Video: PETA deckt auf – Illegaler Welpenhandel in NRW

Der Welpenhandel floriert derzeit. Nach dem Drogen- und Waffenhandel ist er das drittgrößte illegale Geschäft, mit welchem kriminelle Banden Multi-Millionen verdienen. Über 46.000 Welpen werden jeden Monat innerhalb der EU gehandelt, ein Großteil dieser Welpen ist weder registriert noch ausreichend geimpft und somit ohne Schutz vor lebensbedrohlichen Krankheiten. Tausende dieser Welpen werden jeden Monat auf Internetportalen inseriert. Welches Leid hinter diesem Handel steckt, ist vielen Menschen schlichtweg egal. Wir konnten erneut zwei grausame Fälle von illegalem Welpenhandel aufdecken und dadurch das Leben von drei Hundebabys retten.

Malteser-Welpen im Wäschekorb verkauft

Im ersten Fall wurden die PETA-Ermittler auf ein Inserat aufmerksam, in welchem kleine Malteser-Welpen verkauft werden sollten. Wir täuschten Interesse an den Welpen vor und kontaktierten die Händler.

Man hätte zwei Welpen zu verkaufen, so entschlossen wir uns, beide Vierbeiner zu reservieren und verabredeten uns mit dem Händler. Dieser lockte uns erst kurz vor dem Treffen in einen anderen Landkreis, sicherlich auch um sicherzugehen, dass wir keine Polizei oder Behörden einbinden konnten. Doch innerhalb einer Stunde organisierten wir mit den zuständigen Behörden und der Polizei den Undercover-Einsatz.

Als Kaufinteressenten getarnt trafen wir die Händler, die uns in den Hinterhof eines Mehrfamilienhauses lockten. Ein weiterer Mann brachte die kleinen Hundewelpen in einem Wäschekorb.

Die kleinen Hundewelpen hatten pralle Wurmbäuche und wirkten apathisch.

Die kleinen Welpen waren erst wenige Tage alt, wirkten apathisch und die Bäuche waren prall. Ein Hinweis auf schweren Wurmbefall. Ihr Milchzahngebiss war noch nicht richtig ausgebildet und die kleinen Vierbeiner erst 5-6 Wochen alt.

Ohne Impfschutz illegal importiert

Ohne ausreichenden Impfschutz waren sie aus Rumänien nach Deutschland importiert worden, um hier für 3.000 Euro verkauft zu werden. Die PETA-Ermittler gaben den Behörden das „Go“ und die Polizei und auch das Veterinäramt des Rhein-Erft-Kreises war sofort zur Stelle.

Eine Händlerin flüchtete, doch zwei weitere Händler konnten überführt werden. Sie erwartet nun ein entsprechendes Strafverfahren. Die kleinen Hundekinder wurden in das Tierheim Bergheim gebracht, wo sie entsprechend aufgepäppelt und versorgt wurden.

Ein Test auf die hochansteckende Viruskrankheit Parvovirose war glücklicherweise negativ. So können die kleinen geretteten Vierbeiner bald in ihr neues, gutes Zuhause umziehen, in welchem sich die Menschen Gedanken über die Aufnahme eines tierischen Mitbewohners gemacht haben.

Dieser kleine Welpe war ohne Impfschutz illegal importiert worden.

Pomeranian-Welpen für 2.400€

In einem weiteren Fall wurden die PETA-Ermittler auf den Verkauf von Pomeranian-Welpen aufmerksam. Diese seien ohne Impfung zu verkaufen.

Nach dem Erstkontakt mit der Verkäuferin verabredeten wir uns, um den Welpen kennenzulernen. Viele Händler nutzen die derzeitige Corona-Situation als Ausrede, keine Menschen in ihre Wohnung zu lassen. So auch in diesem Fall. Die Händlerin wollte den Welpen vorbeibringen. Auch hier schalteten wir die zuständigen Behörden mit ein, die sich um den Treffpunkt platzierten.

Tatsächlich war der Welpe illegal und ohne Muttertier aus Bulgarien importiert worden. Einen Tierarzt hatte er noch nie gesehen. Für 2.400 Euro sollte er verkauft werden. Auch hier verständigten wir umgehend die Behörden, die nach wenigen Minuten vor Ort waren und die Händler überführen konnten.

Der Welpe wurde in Quarantäne in ein Dortmunder Tierheim gebracht. Von dort darf auch er hoffentlich bald in ein liebevolles Zuhause umziehen.

Der kleine Welpe wurde von der Feuerwehr ins Tierheim gebracht.

Boom durch die Corona-Krise

Der Handel mit Jungtieren im Internet boomt – und durch Corona ist die Nachfrage nach tierischen Mitbewohnern noch einmal gestiegen. Nach der Kontaktaufnahme über Onlineportale werden die Tiere oft mit gefälschten Heimtierausweisen an ihre neuen Halter verkauft.

Häufig kommen die Hundekinder aus Osteuropa. Dort sind die Muttertiere auf Welpenfarmen tagtäglich gezwungen, teils ohne Tageslicht in engen Käfigen in ihren eigenen Fäkalien auszuharren. Viele von ihnen leiden an schmerzhaften Hautkrankheiten.

Die Mütter erfüllen in ihrem kurzen Leben in der Branche nur einen Zweck: dauerhaft Welpen zu gebären. Sind sie für die Züchter nicht mehr „produktiv“ genug oder zu alt, werden sie in der Regel getötet oder ausgesetzt. Ihre im Internet angebotenen Kinder sind oftmals schwer krank, verwurmt, ohne Impfschutz und voller Parasiten. Die Transporte aus fernen Ländern nach Deutschland schwächen die Welpen zusätzlich.

PETA appelliert an alle Menschen, niemals ein Tier über Internetportale zu kaufen und stattdessen einen tierischen Mitbewohner aus dem Tierheim zu adoptieren.

Was Sie tun können

  • Bitte unterstützt dieses Tierleid niemals und kauft keine Welpen über Internetportale! Tiere sind keine Ware!
  • Wenn ihr euch ausreichend Gedanken über die Aufnahme eines tierischen Mitbewohners gemacht habt, dann besucht ein Tierheim und adoptiert euren tierischen Freund.