
Treibhausgase und der damit verbundene Treibhauseffekt sind Hauptverursacher der globalen Erwärmung und eine große Bedrohung für Mensch, Tier und Umwelt. Die Landwirtschaft, und vor allem die Tierhaltung, sind in hohem Maße für die Emission klimaschädlicher Gase verantwortlich. Insgesamt sind bis zu 20 Prozent der weltweiten Treibhausgase der Tierwirtschaft zuzuschreiben – mehr als dem gesamten Verkehrssektor. [1] Doch um welche Gase handelt es sich dabei genau und wie können wir die Treibhausgas-Emissionen durch unseren Konsum reduzieren?
Methan, Lachgas und CO2 aus der Landwirtschaft
Insgesamt gibt es sechs Treibhausgase, darunter Kohlendioxid, Methan und Lachgas. [2] Kohlendioxid ist der Hauptgrund für den Treibhauseffekt und hat seinen Ursprung zum großen Teil in der industriellen Tierhaltung. So erzeugen die fünf größten Fleisch- und Milchkonzerne mehr CO2-Emissionen als multinationale Ölkonzerne. [3]
Auch die Klimawirkung anderer Gase darf nicht unterschätzt werden – allein Methan ist 25 Mal klimaschädlicher als CO2 und macht einen substanziellen Teil des Treibhauseffektes aus. [2] 2017 war die Landwirtschaft in Deutschland für 60 Prozent der Methan-Emissionen verantwortlich. [4] Dieses Spurengas entsteht durch den Verdauungsprozess von Rindern und Schafen sowie bei der Lagerung von Düngemitteln wie Gülle. Der Großteil der Methan-Emissionen ist den Kühen in der Milchindustrie zuzuschreiben. Sie bilden bei der Verdauung ihrer Nahrung Methan im Magen und scheiden dieses aus. Auch bei Wirtschaftsdüngern stammt der Hauptteil des ausgestoßenen Methans von Rinder-Exkrementen. [4] Einer 2020 veröffentlichten Studie zufolge, verursachen die Emissionen von Rindern und anderen Wiederkäuern bei Methan fast so viel wie die fossile Industrie.

Noch klimawirksamer als Methan ist Lachgas: Es ist 298 Mal so wirksam wie CO2 und gerät ebenfalls durch die konventionelle Tierhaltung und stickstoffhaltige Düngemittel in die Atmosphäre. [2] 2017 entstanden 80 Prozent der Lachgas-Emissionen in Deutschland durch die Landwirtschaft. [2]
So können Treibhausgase reduziert werden
Die Erzeugung tierischer Produkte und Lebensmittel wie Fleisch, Eier und Milch ist klimaschädlicher als die Herstellung pflanzlicher Lebensmittel. Während für ein Kilo Rindfleisch 28 Kilogramm Treibhausgase verursacht werden, erzeugt ein Kilo Obst und Gemüse weniger als ein Kilogramm der klimaschädlichen Gase. [5]
Aktuell wird die Mehrheit der landwirtschaftlich genutzten Flächen für den Anbau von Tierfutter und als Weideland verwendet. Ein Tier muss 7 Kilo Nahrung zu sich nehmen, um 1 Kilo Fleisch zu „produzieren“. [6] Es wäre wesentlich effizienter und umweltschonender, die angebauten Pflanzen direkt als Nahrungsmittel für Menschen weiterzuverarbeiten.
Auch gibt es Alternativen zum Dünger aus tierischen Exkrementen. So haben sich Techniken wie die Wechselfeldwirtschaft, das Mulchen oder das Düngen mit pflanzlichen Gärresten im veganen Ökolandbau bereits als hochwirksam erwiesen.

Was Sie tun können
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Quellen
[1] Xu, Xiaoming et al. (2021): Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods, In: Nature Food volume 2, pages724–732 (2021),
https://www.nature.com/articles/s43016-021-00358-x, (eingesehen am 17.09.2021)[2] Umweltbundesamt (12.05.2020): Die Treibhausgase, https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimaschutz-energiepolitik-in-deutschland/treibhausgas-emissionen/die-treibhausgase, (eingesehen am 23.06.2020)
[3] TAZ (18.07.2018): Fleisch und Milch ruinieren das Klima, https://taz.de/CO2-Emissionen-hoeher-als-bei-Oelmultis/!5522650/, (eingesehen am 23.06.2020)
[4] Umweltbundesamt (25.04.2019): Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgas-Emissionen, https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/beitrag-der-landwirtschaft-zu-den-treibhausgas#emissionen-aus-der-landwirtschaft-im-jahr-2017, (eingesehen am 23.06.2020)
[5] Umweltbundesamt (13.01.2017): Warum Fleisch zu billig ist, https://www.umweltbundesamt.de/themen/warum-fleisch-zu-billig-ist, (eingesehen am 23.06.2020)
[6] Albert Schweizer Stiftung (01.11.2016): Das steckt hinter einem Kilogramm Rindfleisch, https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/1-kg-rindfleisch, (eingesehen am 23.06.2020)