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Warum der Klimawandel unsere Umwelt-Pandemie ist

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Klimawandel und COVID-19 – das sind zwei der großen Herausforderungen unserer Zeit. Obgleich Wissenschaftler zwischen diesen folgenreichen Ereignissen keinen direkten Zusammenhang erkennen [1], unterliegen sie doch einer gemeinsamen Hauptursache: der Gier des Menschen nach tierischen Produkten.

Menschengemachter Klimawandel

Die landwirtschaftliche Tierhaltung – und damit der Konsum tierischer Produkte – gehört zu den wichtigsten Gründen für den menschengemachten Klimawandel und ist für unermessliches Tierleid verantwortlich. Durch die globale Tierwirtschaft entstehen mehr Treibhausgase als durch den gesamten Verkehrssektor [2].

Dabei werden die drei bedeutendsten Klimagase in großer Menge ausgestoßen: Methan, vor allem durch die Haltung von Rindern, Lachgas durch die Düngung mit tonnenweise Tierexkrementen und Kohlendioxid, das durch die Abholzung der (Regen-)Wälder für den Futtermittelanbau und neue Weideflächen freigesetzt wird. Zusätzlich ist die Tierwirtschaft mitverantwortlich für die Wasser– und Luftverschmutzung und die Häufung von multiresistenten Keimen, die Jahr für Jahr zum Tod von vielen Tausend Menschen führen.

Klimawandel begünstigt Krankheitsausbrüche

Nach Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderer Institutionen könnte der Klimawandel zukünftige Epidemien häufen und verschlimmern. Denn der Klimawandel bringt die Ökosysteme aus dem Gleichgewicht, was zu einer Zunahme von Krankheitsausbrüchen und zu Schwierigkeiten bei deren Bekämpfung führen könnten. Der Anstieg der globalen Temperaturen und die sich verändernden Wettergeschehen können unter anderem vermehrt ideale Umgebungen begünstigen, die für die Ausbreitung einiger Infektionskrankheiten erforderlich sind. Zum Beispiel können höhere Temperaturen und ein feuchteres Klima zu einer Zunahme von Krankheiten wie Malaria oder Denguefieber führen, die von Insekten wie Moskitos und Zecken übertragen werden [3].

Auch die Gletscherschmelze und der auftauende Permafrost können das Risiko von Pandemien fördern, da im Eis unter anderem Viren, wie das Influenzavirus, das die äußerst tödliche Spanische Grippe auslöste, eingefroren sind [4]. Wissenschaftler stellen zudem fest, dass Tiere aufgrund der steigenden Temperaturen gezwungen sind, in kühlere Regionen zu wandern. Dies könnte neue Gebiete und Wege für die Krankheitsübertragung zwischen Tieren, die zuvor nicht miteinander in Kontakt getreten sind, und auch zwischen Tieren und Menschen eröffnen.

Robbe auf Eisscholle

Abwehrmechanismus des Menschen in Gefahr

Auch das Immunsystem des Menschen, und dadurch die Bekämpfung von Krankheiten, kann durch den Klimawandel erschwert werden. Der menschliche Körper erhöht bei der Aufnahme eines Krankheitserregers seine innere Temperatur (Fieber), um den Eindringling abzutöten.

Mit der Erderwärmung können sich die Erreger jedoch immer besser an hohe Temperaturen anpassen und in heißeren Umgebungen überleben – auch in unserem Körper bei Fieber [3]. Die Zahl der grippebedingten Todesfälle in Europa wird in diesem Jahrhundert aller Wahrscheinlichkeit nach um 50 % steigen [1].

Eindringen in Lebensräume der Tiere

Auch das menschliche Eindringen und Zerstören der Natur und der Lebensräume der Tiere begünstigt die Entstehung und Ausbreitung von Krankheitserregern. Durch den damit unweigerlich erhöhten und oftmals vorher nicht vorhandenen Kontakt von Mensch und Tier steigt zudem das Risiko von Krankheitsübertragungen. Der größte Teil der Erreger lebt in den Tieren, ohne ihnen zu schaden. Bei Menschen können diese Erreger jedoch potenziell tödliche Krankheiten auslösen [5].

Beispiele für die Zerstörung von Lebensräumen der Tiere sind die Jagd auf und der Handel mit Wildtieren sowie die Abholzung des Regenwaldes, vorwiegend für Weideflächen und Futtermittelanbau. Diese Landnutzungsänderungen führen nicht nur dazu, dass mehr CO2 freigesetzt wird, was den Klimawandel anheizt, sondern stehen auch mit etwa 30 % der bekannten neu auftretenden Krankheiten im Zusammenhang [1] [3].

Ernte mit Maschinen

Verlust der biologischen Artenvielfalt

Die Klimaerwärmung und das Eindringen in die Lebensräume der Tiere sind zusätzlich eine der Hauptursachen für den größten und schnellsten Verlust der Artenvielfalt in der Geschichte. Arten, die nicht in der Lage sind, sich anzupassen, sind vom Aussterben bedroht. Momentan sind dies mehr als eine Million Tier- und Pflanzenarten [6]. Die biologische Vielfalt von Tieren und Pflanzen ist entscheidend, denn sie verleiht eine Widerstandsfähigkeit gegen Bedrohungen.

Bei einem Verlust der Artenvielfalt sind die verbleibenden Arten anfälliger für Krankheiten, was wiederum die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung der Krankheitserreger auf den Menschen erhöht. Bei einer geringeren Artenvielfalt kann sich ein Virus leichter ausbreiten, da die infizierte Tierart, die womöglich den ganzen Lebensraum besetzt, ihre Artgenossen nun großflächig anstecken kann [1].

Jaguar im Regenwald

Tierwirtschaft als Brutstätte für potenziell tödliche Keime

Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Coronavirus seinen Ursprung auf einem Tiermarkt hatte. 75 Prozent aller neu auftretenden Infektionskrankheiten sind Zoonosen, wurden also vom Tier auf den Menschen übertragen. Doch nicht nur auf Wildtiermärkten herrscht eine erhöhte Gefahr der Krankheitsübertragung – auch Agraranlagen, Tiermärkte und Schlachthöfe sind Brutstätten für potenziell tödliche Keime.

In der weltweiten Tierwirtschaft fristen Milliarden Tiere ein qualvolles Dasein in engen, kotverdreckten Ställen und Hallen. Während den Menschen vorgeschrieben wird, Social Distancing zu betreiben, um die Verbreitung von Krankheitserregern zu vermindern, können in der Tierwirtschaft weder die Tiere noch die Arbeiter solche Praktiken einhalten.

COVID-19, die Vogelgrippe H5N1, die SARS-Pandemie und sogar AIDS – sie alle haben einen gemeinsamen Nenner: die Gier des Menschen nach Fleisch und anderen tierischen Produkten. Bereits 2004 benannte unter anderem die WHO die steigende Nachfrage nach tierischen Produkten als eine der Hauptursachen für die Entstehung von Zoonosen. Jedes Mal, wenn ein tierisches Produkt gekauft wird, wird eine Reihe von Ereignissen in Gang gesetzt, die möglicherweise die nächste Zoonose auslösen könnte. Die Corona-Krise könnte nur ein erster Vorgeschmack dessen sein, was wir in Zukunft immer öfter erleben könnten.

Was Sie tun können

Jeder von uns kann dazu beitragen, die Gefahr eines neuen Infektionsausbruchs zu senken, indem wir die Grundursache adressieren: die Ausbeutung von Tieren für den menschlichen Konsum.

Wir müssen vom Verzehr tierischer Produkte abrücken, um das Risiko von Zoonosen und die Gefahren, die der Klimawandel mit sich führt, einzudämmen. Melden Sie sich noch heute beim Veganstart-Programm an.