügelindustrie trägt zu diesen Werten bei, denn sie umfasst die größte Zahl an landwirtschaftlich gehaltenen Tieren. Alleine in Deutschland werden für den menschlichen Konsum jedes Jahr rund 700 Millionen Hühner, Puten, Enten und Gänse getötet. Zahllose weitere Hühner leiden in der Eierindustrie für die „Produktion“ von jährlich 20 Milliarden Eiern. [10] [11]

Doch nicht nur für den Menschen stellen Ammoniak-Emissionen ein Problem dar: Vor allem die Tiere in landwirtschaftlichen Betrieben leiden darunter, denn sie sind gezwungen, inmitten ihrer eigenen Exkremente zu leben. Aufgrund ihrer Nähe zum Boden atmen sie besonders viele der gesundheitsschädlichen Emissionen ein.

Nicht zuletzt hat die Feinstaubbelastung auch für Menschen, die in der Tierindustrie arbeiten, und für Anwohnende negative Auswirkungen auf die Gesundheit. [12] [13] [14]

Hoher Wasserverbrauch und Grundwasser­verschmutzung durch Gülle

Hühnerfleisch weist einen weitaus höheren Wasserfußabdruck auf als Gemüse. So werden laut einer Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) für die Produktion von einem Kilo Hühnerfleisch 4.300 Liter Wasser verwendet, während es bei der Produktion von einem Kilo Gemüse nur 320 Liter sind. [15] Neben der hohen Wassermenge führt die hierbei verursachte Gülle außerdem zur Verschmutzung des für unsere Trinkwassergewinnung essenziellen Grundwassers. Die Grundwasserverschmutzung in der Nähe von tierhaltenden Landwirtschaftsbetrieben ist besonders hoch. [16]

Insgesamt sind nur 0,4 Prozent des weltweiten Wasservorkommens als Trinkwasser nutzbar. Rund 30 Prozent dieser Wassermenge werden derzeit allerdings für die Erzeugung tierischer Produkte verschwendet. Der Umstieg auf eine vegane Ernährung könnte daher enorme Wassermengen einsparen und würde die Problematik der Wasserversorgung nicht zusätzlich verschärfen. [17]

Grafik zu Wasserverbrauch

 „Stille Pandemie“: Antibiotikaresistente Keime aus der Geflügelindustrie

Aufgrund ihrer katastrophalen Haltungsbedingungen sind zahllose Tiere in der Geflügelindustrie in einem sehr schlechten Gesundheitszustand. Daher setzen die Betriebe beträchtliche Mengen an Antibiotika ein, um die Sterberate der Tiere in den Ställen so niedrig wie möglich zu halten. Dies führt wiederrum zur Bildung von antibiotikaresistenten Keimen, die eine Gefahr für Menschen darstellen und sogar noch an dem Fleisch haften, das im Supermarkt verkauft wird. Eine Untersuchung von Hähnchenfleisch der PHW-Gruppe, einem der größten Geflügelkonzerne in Deutschland, zeigte auf, dass 60 Prozent der Proben mit antibiotikaresistenten Krankheitserregern belastet waren. [18]

Im Jahr 2019 starben weltweit 1,2 Millionen Menschen an antibiotikaresistenten Keimen. Zum Vergleich: Dies entspricht mehr Menschen, als im Jahr 2020 an HIV/AIDS und Malaria zusammen starben. Bis zum Jahr 2050 könnte diese Zahl auf 10 Millionen ansteigen. [19] Die Produktion von Eiern und Fleisch von befiederten Tieren treibt die Antibiotikaresistenz, die auch „Stille Pandemie“ genannt wird, weiter an. Die Geflügelindustrie scheut nicht davor zurück, selbst sogenannte Reserveantibiotika zu verwenden. Dieses Antibiotikum wird bislang beim Menschen als letzte Therapieoption eingesetzt, wenn andere Präparate aufgrund von Resistenzbildungen unwirksam sind.

Anzeige. Tofu hat noch nie eine Pandemie verursacht.

Millionenfaches Tierleid in der Geflügelindustrie

Auch die Geflügelindustrie ist für gravierende Umweltschäden verantwortlich. Im Vergleich zu Industrien, die andere Tierarten ausbeuten, erscheinen diese negativen Auswirkungen auf den ersten Blick vielleicht etwas geringer. Angesichts der immens hohen Zahl von Tieren, die in der Geflügelindustrie gehalten werden, ist jedoch auch der Konsum von Hühnerfleisch und Eiern in hohem Maße für die Treibhausgasemissionen der Tierwirtschaft verantwortlich.

Allein in Deutschland werden jedes Jahr rund 700 Millionen befiederte Tieren für den menschlichen Konsum getötet. Viele von ihnen sterben bereits in den Ställen oder auf dem Transport zum Schlachthof. [20] [21] Bei den Tieren in der heutigen Geflügelindustrie handelt es sich um sogenannte Qualzuchten, die gezielt auf maximalen Profit gezüchtet wurden. Viele von ihnen kollabieren unter ihrem eigenen Gewicht oder brechen sich das Brustbein. Eine Studie kam zu dem Schluss, dass knapp 100 Prozent aller Hühnergruppen Frakturen und Deformationen aufweisen – und das in jeder Haltungsform. [22] [23] Die Tiere werden teilweise zu Zehntausenden in Hallen gesperrt, in denen sie ihrem arttypischen Verhalten in keiner Weise nachgehen können und dauerhaft unter Stress stehen. Die qualvolle Enge und unnatürliche Haltung führt oftmals dazu, dass sich die Tiere gegenseitig verletzen und die Federn ausrupfen.

kahles huhn hinter gitter
huehner hinter gitter
hühner in einem transporter
Verletztes Huhn im Stall
Huhn schaut aus einem Gitter

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Totes Huhn in einer Mastanlage

Vegane Ernährung: Die Lösung für Tierwohl und Umweltschutz

Eine vegane Ernährung ist die beste Lösung, um der fortschreitenden Umweltzerstörung entgegenzuwirken und das immense Leid der Tiere zu beenden. Eine 2023 im Fachjournal Nature erschienene Studie zeigt erneut das enorme Potenzial auf, das die pflanzliche Ernährungsweise im Vergleich zur omnivoren Ernährung bietet: 75 Prozent weniger Treibhausgasemissionen, 75 Prozent weniger Landnutzung, 54 Prozent weniger Wasserverbrauch und 66 Prozent weniger Biodiversitätsverlust. [24]

Wie auch Sie unsere Umwelt aktiv schützen können

Bitte entscheiden Sie sich für eine vegane Ernährung. Damit tragen Sie aktiv dazu bei, die Umweltzerstörung zu verringern und das unsägliche Leid der Tiere zu beenden. Unsere kostenlose Veganstart-App begleitet Ihren mühelosen Einstieg in das vegane Leben mit nützlichen Tipps, interessanten Infos und köstlichen Rezepten.