Förderprogramm Year of Change – für mehr Tierrechte in Osteuropa

Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Dieser Standpunkt rückt immer mehr in das gesellschaftliche und somit in das politische Bewusstsein. Das gilt auch für die Länder im Osten Europas, wo in den vergangenen zehn Jahren eine aktive Tierrechtsbewegung entstanden ist und ständig weiterwächst. Seit 2017 fördern wir von PETA Deutschland mit unserem Year of Change-Programm Projekte, die die Tierrechte in 31 Ländern in Ost- und Zentraleuropa sowie dem Baltikum stärken.

Förderung von Tierrechtsprojekten in Osteuropa

In vielen osteuropäischen Ländern wurden in den vergangenen Jahren fortschrittliche Verbote eingeführt, unter anderem wurde in vielen Ländern der Region der Auftritt von Wildtieren in Zirkussen verboten. Immer mehr Länder haben sich außerdem gegen die grausame Pelzindustrie gestellt und das Züchten und Töten von Pelztieren verboten. Weil wir von PETA Deutschland die Tierrechtsbewegung in osteuropäischen Ländern noch weiter stärken wollen, unterstützen wir seit 2017 mit dem Year of Change-Programm jedes Jahr drei Projekte oder Organisationen, die sich in den östlichen Regionen Europas für Tiere und ihre Rechte einsetzen.

1.000 Euro Unterstützung im Monat für Tierrechtsarbeit

Jedes Jahr wählen wir aus zahlreichen Bewerbern drei Organisationen oder Projekte aus – jeweils eine ausgewählte Stelle wird dann monatlich mit 1.000 Euro unterstützt: Die entsprechenden Mitarbeiter können dadurch ihre Arbeit freier einteilen und ihre Zeit in Kampagnenarbeit, die Weiterentwicklung ihrer Organisation sowie sonstige anfallende Aufgaben zum Erreichen ihrer Jahresziele investieren. Das Ziel dieser finanziellen Förderung besteht darin, Aktivisten die Möglichkeit zu geben, ihre Organisation nachhaltig aufzubauen – denn normalerweise wird Tierrechtsarbeit nur unzureichend bis gar nicht bezahlt – in Osteuropa ist eine finanzielle Unterstützung durch Spenden aufgrund der schwierigen sozialen Lage und der verhältnismäßig armen Bevölkerung in manchen Ländern noch schwieriger.

Die Empfänger der Year of Change-Förderung 2020/21

Im Oktober 2020 hat die neue Förderperiode unseres Year of Change-Programms angefangen. Die drei Organisationen, die in den nächsten zwölf Monaten Unterstützung erhalten, sind CAAI Bulgarien, Nähtamatud Loomad Estland und die Slowakische Vegane Gesellschaft.

CAAI Bulgarien

Seit ihrer Gründung 2018 legt die Organisation ihren Fokus auf Kampagnenarbeit mit dem Ziel eines Pelzfarmverbots in Bulgarien. In der neuen Förderperiode setzt CAAI sich verstärkt für ein Verbot von Zwangsfütterung von Enten und Gänsen zur Produktion von Stopfleber ein. Bulgarien gehört zu den fünf europäischen Ländern, in denen diese Praxis noch erlaubt ist – weltweit ist Bulgarien der zweitgrößte Produzent dieses Tierqualprodukts.

Nähtamatud Loomad Estland

In den letzten zwei Jahren arbeitete die Organisation gezielt an einem Verbot von Pelzfarmen in Estland im Rahmen einer umfangreichen Kampagne, zusammen mit Lobbyismus-Aktivität und Aufdeckungsarbeit. Bereits 2018/19 wurde Nähtamatud Loomad von uns gefördert – in der Zwischenzeit entwickelte sich die Organisation zu einer der führenden NGOs der Tierrechtsbewegung in den baltischen Staaten. Mit der aktuellen Förderung wird eine Fundraising-Stelle unterstützt, damit Nähtamatud Loomad die Reichweite ihrer aktuellen Kampagnen weiter ausbauen kann.

Slowakische Vegane Gesellschaft

In der aktuellen Förderperiode arbeitet die Slowakische Vegane Gesellschaft fokussiert an einem Projekt zur Einführung von veganen Optionen in Uni-Mensen. Im vergangenen Jahr konnte die Organisation Kantinen und Mensen in fünf verschiedenen slowakischen Universitäten für eine tierleidfreie Ernährung gewinnen. Ziel des nächsten Jahres ist es, neun weitere Hochschulen zu überzeugen. Die Slowakische Vegane Gesellschaft bietet ihren Partnern unter anderem Kochkurse, Workshops und vegane Kochbücher als Unterstützung an.

Ausweitung des Year of Change-Programms auf 31 Länder

Mit dem Start der neuen Förderperiode unseres Programms wurde gleichzeitig beschlossen, dass sich künftig Organisationen aus insgesamt 31 Ländern aus Mittel- und Osteuropa für unser Förderprogramm bewerben können: Somit dürfen sich auch mittel- und osteuropäische Länder, die keine EU-Mitgliedsstaaten sind, für das Programm bewerben.

  • Kriterien für das Year of Change Programm

    Uns ist es wichtig, möglichst verschiedene Tierrechtsprojekte zu unterstützen. Damit der Bewerbungs- und Auswahlprozess möglichst unkompliziert abläuft, müssen die Bewerber einige Kriterien erfüllen:

    • Die Organisationen müssen gemeinnützig und gesetzlich als Tierschutzorganisation in einem der folgenden Länder in Mittel- und Ostereuropa einschließlich der Balkanhalbinsel, des Kaukasus und des Baltikums registriert sein: Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, der Tschechischen Republik, Zypern, Estland, Georgien, Gibraltar, Griechenland, Ungarn, Kasachstan, Kosovo, Lettland, Litauen, Mazedonien, Malta, Moldawien, Montenegro, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien oder der Ukraine.
    • Die Organisationen müssen das Ziel verfolgen, die Ausbeutung von Tieren im Rahmen von Tierversuchen und für die Nahrungsmittel-, Bekleidungs- oder Unterhaltungsindustrie zu beenden, und sich darüber hinaus für einen tierfreundlichen Lebensstil engagieren.
    • Die Organisationen müssen bereits über grundlegende Strukturen verfügen, Arbeitsziele festgelegt und einen Plan zum Erreichen der Ziele entwickelt haben.
    • Die Organisationen müssen eine systematische oder individuelle Veränderung anstreben, um übergeordnete Ziele zu erreichen.
    • Die Organisationen müssen Kampagnenarbeit leisten.

Weiterführende Informationen zu unserem Year of Change-Förderprogramm finden Sie auf der entsprechenden Website.

Was Sie tun können

Wenn Sie sich in Osteuropa für mehr Tierrechte engagieren möchten, können Sie sich unserem Aktivistennetzwerk in Osteuropa anschließen.