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Türkei: Regierung beschließt Gesetz zur Tötung von heimatlosen Hunden | Kritik

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Update vom 13. Mai 2025

Das türkische Verfassungsgericht hat das umstrittene Gesetz zur Änderung des Tierschutzgesetzes Nr. 7527 bestätigt. Die Gesetzesänderung ermöglicht es Kommunen, heimatlose Tiere wie Straßenhunde einzufangen und zu töten. Viele bezeichnen dieses Gesetz als „Massaker-Gesetz“.

Die Oppositionspartei, die Republikanische Volkspartei „Cumhuriyet Halk Partis“ (CHP), hatte versucht, große Teile des Gesetzes aufheben zu lassen, da es ihrer Meinung nach gegen das Recht auf Leben, den Tierschutz und das öffentliche Interesse verstößt. Doch das Gericht lehnte den Antrag ab – eine Begründung dafür steht noch aus.

Das Urteil des höchsten Gerichts in der Türkei, mit dem der Antrag der CHP auf eine Gesetzesaufhebung und damit das Ende der grausamen Hundetötungen abgelehnt wurde, kritisieren wir von PETA Deutschland ausdrücklich.

„Mit dieser Gerichtsentscheidung wurde nicht für das Leben und einen ethischen Umgang mit Tieren entschieden, sondern für das Töten unschuldiger Lebewesen. Das vom amtierenden Präsidenten Erdoğan verabschiedete Straßentiergesetz ist unethisch und passt nicht in dieses Jahrhundert.“

Björn Thun, Fachreferent bei PETA Deutschland

Die praktizierte Methode ist nicht nur kaltherzig, sondern auch nicht nachhaltig. Sie bedeutet lediglich einen unethischen und schmerzhaften Tod, das zeigen Beispiele aus anderen Ländern. Es werden weiterhin Jungtiere geboren, die sich unkontrolliert vermehren. In einigen Jahren wird die Situation nicht wesentlich anders sein als heute und der Kreislauf beginnt von Neuem. Durch Einfangen, Kastrieren und Freilassen ließe sich der Bestand dauerhaft regulieren.

Update vom 25. März 2025
Update vom 27. Dezember 2024
Update vom 30. Juli 2024

Originalartikel vom 10. Juni 2024

Eine neue Gesetzesvorlage der türkischen Regierung sieht vor, heimatlose Hunde einzufangen und nach 30 Tagen zu töten, sollten sie innerhalb dieses Zeitraums nicht vermittelt werden. [2] Wir von PETA Deutschland haben uns am 7. Juni 2024 mit einem Schreiben an den türkischen Minister für Land- und Forstwirtschaft İbrahim Yumakli und andere Regierungsstellen gewandt und die Pläne als grausam und kontraproduktiv kritisiert.

Wir appellieren an die türkische Regierung, von den Plänen Abstand zu nehmen und stattdessen auf bewährte tierfreundliche Methoden zur Regulierung der Hundepopulation zu setzen.

Nachhaltige, tierfreundliche Maßnahmen zum Schutz heimatloser Tiere

Wir von PETA Deutschland sprechen uns für die Methode „Neuter & Release“ („Kastration & Freilassung“) ein: Das bedeutet, dass heimatlose Tiere behutsam eingefangen, kastriert, tierärztlich versorgt und geimpft werden, bevor sie wieder in ihr vertrautes und sicheres Revier zurückgebracht werden. Dort müssen die Tiere anschließend weiterhin versorgt werden.

„Das Einfangen und grausame Töten von Hunden ist hinsichtlich ihrer Populationsgröße völlig sinnlos, denn es werden immer neue Tiere geboren. Wenn Tiere von der Straße weggefangen werden, verbessern sich dadurch die Überlebenschancen der verbliebenen Tiere. Die geplanten Massentötungen sind also nicht nur unwirksam, sondern sogar kontraproduktiv. Die einzige zukunftsfähige, nachhaltige und tierwürdige Lösung zur nachhaltigen Populationskontrolle sind flächendeckende Kastrationsprogramme sowie flankierende Maßnahmen wie ein Verkaufsverbot von Hunden in Zoohandlungen.“

Harald Ullmann, 2. Vorsitzender von PETA Deutschland

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt diese Methode in ihren Guidelines for Dog Population Management. [3]

Tiere aus Privathaushalten und dem gewerblichen Handel mit Hundewelpen sorgen zusätzlich für permanenten Nachwuchs. Deshalb sind weitere zielführende Maßnahmen unabdingbar. Dazu gehören:

Jetzt türkische Botschaft in Berlin anschreiben

Bitte wenden Sie sich mit einer höflichen Nachricht an die türkische Botschaft in Berlin unter [email protected] und bringen Sie Ihre Besorgnis über die Pläne zum Ausdruck. Nachfolgenden Mustertext können Sie bei Bedarf gerne als Vorlage verwenden. Individuelle Anschreiben haben einen größeren Effekt:

  • Mustertext

    Sehr geehrter Herr Botschafter,

    mit großer Sorge habe ich davon erfahren, dass die türkische Regierung ein neues Gesetz auf den Weg gebracht hat, welches das Töten von vermeintlich kranken oder aggressiven Hunden erlaubt. Ich bin entsetzt über dieses herzlose Vorgehen und bitte Sie, davon Abstand zu nehmen. Das massenhafte Einfangen und Töten von Hunden hat keinen nachhaltigen Einfluss auf die Populationsdichte heimatloser Hunde, da immer neue Tiere geboren werden. Durch das Wegfangen von einzelnen Hunden verbessern sich die Überlebenschancen der verbliebenen Tiere. Somit sind Massentötungen nicht nur unwirksam, sondern auch kontraproduktiv.

    Die einzige zukunftsfähige und tierwürdige Lösung zur nachhaltigen Populationskontrolle sind flächendeckende Kastrationsprogramme. Die Methode „Neuter & Release“ sieht vor, heimatlose Tiere behutsam einzufangen, zu kastrieren, tierärztlich zu versorgen, zu impfen und anschließend in das vertraute und sichere Revier zurückzusetzen; dort müssen sie dann weiterhin versorgt werden. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt diese Methode in ihren Guidelines for Dog Population Management.

    Tiere aus Privathaushalten und der gewerbliche Handel mit Hundewelpen vergrößern fortwährend die Population der heimatlosen Hunde. Daher sind flankierend folgende Maßnahmen ebenfalls erforderlich, um das Ziel zu erreichen:

    • Ein Verkaufsverbot für Hunde in Zoohandlungen
    • Hohe Strafen für das Aussetzen von Hunden
    • Eine Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht für Hunde in Privathaltung

    Ich bitte die türkische Regierung, die tierfreundlichen und nachhaltigen Maßnahmen umzusetzen und Hundetötungen zu unterlassen.

    Mit freundlichen Grüßen

Stoppen Sie das Töten von rumänischen Hunden

In vielen Ländern leiden unzählige heimatlose Tiere: Mit der Kampagne PETA HELPS ROMANIA engagieren wir uns seit Jahren im rumänischen Tierschutz. Dort landen zahllose Hunde in sogenannten Tötungsstationen. Unterschreiben Sie unsere Petition und helfen Sie uns dabei, dass diese zu Katrationszentren umgebaut werden.