Vitamin B12 ist ein essentieller Mikronährstoff, der wichtige Aufgaben im menschlichen Körper erfüllt. Um langfristig gesund zu bleiben, müssen wir unserem Körper B12 zuführen. Auch wenn pflanzliche Lebensmittel keine sichere B12-Quelle darstellen, können wir das Vitamin problemlos als Nahrungsergänzungsmittel supplementieren. Wir müssen zur B12-Versorgung unseres Körpers also keine Tierprodukte konsumieren und dafür Tiere quälen und töten – denn auch sogenannten Nutztieren werden Nahrungsergänzungsmittel mit dem Futter verabreicht. Was liegt also näher, als die Qual empfindungsfähiger Lebewesen in industriellen „Tierfabriken“ zu vermeiden und B12 direkt zu sich zu nehmen?
Woher kommt Vitamin B12 eigentlich?
Vitamin B12 wird im Körper von Tieren nicht von körpereigenen Zellen gebildet, sondern von Mikroorganismen produziert. [1] Diese Bakterien finden sich im Darm von Tieren, also auch im menschlichen Verdauungstrakt. [2] Nach aktuellem wissenschaftlichen Stand können sich nur Wiederkäuer wie Kühe mit dem von Darmbakterien produzierten B12 selbst versorgen. Andere Tiere, wie auch Menschen, müssen B12 mit der Nahrung aufnehmen.
B12-produzierende Bakterien kommen jedoch nicht nur im Darm vor, sondern auch im natürlichen Erdboden. Untersuchungen aus den 1950er-Jahren zeigen teils erhebliche Mengen B12 an Wurzeln und Erdproben. [3] Allerdings ist ungewaschenes Gemüse heutzutage keine sichere B12-Quelle mehr, denn die natürliche Bodenflora von Ackerflächen wurde durch die industrielle Landwirtschaft meist zerstört. Zudem sollten Pestizidrückstände an Gemüse unbedingt abgewaschen werden.
Tiere in der Agrarindustrie leiden an B12-Mangel
Da sich Tiere in der Agrarindustrie nicht in der Natur bewegen können und meist auch nicht natürlich ernährt werden, haben sie kaum Zugang zu natürlichen B12-Quellen. Um dem entgegenzuwirken, enthalten Futtermittel unter anderem zugesetztes Vitamin B12. [4, 5] Selbst im Darm von Kühen kann B12 nur dann gebildet werden, wenn das Futter genügend Kobalt enthält [6], was in der Tierhaltung jedoch oft nur durch künstliche Zusätze der Fall ist.
Direkt supplementieren statt den Umweg über leidende Tiere nehmen
Ist es nicht verrückt, dass Nahrungsergänzungsmittel tonnenweise in Futtertrögen landen und Tiere misshandelt und getötet werden, damit Menschen diese Substanzen über das Fleisch der Tiere aufnehmen können? Statt den Umweg über ein leidendes Tier zu nehmen, können wir B12 und andere Nährstoffe, wie etwa Omega 3, einfach direkt zu uns nehmen. Das bewahrt Tiere vor Qual und Tod und garantiert uns eine bestmögliche Versorgung. So zeigte die Framingham Offspring Study bereits im Jahr 2000, dass Menschen, die regelmäßig B12 supplementieren, die besten B12-Blutwerte aufweisen. [7]
Was Sie tun können
Entscheiden Sie sich für eine vegane Ernährung, denn nur so tragen Sie dazu bei, das Leiden und Töten von Tieren zu beenden. Auch das für unseren Körper wichtige Vitamin B12 können Sie als vegan lebender Mensch ganz einfach zu sich nehmen – in Form von Tropfen oder Tabletten, über angereicherte Lebensmittel wie pflanzliche Milch oder über Zahncreme mit B12.
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Quellen
[1] Fang H., Kang J. & Zhang D. (2017). Microbial production of vitamin B12: a review and future perspectives. Microbial Cell Factories; online einsehbar unter: https://link.springer.com/article/10.1186/s12934-017-0631-y (eingesehen am 15.09.2020)
[2] M. J. Albert, V. I. Mathan & S. J. Baker (1980). Vitamin B12 synthesis by human small intestinal bacteria. Nature; online einsehbar unter: https://www.nature.com/articles/283781a0 (eingesehen am 15.09.2020)
[3] William J. Robbins, Annette Hervey and Mary E. Stebbins (1950). Studies on Euglena and Vitamin B12. Bulletin of the Torrey Botanical Club; online einsehbar unter: https://www.jstor.org/stable/2482180 (eingesehen am 15.09.2020)
[4] Dr. H. Lindermayer G. Propstmeier Dr. W. Preißinger (2009): Grundsätze der Schweinefütterung. Teil 1: Ernährungsphysiologische Grundlagen; online einsehbar unter: https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/ite/dateien/grunds__tze_der_schweinef__tterung.pdf (eingesehen am 15.09.2020)
[5] Dr. N. Albers, Dr. W. Heimbeck, Degussa Dr. Th. Keller, Dr. J. Seehawer, Dr. T.D. Tran. Arbeitsgemeinschaftfür Wirkstoffe in der Tierernährung e.V.(Hrsg.) Vitamine in der Tierernährung; online einsehbar unter: https://docplayer.org/3407101-Vitamine-in-der-tierernaehrung.html (eingesehen am 15.09.2020)
[6] Breves, G. & von Engelhardt, W. (2005): Physiologie der Haustiere. MVS Medizinverlage, Stuttgart
[7] K L Tucker 1, S Rich, I Rosenberg, P Jacques, G Dallal, P W Wilson, J Selhub (2000). Plasma vitamin B-12 concentrations relate to intake source in the Framingham Offspring study. The American Journal of Clinical Nutrition; online einsehbar unter: https://academic.oup.com/ajcn/article/71/2/514/4729184 (eingesehen am 15.09.2020)