Schlachthöfe in Corona-Zeiten: Gefahr für Mensch und Tier

Trotz steigender Zahlen von bestätigten Corona-Infizierten in Schlachthöfen bleiben die Betriebe zum Teil weiterhin geöffnet, da sie angeblich systemrelevant sind. Diese Entscheidung kostet nicht nur zahllose Tiere das Leben, sondern birgt auch ein gesundheitliches Risiko für die Schlachthofmitarbeiter und die gesamte Bevölkerung.

Ausbeutung von Menschen: Teil eines skrupellosen Systems

Kontrollberichte bestätigen immer wieder aufs Neue, dass in Schlachthöfen nicht nur Tiere, sondern auch Menschen ausgebeutet werden – sowohl Männer als auch Frauen. Die in deutschen Schlachthöfen tätigen Arbeiter stammen fast ausschließlich aus Osteuropa, denn kaum ein Deutscher will unter den gegebenen Umständen arbeiten. Die Arbeiter sind oftmals in beengten Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, schuften unter miserablen Arbeitsbedingungen, leisten ständig Überstunden unter teilweise gravierenden Arbeitsschutzmängeln – und dies meist unter dem Mindestlohn. Die Sprachbarriere erschwert es ihnen, ihre Rechte durchzusetzen; die meisten von ihnen arbeiten im Rahmen von Werkverträgen – was die Industrie zu ihren Gunsten nutzt. Bei den Frauen kommt zudem häufig die Problematik sexueller Übergriffe hinzu. Die Tötung und Zerlegung hilfloser Tiere am Fließband führt oft zu psychischem Stress. Da bei längerer krankheitsbedingter Fehlzeit mit Jobverlust zu rechnen ist, gehen Schlachthofmitarbeiter oftmals zur Arbeit, selbst wenn sie krank sind [1] [2]. Dadurch gefährden sie jedoch nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Kollegen und Familien.

Schlachthöfe als Corona-Hotspots

In der Schlachtbranche arbeiten und wohnen Tausende Menschen dicht aneinandergedrängt – ohne ausreichende Möglichkeiten zur Einhaltung von Hygienemaßnahmen. Es ist daher kein Zufall, dass es ausgerechnet in der Fleischindustrie vermehrt zu Corona-Ausbrüchen kommt. Von den bisher Corona-positiv getesteten Mitarbeitern in deutschen Schlachtbetrieben zeigte kaum jemand Symptome. Obgleich dies die Gefahr und Fahrlässigkeit der Weiterführung der Betriebe unterstreicht, bleiben die meisten Schlachthöfe weiterhin geöffnet. Die Fortführung der Produktion vor diesem Hintergrund zeigt einmal mehr, dass im System der Fleischindustrie Profit über dem Wohl von Tieren und Menschen steht und die Ausbeutung der Arbeiter zur Tagesordnung gehört. Die Menschen sind Opfer, genau wie die Tiere. Wenn in der Fleischindustrie so mit Menschen umgegangen wird, dann dürfte jedem klar sein, wie katastrophal die Situation für die Tiere bei der Haltung und Schlachtung sein muss.
 

Tierwirtschaft gefährdet die Bevölkerung

Trotz der hohen Zahl an Corona-Infektionen bleiben Schlachthöfe geöffnet, da sie als „systemrelevant“ eingestuft werden. Doch Fleisch ist alles andere als lebensnotwendig – im Gegenteil: Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) spricht sich eindeutig für eine fleischärmere, abwechslungsreichere und auf pflanzlichen Lebensmitteln basierende Kost aus. Sie verdeutlicht, dass Fleischkonsum zu einem erhöhten Risiko für u. a. Diabetes Typ 2, Dickdarmkrebs und Herz-Kreislauf-Krankheiten führen kann. [3] Zudem begünstigt die Gier nach Fleisch Infektionskrankheiten wie die Vogelgrippe H5N1, SARS und multiresistente Keime. Tiermärkte, Agraranlagen und Schlachthöfe sind Brutstätten für tödliche Keime und somit auch Hotspots für Zoonosen wie COVID-19. Die Tiere fristen ihr Leben oftmals zusammengepfercht auf engstem Raum in ihren eigenen Exkrementen, was die Wahrscheinlichkeit der Entstehung und Verbreitung von Krankheitserregern erhöht. Bei 75 Prozent – und somit bei drei von vier aller neu auftretenden Infektionskrankheiten – handelt es sich um Zoonosen, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden. [4] Bereits 2004 nannte die Weltgesundheitsorganisation WHO die steigende Nachfrage nach tierischen Produkten als eine der Hauptursachen für die Entstehung von Zoonosen. [5] Zudem ist der Konsum tierischer Produkte für viele weitere Umwelt– und Gesundheitsprobleme unserer Zeit verantwortlich.

Millionen sterben einen gewaltsamen Tod bei vollem Bewusstsein

 

Jedes Jahr werden in Deutschland rund 800 Millionen Landlebewesen getötet – Tiere, die wie wir Menschen Freude, Angst und Schmerz empfinden. Nachdem sie ihr Leben lang meist eingepfercht und getrennt von ihren Familien dahinvegetieren, erwartet sie weit vor ihrer natürlichen Lebenserwartung ein gewaltsamer Tod. Aufgrund unmenschlicher Arbeitszeiten und der Schlachtung im Akkord stehen Fehlbetäubungen in vielen Schlachthäusern an der Tagesordnung, d. h. die Tiere erleben den Kehlenschnitt bei vollem Bewusstsein. Auch Tiere aus der „Biohaltung“ werden teilweise in solchen Schlachthäusern getötet [6]. Zusätzlich werden die gesetzlich festgelegten Zeiten zwischen Betäubung und tatsächlicher Tötung oftmals nicht eingehalten, was dazu führt, dass die Tiere vor oder während der Tötung wieder zu Bewusstsein kommen. Je nach Betäubungsart liegt die Rate der unzureichenden Betäubung laut Bundesregierung bei Schweinen zwischen 3,3 und 12,5 Prozent und bei Rindern zwischen 4 und 9 Prozent, wenn sie getötet werden [7]. Das sind jährlich bis zu 7,5 Millionen Schweine und weit über 300.000 Rinder – die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Dass die Fehlbetäubungsrate für Hühner und Puten noch nicht ermittelt wurde, könnte damit zusammenhängen, dass diese Lebewesen im Schlachthof gar nicht als Individuen angegeben werden, sondern lediglich als Schlachtmenge in Tonnen.

Großflächige PETA-Schlachthof-Anzeigen in mehreren Tageszeitungen

Das Leid der Tiere wird in den meisten Medienberichten derzeit nicht erwähnt. Deshalb schalten wir derzeit an mehreren Corona-Schlachthof-Hotspots wie Coesfeld und Birkenfeld großflächige Zeitungsanzeigen, um für eine dauerhafte Schließung dieser Tierhöllen zu werben. In einer überregionalen Zeitung konfrontieren wir die Leser mit dem Bild einer angsterfüllten Kuh mit einem Schlagbolzen am Kopf und dem Appell, Fleisch vom Teller zu verbannen.

Was Sie tun können

Bitte sehen Sie von der Unterstützung dieser skrupellosen Industrie und der damit verbundenen Ausbeutung von Arbeitern und Tieren ab. Greifen Sie beim Einkauf stets zu pflanzlichen Produkten. Mit jedem Kauf tierischer Produkte wird eine Reihe von Ereignissen in Gang gesetzt, die möglicherweise die nächste Zoonose auslösen könnte. Helfen Sie mit, das Risiko einer weiteren Pandemie zu vermindern. Melden Sie sich noch heute für unser kostenloses und unverbindliches Veganstart-Programm an und machen Sie einen Unterschied.