Werden Rinder auf diesem Biohof in Rostock vernachlässigt?

Mitte April 2021 erreichte uns über das Whistleblower-Formular eine Meldung zu einem Biohof in Rostock, auf dem Rinder angeblich immer wieder vernachlässigt werden. Auf dem Videomaterial sind offenbar unterernährte und humpelnde Rinder sowie ein Tier mit Schnabelhufen zu erkennen.

Länger anhaltende Schmerzen oder Leiden

Das abnormale Längenwachstum bei sogenannten Schnabelhufen verursacht enorme Schmerzen und Einschränkungen des Bewegungsapparates für die Tiere. Damit es nicht zu dieser krankhaften Veränderung kommt, müssen auch bei Rindern auf der Weide regelmäßig die Klauen kontrolliert und behandelt werden.

Eine Abmagerung kann durch unzureichende oder minderwertige Nahrung, aber auch durch Erkrankungen oder Wurmbefall auftreten.

Biohof angeblich schon länger negativ aufgefallen

Laut Zeugen soll es bei der Versorgung der Tiere auf dem Biobetrieb regelmäßig zu Problemen kommen – vor allem bei den etwas älteren Rindern. Offenbar sind im Winter die Tränken oftmals eingefroren. Im letzten Sommer wurde angeblich ein Bulle in körperlich schlechtem Zustand in der prallen Sonne weitestgehend sich selbst überlassen. Nach Meldungen an das zuständige Veterinäramt wurden die vernachlässigten Tiere laut Vermutung der Zeugen auf andere Weiden verbracht, um eine weitere Kontrolle möglicherweise zu erschweren.

„Abmagerung und Schnabelhufe bedeuten längere Leiden für die Rinder, weshalb wir eine empfindliche Strafe für die Vernachlässigung der Tiere fordern. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich klar darüber sein, dass auch Tiere auf Biohöfen letztendlich nur als Ware dienen, die wirtschaftlich sein muss. Vernachlässigungen von Tieren kommen in allen Betriebsformen vor – ganz gleich, ob bio oder konventionell, Großbetrieb oder „Bauer von nebenan“. Wer den Tieren konsequent helfen möchte, der lebt vegan.“

Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin bei PETA Deutschland

PETA zeigte die Vorwürfe beim Veterinärwesen Güstrow an

Wir haben die Vorwürfe beim zuständigen Veterinäramt angezeigt und fordern eine umfassende Kontrolle aller Tiere sowie Konsequenzen für die Tierhalter. Unserer Ansicht nach hätte es sowohl bei den unterernährten Rindern als auch bei den Schnabelhufen nicht zu einem derartigen Stadium kommen dürfen. Auch humpelnde Tiere sind sofort tiermedizinisch zu versorgen, andernfalls liegt ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor. Inwieweit dies auf den Biohof in Rostock zutrifft, liegt nun im Ermessen des Veterinäramtes.

So helfen Sie den Rindern

In Biobetrieben mögen die Tiere vielleicht etwas mehr Platz haben, doch auch hier werden ihre Bedürfnisse der Wirtschaftlichkeit untergeordnet. Auch Biobetriebe müssen wirtschaftlich arbeiten, und die Tiere sind lediglich Ware. Sie werden für die „Produktion“ von Fleisch, Milch oder Eiern ausgebeutet und früher oder später im Schlachthaus getötet. Dieses Leid ist gänzlich unnötig, denn es gibt heute eine Fülle an pflanzlichen Lebensmitteln. Zudem profitieren auch die Umwelt und unsere Gesundheit von einer rein pflanzlichen Ernährung.

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